Neue Sonderausstellung vom 20. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023
Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum, Schulstraße 4, widmet dem japanischen Kunsthandwerk des 19. und frühen 20. Jahrhunderts die Sonderausstellung “Gold und 1.000 Farben — Kunsthandwerk aus Japan”. Vergrößerte japanische Farbholzschnitte aus dem Kunstpalast Düsseldorf laden die Besucherinnen und Besucher ein, in die Welt des Alten Japan einzutauchen. Die Sonderausstellung ist vom 20. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023 zu sehen.
In der Ausstellung werden den japanischen Keramiken japonistische Arbeiten – d. h. Werke europäischer Künstler und Manufakturen, die durch die Kunst Japans inspiriert sind – gegenübergestellt. Die Objekte stammen zum großen Teil aus der Sammlung Hildegard und Wilhelm Preker, die das Hetjens jüngst als Schenkung erhielt. Sie werden ergänzt durch hochkarätige Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz wie etwa raffinierte japanische Fächer und feine Elfenbeinarbeiten aus dem Deutschen Fächermuseum Bielefeld. Komplettiert wird das Bild durch bemalte und bestickte Seidenkimonos.
Japan und der Westen Bis in die 1850er-Jahre hatte sich Japan in einer beispiellosen Abschließung des Landes fast vollkommen von der Welt isoliert. Nur sehr wenigen Europäern waren Einblicke in die jahrhundertealte Kultur Japans möglich. Nach der erzwungenen Öffnung und dem Zusammenbruch der Shogun-Herrschaft läutete die Meiji-Restauration mit der Wiedereinführung des Kaiserreichs ein neues Zeitalter ein.
Die Teilnahme Japans an den Weltausstellungen in Paris (1867) und Wien (1873) ebnete den Weg für einen fruchtbaren Austausch Japans mit dem Westen. In Europa und den USA lösten die gezeigten Exponate eine enorme Begeisterung für japanische Kunst und Kultur aus. Zahlreiche Sammler begannen insbesondere die Angewandte Kunst Japans zu erwerben.
Der Unterschied zwischen dem überbordenden europäischen Historismus-Stil und der traditionellen japanischen Ästhetik könnte größer nicht sein. Die Teekeramik vereint wie kaum eine andere Gattung innerhalb der Angewandten Kunst die ästhetischen Prinzipien Japans. Die meist asymmetrisch gebauten Gefäße weisen schlichte Malereien sowie dunkle oder erdfarbene Glasuren auf. Für den Export hingegen entwickelte sich eine Keramikproduktion, deren reiche Farbigkeit und feinste Goldmalerei ganz auf den westlichen Geschmack ausgerichtet war.
Besonders beliebte Motive kamen aus der Pflanzen- und Tierwelt. Die Jahreszeiten sind in der japanischen Kultur wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. In der Kunst werden diese vor allem über die Blumensymbolik ausgedrückt. Wie in anderen Kulturen sind auch in Japan Tiere mit bestimmten Eigenschaften verbunden, die sich auf den Menschen positiv auswirken. Sie sollen Glück bringen oder ein langes Leben verheißen. Eines der bekanntesten Tiermotive in Ostasien und speziell auch in Japan sind Kraniche, die sich als Motiv auf zahlreichen kunsthandwerklichen Gegenständen finden.
Die schintoistischen Naturreligionen mit ihren zahllosen Göttern und Dämonen wirkten auf die Europäer fremdartig und faszinierend zugleich. In Japan wurden parallel zu den Naturreligionen auch die buddhistischen Glaubensausrichtungen praktiziert. Für den westlichen Markt produzierten die japanischen Kunsthandwerker zahlreiche Gefäße und Figuren, für deren Gestaltung verschiedene Gottheiten und mythologische Figuren vermischt wurden.
Der Eintritt ins Hetjens beträgt fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Sonntags ist der Eintritt für alle frei. Die Öffnungszeiten lauten: dienstags bis sonntags 11 bis 17 Uhr, mittwochs bis 21 Uhr, montags geschlossen. Weitere Informationen unter www.duesseldorf.de/hetjens
Rahmenprogramm:
Werkstatt
Samstag, 29. Oktober 2022, 14 bis 16 Uhr: Workshop und Führung “Keramikkunst Japans” mit Dr. Christina Kallieris und Naomi Akimoto, 30 Euro pro Person inklusive Eintritt, Material und Brennen
Samstag, 5. November 2022, 14 bis 16 Uhr: Workshop “Sensu – Malen auf Fächern” mit Naomi Akimoto, 15 Euro pro Person inklusive Eintritt und Material
Samstag, 19. November 2022, 14 bis 16 Uhr: Workshop “Suemono – Sushi-Set selber gestalten” mit Naomi Akimoto, Termin 1: Modellieren, 30 Euro pro Person inklusive Eintritt, Material und Brennen für beide Termine
Samstag, 3. Dezember 2022, 14 bis 16 Uhr: Workshop “Suemono – Sushi-Set selber gestalten” mit Naomi Akimoto, Termin 2: Bemalen und Glasieren, siehe 19. November 2022
Sonntag, 18. Dezember 2022, 11.30 bis 13.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr: Workshop “Furoshiki – Crashkurs” mit Falt- und Knotentechnik aus Tüchern Taschen gestalten mit Satomi Edo, 10 Euro pro Person inklusive Eintritt
Samstag, 7. Januar 2023, 14 bis 16 Uhr: Workshop “Kinu – Seidenmalerei” mit Naomi Akimoto, 30 Euro pro Person inklusive Eintritt und Material
Mittwoch, 18. Januar 2023, 18.30 bis 20.30 Uhr: Workshop “Origami mit Porzellanpapier” mit Masami Takeuchi, 30 Euro pro Person inklusive Eintritt, Material und Brennen
Samstag, 21. Januar 2023, 14 bis 16 Uhr: Workshop und Führung “Keramikkunst Japans” mit Dr. Christina Kallieris und Naomi Akimoto, 30 Euro pro Person inklusive Eintritt, Material und Brennen
Samstag, 4. Februar 2023, 14 bis 16 Uhr: Workshop “Sumi‑e – Tuschmalerei” mit Naomi Akimoto, 15 Euro pro Person inklusive Eintritt und Material
Samstag, 18. Februar 2023, 14 bis 16 Uhr: Workshop “Kinu – Seidenmalerei” mit Naomi Akimoto, 30 Euro pro Person inklusive Eintritt und Material
Vorträge
Mittwoch, 9. November 2022, 18.30 Uhr: Vortrag Dr. Christina Kallieris, “Weißer Drache und Irisblüte – Die Töpferkunst Japans zwischen Weltausstellung und Reform während der Meiji-Zeit (1868–1912)”
Mittwoch, 18. Januar 2023, 18.30 Uhr: Vortrag Dr. Wilko Beckmann, “Roter Drache und Gelber Löwe – Fernöstliche Dekore auf Meissener Porzellan”
Mittwoch, 8. Februar 2023, 18.30 Uhr: Vortrag Ruth Jäschke, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin EKO-Haus der japanischen Kultur Düsseldorf, “Blütenträume auf Seide: Japan als exotischer Sehnsuchtsort”
Kuratorenführungen
Samstag, 29. Oktober 2022, 12 Uhr: Kuratorenführung mit Dr. Christina Kallieris
Mittwoch, 18. Januar 2023, 17.30 Uhr: Kuratorenführung mit Dr. Wilko Beckmann