Im Rah­men einer Fest­ver­an­stal­tung hat Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler (4.v.li.) am Sonn­tag, 5. März, im Schau­spiel­haus den Düs­sel­dorf Gleich­stel­lungs­preis an das Mul­ti­kul­tu­relle Forum verliehen,©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Michael Gstettenbauer

 

Inter­sek­tio­na­ler Femi­nis­mus im Fokus der Festveranstaltung

Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Frau­en­ta­ges hat­ten Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und das Amt für Gleich­stel­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung am Sonn­tag, 5. März, zu einer Mati­nee zum Thema “Inter­sek­tio­na­ler Femi­nis­mus” in das Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­haus ein­ge­la­den. Im Rah­men der Fest­ver­an­stal­tung wurde der Düs­sel­dorf Gleich­stel­lungs­preis an das Mul­ti­kul­tu­relle Forum verliehen.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Auch wenn Män­ner und Frauen vor dem Gesetz und in vie­len Lebens­be­rei­chen weit­ge­hend gleich­ge­stellt sind, gilt es nach wie vor Vor­ur­teile und Rol­len­kli­schees zu über­win­den, um eine geschlech­ter­ge­rechte Gesell­schaft zu ver­wirk­li­chen. Am Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag ist es wich­tig, den Blick nicht nur auf Düs­sel­dorf, son­dern auch in die Welt zu rich­ten. Neben unse­rer Soli­da­ri­tät mit der Ukraine ste­hen wir auch an der Seite der muti­gen Ira­ne­rin­nen und Ira­ner, die unter Lebens­ge­fahr für ihr Recht auf Selbst­be­stim­mung eintreten.”

Die dies­jäh­rige Ver­an­stal­tung anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Frau­en­ta­ges hatte das Thema “Inter­sek­tio­na­ler Femi­nis­mus”. Dazu hielt Ninia LaGrande einen Vor­trag mit dem Titel “Ableis­mus — warum Femi­nis­mus inter­sek­tio­nal gedacht wer­den muss”. Wer­den Men­schen im All­tag auf ihre kör­per­li­che oder psy­chi­sche Behin­de­rung redu­ziert, spricht man in der Fach­spra­che von Ableis­mus. Der inter­sek­tio­nale Femi­nis­mus ist eine Strö­mung des Femi­nis­mus, die lehrt, dass es neben Sexis­mus auch andere Dis­kri­mi­nie­rungs­for­men gibt, die ebenso abge­baut wer­den müs­sen. Dazu zäh­len bei­spiels­weise die Haut­farbe und die Zuge­hö­rig­keit zu einer Reli­gion, zu einer Gruppe mit Beein­träch­ti­gun­gen oder zu einer eth­ni­schen Minderheit.

Mit dem zum drit­ten Mal ver­lie­he­nen Gleich­stel­lungs­preis soll das beson­dere Enga­ge­ment für die Gleich­stel­lung der Geschlech­ter in Düs­sel­dorf geehrt wer­den. In die­sem Jahr wurde das Mul­ti­kul­tu­relle Forum e.V. für seine lang­jäh­rige Arbeit mit Frauen mit Migra­ti­ons­ge­schichte aus­ge­zeich­net. Grund­lage ist ein Beschluss des Düs­sel­dor­fer Stadt­ra­tes am 2. Februar auf Basis der Emp­feh­lung der Jury des Gleichstellungspreises.

Der Ver­ein ist eine lang­jäh­rige Ein­rich­tung in Düs­sel­dorf, die Frauen und ihre Fami­lien mit Migra­ti­ons­ge­schichte berät und bei der Inte­gra­tion in die Stadt­ge­sell­schaft beglei­tet. Frauen wer­den so dabei unter­stützt, ein selbst­be­stimm­tes Leben zu füh­ren. Durch die Arbeit des Ver­eins wer­den unter ande­rem Frauen erreicht, die inner­halb der Gesell­schaft kaum sicht­bar sind. Sie wer­den bera­ten und über Ange­bote und Struk­tu­ren in Düs­sel­dorf infor­miert. Frauen aus den Kur­sen, der Bera­tung und den Frau­en­grup­pen wer­den regel­mä­ßig zu ehren­amt­li­cher Tätig­keit qua­li­fi­ziert und geför­dert — auch um ihnen beruf­li­che Per­spek­ti­ven auf­zu­zei­gen. Durch die­ses Enga­ge­ment konn­ten Teil­neh­me­rin­nen erfolg­reich in Arbeit und Aus­bil­dung ver­mit­telt werden.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Ver­ein möchte das Preis­geld für Empower­ment- und Acht­sam­keits­an­ge­bote für Frauen und ihre Kin­der ein­zu­set­zen und wei­tere Mög­lich­kei­ten der Teil­habe schaffen.

Abge­run­det wurde die Feier durch eine Per­for­mance Black Magic der Künst­le­rin Zoe, För­der­preis­trä­ge­rin Dar­stel­lende Künste der Lan­des­haupt­stadt aus dem Jahr 2022. Im Rah­men des Pro­gramm­punkts der 60 Sekun­den prä­sen­tier­ten Düs­sel­dor­fer Ver­bände und Insti­tu­tio­nen den Teil­neh­men­den der Ver­an­stal­tung ihre Bei­träge zum Thema “Inter­sek­tio­na­ler Feminismus”.

Eli­sa­beth Wilf­art, Gleich­stel­lungs­be­auf­tragte der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Ver­an­stal­tung mode­rierte, resü­miert: “Ich freue mich sehr, dass wir heute nach der lan­gen Corona-Zeit den Inter­na­tio­na­len Frau­en­tag wie­der im gro­ßen Saal des Schau­spiel­hau­ses bege­hen konn­ten. Wir fei­ern mit über 500 Teil­neh­men­den an der heu­ti­gen Ver­an­stal­tung und den mehr als 100 Ver­an­stal­tun­gen im Frau­en­mo­nat März das große Enga­ge­ment und den Ein­satz der Düsseldorfer*innen für eine viel­fäl­tige und geschlech­ter­ge­rechte Gesellschaft.”