Man­tel und Schwert an neuen St. Mar­tin über­ge­ben Foto: Sabine Hanna

 

St. Mar­tin alias Engel­bert Jäger übergibt nach 33 Jah­ren Schwert und Man­tel an sei­nen Nach­fol­ger Sven Hövelmann.

32 mal ist Engel­bert Jäger, genannt Berti, als St. Mar­tin durch die Düsseldorfer Alt­stadt gerit­ten und hat vor dem Rat­haus den Man­tel geteilt. Am Mon­tag­abend hat Berti Jäger diese Auf­gabe nun an Sven Hövelmann wei­ter­ge­ge­ben. Jäger und Hövelmann gehören beide der Ver­ei­ni­gung der Freunde des Mar­tins­fes­tes Düsseldorf 1925 e.V. an, die wie­derum ein Teil des St. Sebas­tia­nus Schützenverein Düsseldorf 1316 e.V. sind. Somit sind die St. Sebas­tai­ner von 1316, nicht nur der Aus­rich­ter der Größten Kir­mes am Rhein, son­dern unterstützen auch den Größten Mar­tins­um­zug in Düsseldorf.

Berti Jäger und Sven Hövelmann stam­men beide aus der Gesell­schaft Rei­ter­corps Wil­helm Marx. Und was könnte ein Rei­ter­corps bes­ser als Rei­ter für den Mar­tins­zug bereit zustel­len. Jäger wurde vor 33 Jah­ren, vom dama­li­gen Ritt­meis­ter Josef Ilbertz ange­spro­chen, die Rolle des St. Mar­tin zu übernehmen. „Ich hatte schon Respekt vor die­ser Auf­gabe“ erzählt Jäger, „die engen Gas­sen in der Alt­stadt und dann die vie­len Kin­der“, sagt er. Aber genau diese vie­len leuch­ten­den Kin­der­au­gen waren es, die ihn jedes Jahr aufs Neue haben in den Sat­tel stei­gen las­sen, um den Man­tel zu tei­len. „Nun ist aber endgültig Schluss und mit Sven Hövelmann habe ich einen tol­len Nach­fol­ger gefun­den“, so Berti Jäger weiter.

Sven Hövelmann hat den Man­tel, der schon seit über 80 Jah­ren vom St. Mar­tin der Düsseldorfer Alt­stadt getra­gen wird, gerne ange­nom­men und wird ihn mit Würde tra­gen. „Als Kind der Alt­stadt habe ich Berti Jäger an der Mariensäule schon zuge­schaut, wie er den Man­tel geteilt hat und nun, darf ich das sel­ber machen. Für mich als Fami­li­en­va­ter ist es Ehre und Ver­pflich­tung zugleich“, so Sven Hövelmann. Der Ritt­meis­ter vom Rei­ter­cops Wil­helm-Marx rei­tet bereits seit 15 Jah­ren als Herold im Mar­tins­zug mit. Wer dem Rei­ter­corps bei­tritt, tritt nicht nur einer Schützengemeinschaft bei, son­dern wird auch direkt in Pla­nung und Durchführung des Mar­tin­zu­ges ein­ge­bun­den. Sei es als Rei­ter oder als Ord­ner. Alle Ver­eins­mit­glie­der müssen hel­fen, damit der Umzug durch die Düsseldorfer Alt­stadt zu Ehren des Hei­li­gen Mar­tin und zur Freude der Kin­der statt­fin­den kann.Und damit auch so viele Kin­der wie möglich die Man­tel­tei­lung sehen können, hat man vor zehn Jah­ren beschlos­sen, eine zweite Man­tel­tei­lung am Rhein­ufer durchzuführen.

Berti Jäger ist nicht trau­rig darüber, dass er nun nicht mehr durch die Alt­stadt rei­tet. Er freut sich auf den Rat­haus Bal­kon. „Jedes Jahr wurde ich als Dankeschön vom Oberbürgermeister an St. Mar­tin ins Rat­haus ein­ge­la­den, aber das ging ja nicht, ich hatte ja zu tun. Nun kann ich end­lich mal ins Rat­haus gehen und den Zug vom Bal­kon aus ansehen.“

Für die Mar­tins­freunde stellt sich die Frage, ob so ein Umzug heute noch Zeitgemäß ist übrigens nicht. „In die­sen Zei­ten, die wir gerade erle­ben,“ so der zukünftige St. Mar­tin, „ist doch gerade die Sym­bol­kraft des Tei­lens, wich­ti­ger denn je.“

Und Berti Jäger ergänzt, „Es war eine schöne Zeit die ich erle­ben durfte. In die vie­len glänzenden Augen der Kin­der zu sehen, das hat mich jedes Jahr sehr berührt. Und egal wo die Kin­der her­kom­men, wel­che Haut­farbe oder wel­chen Glau­ben die Kin­der haben, an die­sem Tag, in die­sem Moment sind wir eine Gemeinschaft.“