Nah­men die neue Mobi­li­täts­sta­tion am Kirch­platz offi­zi­ell in Betrieb: Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral (v.r.),©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Ingo Lammert

 

Erste Sta­tion mit direk­ter Anbin­dung an Busse und Bah­nen geht an den Start/Umstieg zwi­schen ÖPNV, Rad und Car­sha­ring wird nach­hal­tig verbessert

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat eine wei­tere Mobi­li­täts­sta­tion in Betrieb genom­men: Am Kirch­platz ist die erste Sta­tion mit direk­ter ÖPNV-Anbin­dung an den Start gegan­gen. Der inter­mo­dale Umstieg zwi­schen Bus und Bahn sowie Rad und Car­sha­ring wird dort nach­hal­tig ver­bes­sert. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Ver­kehrs­de­zer­nent Jochen Kral haben die neue Sta­tion am Frei­tag, 14. Okto­ber, offi­zi­ell in Betrieb genom­men. Am Nach­mit­tag folgte eine öffent­li­che Eröff­nungs­feier in Part­ner­schaft mit der Ein­zel­han­dels­in­itia­tive “Die Friedrichs”.

Die zen­tral in Unter­bilk gele­gene Mobi­li­täts­sta­tion Kirch­platz ist nach denen am Stadt­tor und am Frie­dens­plätz­chen die dritte von ins­ge­samt acht Mobi­li­täts­sta­tio­nen, die 2022 in Betrieb gehen sol­len. “Wir möch­ten in Düs­sel­dorf mit intel­li­gen­ten Ver­kehrs­kon­zep­ten, den Weg der Mobi­li­täts­wende zügig und erfolg­reich gestal­ten”, betonte Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. “Die Mobi­li­täts­sta­tio­nen schaf­fen neue, zuver­läs­sige Ange­bote für eine digi­tal und phy­sisch ver­netzte Ver­kehrs­in­fra­struk­tur von mor­gen und stär­ken den Umwelt­ver­bund nach­hal­tig. Ich freue mich, dass mit der Mobi­li­täts­sta­tion Kirch­platz nun erst­ma­lig eine Sta­tion mit Bus- und Bahn­an­bin­dung in Betrieb gegan­gen ist, die eine kom­for­ta­ble Anschluss­mo­bi­li­tät mög­lich macht.”

Ent­spre­chend der Düs­sel­dor­fer Ver­kehrs­ent­wick­lungs­stra­te­gie sol­len Mobi­li­täts­sta­tio­nen flä­chen­de­ckend in urba­nen Quar­tie­ren, an ÖPNV-Kno­ten­punk­ten und an aus­ge­wähl­ten Arbeit­ge­ber­stand­or­ten errich­tet wer­den. Schwer­punkte sind zunächst die Innen­stadt­be­zirke 1, 2, 3 und 4. Dort wird ein eng­ma­schi­ges, leis­tungs­star­kes Hoch­ver­füg­bar­keits-Netz­werk ent­ste­hen, das auf das Ziel der bes­se­ren Inter­mo­da­li­tät und Mul­ti­mo­da­li­tät aus­ge­rich­tet ist. Laut Beschluss des Ord­nungs- und Ver­kehrs­aus­schus­ses der Lan­des­haupt­stadt vom Juni 2021 sol­len bis 2030 in Summe 100 Mobi­li­täts­sta­tio­nen im Stadt­ge­biet ver­füg­bar sein. Das Amt für Ver­kehrs­ma­nage­ment und die Mobi­li­täts­ge­sell­schaft Con­nec­ted Mobi­lity Düs­sel­dorf GmbH (CMD) set­zen das Mobi­li­täts­sta­tio­nen-Pro­gramm gemein­sam um.

“Der Kirch­platz ist unsere erste ÖPNV-Mobi­li­täts­sta­tion, bei der wir einen beson­ders hohen Wert auf die opti­male Inte­gra­tion und Anbin­dung an das bestehende Ange­bot von Bus­sen und Bah­nen gelegt haben”, erläu­tert Jochen Kral, Ver­kehrs­de­zer­nent der Lan­des­haupt­stadt und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Stadt­toch­ter CMD. “Die Bus- und Bahn­hal­te­stel­len der Rhein­bahn sowie die bestehen­den Taxi­stände und das Park­haus unter dem Kirch­platz wer­den nun mit Sha­ring-Ange­bo­ten sinn­voll ergänzt, so dass immer mehr Bür­ger fle­xi­bel ihren Mobi­li­täts­be­dürf­nis­sen nach­kom­men kön­nen, ohne ein eige­nes Auto finan­zie­ren zu müs­sen. So ist eine emis­si­ons­freie und effi­zi­ente Mobi­li­tät in viel­fäl­ti­ger Weise möglich.”

Als wich­ti­ger Ver­kehrs­kno­ten­punkt ver­bin­det der 5.500 Qua­drat­me­ter große Kirch­platz schon heute vier U‑Bahn- und fünf Bus­li­nien. Durch die Erwei­te­rung des Mobi­li­täts-Ange­bots wird somit die erste und letzte Meile, also der Weg von und zu einer Bus oder Bahn-Hal­te­stelle, deut­lich ver­bes­sert. Mit Leih­las­ten­rä­dern und Elek­tro-Car­sha­ring-Fahr­zeu­gen wird das Ange­bot des Mobi­li­täts­kno­tens ver­voll­stän­digt. Damit es für Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer mög­lichst ein­fach ist, immer das rich­tige und das zu jeder Zeit beste Ver­kehrs­an­ge­bot nut­zen zu kön­nen, hat die Rhein­bahn mit ihrer neu ent­wi­ckel­ten Redy-App dazu bereits ein flan­kie­ren­des Pro­dukt ent­wi­ckelt und an den Start gebracht.

Zudem wur­den in den letz­ten Jah­ren zahl­lose Gebäude rund um den Kirch­platz erneu­ert oder restau­riert. Auch das Stadt­teil­zen­trum rund um die Fried­rich­straße bekommt aktu­ell mehr als nur einen “fri­schen Anstrich”. Durch das erwei­terte Mobi­li­täts­an­ge­bot kön­nen Geschäfte in der Fried­rich­straße und Umge­bung zukünf­tig bes­ser erreicht wer­den. Die Ein­zel­han­dels­in­itia­tive “Die Fried­richs” ist Part­ner bei der Eröff­nungs­ver­an­stal­tung. Sie bewirbt mit geziel­ten Ange­bo­ten und Aktio­nen, wie bei­spiels­weise einer Ral­lye, die Attrak­ti­vi­tät und Viel­fäl­tig­keit der Ein­kaufs­straße mit ihren über 100 Geschäften.

Mit der neuen Mobi­li­täts­sta­tion wird der von Berufs­pend­lern und Anwoh­nern glei­cher­ma­ßen geschätzte Platz noch­mals deut­lich auf­ge­wer­tet. Begrünte Dächer der Anla­gen tra­gen zur Kli­ma­an­pas­sung und Bio­di­ver­si­tät in der Stadt bei.

Die Mobi­li­täts­sta­tion am Kirch­platz besteht aus:

  • einem inno­va­ti­ven Kombi-Modul aus einer Fahr­rad­sam­mel­schließ­an­lage für E‑Bikes, Las­ten­rä­der und Fahr­rä­der und einem Las­ten­rad-Auto­ma­ten mit drei
  • elek­tri­schen Cargobikes mit begrün­tem Dach,
  • (E-)Carsharingstation, davon 4 für sta­tio­nä­res und 2 für free-floa­ting Carsharing,
  • Sha­ring­sta­tio­nen (Kirch­platz-West und Kirch­platz-Ost) für das ordent­li­che Abstel­len von Leih-Scoo­tern, Leih-Mopeds oder Leih-Rädern ent­lang des Fürstenwalls,
  • Repa­ra­tur­sta­tion für Fahr­rä­der, Kin­der­wa­gen oder Rollstühle
  • neue Abstell­bü­gel für Fahr­rä­der und Las­ten­rä­der auf dem Kirchplatz,
  • Bus- und Bahn­hal­te­stel­len (im Bestand),
  • Taxi­stand (im Bestand),
  • Öffent­li­ches WC (im Bestand),
  • E‑Ladesäule der Stadt­werke Düs­sel­dorf AG (im Bestand).

An der Fahr­rad­sta­tion kön­nen pri­vate Fahr- und Las­ten­rä­der sicher und bequem abge­stellt wer­den. Die Nut­zer kön­nen dort die Fahr­rad-Sam­mel­schließ­an­lage per Smart­phone-App “Fahr­rad­Sta­tion Düs­sel­dorf” buchen und benut­zen. Am Kirch­platz wer­den sowohl Monats- als auch Tages­mie­ten tarif­lich angeboten.

“Wir wol­len der Mobi­li­täts­wende mit Inno­va­ti­ons­freude und Schaf­fens­kraft begeg­nen”, stellt Dr. David Rüdi­ger, tech­ni­scher Geschäfts­füh­rer der CMD klar. “Wir haben die Pro­zess­ab­läufe stan­dar­di­siert und sind nun in der Lage, das Aus­bau­tempo bei Mobi­li­täts­sta­tio­nen wei­ter zu stei­gern.” Beim Kirch­platz stellt das neu­ar­tige Kombi-Modul aus Fahr­rad­quar­tiers­ga­rage und Las­ten­rad-Ver­leih­au­to­ma­ten einen außer­ge­wöhn­li­chen, inge­nieurs­tech­ni­schen Mei­len­stein dar. “Es ist das erste Mal, dass in Deutsch­land, eine Anlage im öffent­li­chen Raum ent­steht, die siche­res Las­ten­rad- und Fahr­rad­par­ken mit dem voll­au­to­ma­ti­sier­ten Ver­leih von E‑Lastenrädern raum­ef­fi­zi­ent kom­bi­niert”, erläu­tert Dr. Rüdi­ger dazu.

Am Las­ten­rad­au­to­ma­ten kön­nen Nut­zer rund um die Uhr elek­tri­sche Las­ten­rä­der und E‑Bikes aus­lei­hen, um grö­ßere Gegen­stände oder Ein­käufe bequem zu trans­por­tie­ren. Der Ver­leih funk­tio­niert über die Smart­phone-App “Velo­city Mobi­lity” und ermög­licht eine preis­werte Nut­zung von Elek­tro­mo­bi­li­tät. Dar­über hin­aus wurde am Kirch­platz eine Repa­ra­tur­sta­tion instal­liert, um ein­fach und schnell kleine Repa­ra­tu­ren am eige­nen Rad aus­füh­ren zu kön­nen. Auch Kin­der­wa­gen und Roll­stühle kön­nen dort mit den öffent­li­chen Werk­zeu­gen repa­riert werden.

Außer­dem ste­hen sechs neue Car­sha­ring-Stell­plätze — teil­weise elek­tri­fi­ziert — rund um den Kirch­platz zur Ver­fü­gung, um eine fle­xi­ble Mobi­li­tät zu jeder Zeit zu garan­tie­ren. Dazu kom­men zwei Sha­ring­sta­tio­nen, die aus­rei­chend Platz für viel­fäl­tige Mikro­mo­bi­li­täts-Lei­h­an­ge­bote bie­ten, wie zum Bei­spiel Leih-Fahr­rä­der, Leih-E-Scoo­ter und Leih-E-Mopeds. Die aus­ge­wie­se­nen Flä­chen sor­gen all­ge­mein für mehr Ord­nung und Sicher­heit im öffent­li­chen Stra­ßen­raum und wer­den digi­tal über­wacht. Sie ste­hen grund­sätz­lich allen Mikro­mo­bi­li­täts­an­bie­tern in Düs­sel­dorf zur Ver­fü­gung. Das Aus­lei­hen und Rück­ge­ben wird im Umfeld des Kirch­plat­zes ins­ge­samt nun stren­ger reguliert.

Die Inves­ti­tio­nen in den Kirch­platz sind lang­fris­tig aus­ge­rich­tet und als Teil des im Auf­bau befind­li­chen loka­len Netz­werks von Mobi­li­täts­sta­tio­nen in Bilk, Unter­bilk und Fried­rich­stadt zu ver­ste­hen. “Wir sind dank­bar, dass Kom­mu­nen bei der Mobi­li­täts­wende durch För­der­mit­tel des Lan­des, des Bun­des und der EU stark unter­stützt wer­den”, erklärt Rolf Neu­mann, kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der CMD. “Gerade in die­sen schwie­ri­gen und unsi­che­ren Zei­ten, machen es För­der­pro­gramm wie der Euro­päi­sche Fonds für regio­nale Ent­wick­lung mög­lich, trotz­dem vor­an­zu­kom­men und Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen in bes­sere und resi­li­ente Ver­kehrs­in­fra­struk­tu­ren zu täti­gen.” Die Bau­kos­ten der Mobi­li­täts­sta­tion am Kirch­platz lie­gen bei rund 300.000 Euro. 80 Pro­zent der Kos­ten wer­den vom Wirt­schafts­mi­nis­te­rium NRW und 20 Pro­zent vom Haus­halt der Stadt Düs­sel­dorf (Kli­ma­fond) getragen.