Leichtsinn kann lebensgefährlich werden/Gartenamt stellt rund 40 “Eisleitern” an Gewässern in der Landeshauptstadt bereit
Die Landeshauptstadt Düsseldorf weist darauf hin, dass das Betreten von zugefrorenen Gewässern sehr gefährlich ist. Die derzeitigen Wintertemperaturen sorgen für so manche zugefrorene Teiche und Gewässer. Die Feuerwehr warnt vor den lebensgefährlichen Ausflügen auf das Eis!
Generell sollten die Verbotsschilder beachtet werden. Vorbeugend werden vom Gartenamt “Eisleitern” an Gewässern wie dem Kaiserteich und dem Kö-Graben bei Eisbildung bereitgestellt. Damit wird schnelle Hilfe für Verunglückte, die ins Eis eingebrochen sind, möglich. Die dreieinhalb Meter langen, signalgelb gestrichenen Holzleitern können zur besseren Gewichtsverteilung über die Einbruchstelle gelegt werden, um in Not geratene Menschen schneller aus dem Wasser ziehen zu können. Besonders gefährdet sind Kinder. Leicht überschätzen sie die oft viel zu dünne Eisdecke. Auch wenn in Ufernähe das Eis fest erscheint, kann es ein paar Meter weiter gefährlich werden. Bricht das Eis weg, fallen die Menschen unweigerlich in das eisige Wasser. Die Folge sind lebensgefährliche Unterkühlungen. Bereits nach zwei Minuten haben Kinder kaum noch eine Überlebenschance.
Auch in diesem Winter stehen rund 40 Eisleitern für alle Gewässer in öffentlichen Grünflächen wie am Kaiserteich, Schwanenspiegel, Spee’schen Graben und Kö-Graben, Landskrone sowie an den Weihern im Südpark, Ostpark, Zoo, Eller und Benrather Schlosspark bereit, die bis Freitag, 16. Dezember, durch das Gartenamt installiert werden. Zusätzlich weisen Tafeln auf die Gefahr hin. Erschreckenderweise werden die Eisleitern immer wieder gestohlen oder für andere Zwecke missbraucht. Was die leichtsinnige Diebe oft nicht wissen: Es handelt sich dabei um Vergehen, die als Straftat geahndet werden. Die Leitern müssen unbedingt an den Aufstellorten bleiben. Denn: Eisleitern können Leben retten. Wichtig ist allerdings, im Ernstfall sofort die Feuerwehr unter 112 zu alarmieren.
Zuletzt brach ein Mann am Karnevalswochenende 2020 im IHZ-Park nachts ins Eis ein. Nur durch das schnelle Eingreifen zweier Polizisten, wenige Augenblicke nachdem der Mann ins Eis eingebrochen war, konnte dieser aus dem eisigen Wasser gerettet werden. Anschließend musste er mit starken Unterkühlungen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Feuerwehr probt regelmäßig den Ernstfall
Schon mit Beginn der Winterzeit bereiten sich die Einsatzkräfte und vor allem die Taucherstaffel der Düsseldorfer Feuerwehr auf die Eisrettungseinsätze vor. In theoretischen Unterrichtsstunden an den Feuerwachen wird die Vorgehensweise bei ins Eis eingebrochenen Menschen geschult. Sobald sich erste Eisdecken bilden, probt die Feuerwehr auch den Ernstfall: In dieser Woche simulierten 20 Kräfte die Bergung einer im Eis eingebrochenen Person im Südpark. Diese Übungen werden regelmäßig auf den Teichen und Seen im Stadtgebiet geübt. Nur so kann im Einsatzfall jeder Handgriff sitzen und der Verunglückte schnell aus dem kalten Wasser befreit werden. Jede Feuer- und Rettungswache in Düsseldorf verfügt über ein Schnelleinsatzboot, spezielle Überlebensanzüge und Rettungsleinen, mit denen die Einsatzkräfte auch bei kalten Witterungsbedingungen Menschen aus Gewässern retten können, ohne selber zu unterkühlen oder unterzugehen. Die Taucherstaffel komplementiert die professionelle und schnelle Hilfe mit entsprechendem Know-how und der dazugehörigen Spezialausrüstung wie dem Eisretter.