IHK diskutiert mit Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft globale Handlungsoptionen in Krisenzeiten
Die IHK hat in dieser Woche beim Düsseldorfer Forum zur Handelspolitik mit Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Perspektiven und Handlungsoptionen angesichts der aktuellen globalen Krisen diskutiert. Im Mittelpunkt standen neben den Auswirkungen des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine auch der anhaltende Konflikt zwischen den beiden Supermächten USA und China und die Frage, wie sich Deutschland und die EU hier positionieren sollten. „Die internationalen Entwicklungen zeigen deutlich die Verletzlichkeit des auf weltweit offene Märkte und Arbeitsteilung ausgelegten Geschäftsmodells Deutschlands“, sagte Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International der IHK.
Zur Strategie der Bundesregierung, um Unternehmen beim Zugang zu wichtigen Märkten und Rohstoffen zu unterstützen, sagte Dr. Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Wir müssen in Zukunft stärker interessengeleitet agieren. Diversifizierung ist das Gebot der Stunde und da gibt es noch genügend Potential, was unsere Handelspartner in der Welt angeht. Das haben wir in den vergangenen Jahren zu lange schleifen lassen“.
Dass sich die künftigen Spielregeln im internationalen Handel ändern werden, darüber herrschte Konsens. Ob es zu dem von vielen Akteuren derzeit diskutierten Entflechtung des Welthandels kommt, den wieder stärker voneinander abgegrenzten Wirtschafts- und Handelsregionen, wurde intensiv diskutiert. Einig waren sich die anwesenden Wirtschaftsakteure wie Burkhard Dahmen, Vizepräsident der IHK Düsseldorf und Geschäftsführer der SMS group GmbH sowie Ivonne Julitta Bollow, Senior Vice President Corporate Public Policy der Metro AG darin, dass der Ausblick auf die Rahmenbedingungen für das Auslandsgeschäft weiterhin getrübt sei und die politischen Entscheider gut daran tun, einen pragmatischen Kurs zu nehmen. Einigkeit herrschte auch darüber, dass es am Ende mehr Globalisierung brauche, diese aber in Zukunft teurer als bislang werde.