17 Uhr: Auf den Straßen ist’s jetzt fast dunkel. Unheimlich dunkel. Denn seit der Krieg im Osten tobt, leuchten auch die Straßenlaternen nur noch auf Sparflamme. Und wenn jetzt, nach Weihnachten, auch private und öffentliche Glitzersterne verschwinden, wird’s noch dusterer. Taucht jetzt hinter einem „so eine komische Gestalt“ auf, werden dunkle Gassen zu Angsträumen.
Doch Angst hat auch immer ihr Gutes. Es fällt auf, wie oft man jetzt wieder „Guten Abend“ oder „Entschuldigung, darf ich hier mal vorbei“ hört. Wenn die Menschen schlecht sehen, kaum etwas erkennen, dann müssen andere Signale her. Sie reden wieder mehr miteinander.
Da braucht’s keinen Psychologen, um das zu verstehen. In einer unklaren Situation schaffen ein paar Worte Sicherheit. Freundlich, unfreundlich oder gar aggressiv — all das steckt in Wortwahl und Tonfall eines kleinen Guten Abend-Grußes. Die Angst wird einfach weggequatscht.
Bei allem eine schöne Entwicklung. Zu überlegen ist, ob wir freundliche Worte vielleicht in den Frühling rüberretten können. Auch wenn es dann wieder heller wird…