Auskünfte und Beratung telefonisch, vor Ort oder per Videoanruf
Die Stadt Düsseldorf stärkt ihr Beratungsangebot im Bauaufsichtsamt. Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger sich telefonisch an die Bauberatung im Amt wenden. So soll eine direkte Erreichbarkeit für alle Auskunftssuchenden gegeben und durch die Beratung im Vorfeld der formalen Verfahren die Bearbeitungszeiten bei den Verfahren selbst verkürzt werden. Neben der Erstberatung und allgemeinen Auskünften zum Bau- und Denkmalrecht sowie Informationen zum Antragsverfahren wird die Bauberatung an Berechtigte auch Auskünfte zum Stand ihres Verfahrens geben. Ebenfalls möglich ist die Weitergabe einer Bitte um zeitnahen Rückruf zu einem Belang durch eine zuständige Sachbearbeitung des Amtes. Das Pilotprojekt läuft bis Ende dieses Jahres und soll dazu dienen, zielgenau die Bedürfnisse der Auskunftssuchenden zu erkennen und darauf reagieren zu können. Dazu wird das Pilotprojekt evaluiert, um den zu Beginn des nächsten Jahres startenden Echtbetrieb entsprechend einzurichten.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Wir beobachten in Düsseldorf eine hohe Anzahl an Bauanträgen. Ich verstehe das als klares Bekenntnis zu unserer Stadt. Es ist unsere Aufgabe, die Prozesse vom Antrag bis zur Erteilung der Baugenehmigung so einfach wie möglich zu gestalten. Gleiches gilt für die Akteneinsicht. Daher freue ich mich sehr, dass wir durch unser neues breit gefächertes Beratungsangebot unsere Bearbeitungszeiten erheblich verbessern werden. Dass wir Beratungen zukünftig auch als Video-Termin anbieten können, unterstreicht unsere Digitalstrategie.”
“Um effizienter zu werden, müssen alle an Planung und Bau Beteiligten Hand in Hand arbeiten. Dazu ist eine Beratungsphase gut geeignet”, unterstreicht Bau- und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke.
Die Bauberatung ist während des Pilotbetriebs montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 16 Uhr telefonisch unter 0211–8922999 erreichbar. Schriftliche Anfragen und Anliegen können unter Nennung der Straße und Hausnummer des betreffenden Objekts an die E‑Mail-Adresse bauaufsichtsamt@duesseldorf.de gerichtet werden. Vor Ort im Bauaufsichtsamt ist eine Beratung nach vorheriger Terminvereinbarung — telefonisch oder per E‑Mail — möglich. Eine Beratung per Videoanruf wird nach Terminvereinbarung montags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 16 Uhr angeboten.
Ab Anfang des nächsten Jahres soll es möglich sein, Vororttermine sowie Termine für eine Beratung per Videochat direkt online zu buchen. Um die Akteneinsicht zu beschleunigen, wurden neue Stellen geschaffen. Zudem soll es möglich sein, Bauanträge über das Bauportal.NRW des Landes zu stellen. Im Vorgriff auf die Digitalisierung der Bauantragsverfahren läuft seit Anfang des Jahres ein Versuch zum digitalen Austausch von Antragsunterlagen zwischen Antragstellenden und Bauaufsicht.
Hintergrund
Zuletzt kam es wegen schlechter Erreichbarkeit sowie langer Warte- und Bearbeitungszeiten insbesondere im Bauaktenarchiv immer wieder zu Beschwerden im Bereich der Bauaufsicht. Deshalb wurde im Herbst 2021 das Projekt “Stärkung der Bauaufsicht” aufgesetzt. Ziel ist es, die Bauaufsicht in allen Bereichen so aufzustellen, dass sie — an den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger orientiert — schnell und gleichzeitig zuverlässig ihre Aufgaben erledigen kann. Dazu gehört sowohl die Optimierung und Digitalisierung der Abläufe im Amt und mit Externen als auch die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen.
Beim Bauaufsichtsamt ist eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben angesiedelt. Im besonderen Blick der Öffentlichkeit liegen die Bauanträge. Davon erhält das Amt pro Jahr rund 2.700 Stück. Die Bandbreite reicht vom einfachen Wintergarten bis zum komplexen Sonderbau ganzer Krankenhäuser. Die Sonderbauten machen die Hälfte der Bauanträge aus und sind oft deutlich aufwändiger in der Bearbeitung. Im letzten Jahr wurden rund 1.600 neue Wohneinheiten genehmigt, in diesem Jahr bis zum Ende des dritten Quartals bereits über 2.000.
Eine weitere wesentliche Aufgabe des Bauaufsichtsamts ist die Gefahrenabwehr und die Überprüfung von Gefahrenstellen im Zusammenhang mit baulichen Anlagen. Pro Jahr werden rund 850 Gefahrenstellen überprüft und ihre Beseitigung veranlasst. Das reicht vom falsch aufgestellten Schrank im gemeinsamen Treppenraum bis zur statischen Überprüfung einsturzgefährdeter Gebäude. Das Bauaufsichtsamt unterstützt in diesen Zusammenhängen regelmäßig die Feuerwehr zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Sehr gefragt ist das Amt auch bei Auskünften. Zum einen bei Einsichtnahmen in Bauakten und zum anderen bei Auskünften über Baulasten auf Grundstücken. Vor allem die Nachfrage nach Einsichtnahme in Bauakten ist deutlich angestiegen. Lag die Anzahl der Einsichtnahme 2020 noch bei rund 2.200, liegt sie aktuell bei 3.100 pro Jahr. Wenn die Auskunftssuchenden bereits eindeutige Angaben über die gewünschten Inhalte machen können, erübrigt sich ein Besuch im Bauaufsichtsamt. Die entsprechenden Kopien werden dann direkt zugesandt.
Auskünfte aus dem Baulastenverzeichnis werden pro Jahr rund 5.200 Mal erteilt. Hierbei geht es um die Frage, ob und wenn ja, mit welcher Baulast ein bestimmtes Grundstück belastet ist. Solche Baulasten können etwa den Nachweis erforderlicher Stellplätze, Abstandsflächen oder aber auch die Zuwegung zu Grundstücken betreffen.
Auch das Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege ist beim Bauaufsichtsamt angesiedelt. Pro Jahr werden rund 900 denkmalrechtliche Erlaubnisse erteilt und rund 1.000 Anfragen zu denkmalrechtlichen Themen beantwortet. Die denkmalrechtlichen Erlaubnisse und Anfragen zu denkmalrechtlichen Themen reichen vom Fassadenanstrich bis hin zu größeren Sanierungs‑, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen. Dabei werden nicht nur Baudenkmäler bearbeitet, sondern auch bodendenkmalrechtliche Aspekte beachtet. Eine weitere wesentliche Aufgabe des Instituts ist die Denkmalwertprüfung und Unterschutzstellung.