Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität könnte bald auch in Düsseldorf Realität werden
Der städtische Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Stadtökologie, Abfallmanagement und Bevölkerungsschutz berät in seiner Sitzung am kommenden Montag, 13. März, über die Umwidmung der Gelben Tonne zu einer Wertstofftonne ab 2025. Sollte das Votum positiv ausfallen, könnte der Rat in der Sitzung am Donnerstag, 20. April, die Entscheidung über die Einführung der Wertstofftonne fällen.
Bisher ist die Gelbe Tonne lediglich für die Entsorgung sogenannter Leichtverpackungsabfälle vorgesehen. Das sind Verpackungen aus Kunststoff oder Verbundmaterialien (Getränkekartons) oder auch leere Konservendosen. Für diese Verpackungen haben die Betreiber der “Dualen Systeme” von den Herstellern Lizenzentgelte erhalten, wodurch die Sammlung der Gelben Tonne für die Menschen vor Ort kostenlos erfolgt.
Im Restmüll landen immer noch rund 18 Prozent hochwertige Kunststoff- und Metallabfälle, beispielsweise defekte Kunststoff-Gießkannen, Blumentöpfe oder alte Kochtöpfe, die einer stofflichen Wiederverwertung zugeführt werden könnten. Das bei deren Verbrennung in der Müllverbrennungsanlage entstehende Kohlendioxid (CO2) ließe sich also einsparen. Ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz. Nach einer Studie des Öko-Institut e. V. lässt sich durch diese Reduktion der Abfallmenge, die mit der Restmülltonne in die Müllverbrennung gelangt, umgerechnet auf Düsseldorf eine CO2-Einsparung von rund 7.800 Tonnen erreichen.
Als Wertstofftonne würde die Gelbe Tonne auch für die Entsorgung von Gebrauchsgegenständen aus Kunststoff und Metall freigegeben. Die Fachleute sprechen von “stoffgleichen Nichtverpackungen”. Nach Auskunft der Stadtverwaltung könnten auf diesem Weg jährlich zusätzlich rund 3.000 Tonnen an Wertstoffen in der Wertstofftonne erfasst und einem hochwertigen stofflichen Recycling zugeführt werden. Entsprechend reduziert sich die Abfallmenge, die über die Restmülltonne in die Müllverbrennung gebracht wird.
Für diese “neuen” Abfälle in der Wertstofftonne, die keine Verpackungen sind, haben die Betreiber der Dualen Systeme keine Lizenzentgelte erhalten. Die Entsorgung dieses Abfallanteils in der Wertstofftonne muss daher aus den Abfallgebühren finanziert werden. Mit der Einführung der Wertstofftonne ab dem 1. Januar 2025 übernimmt die Stadt daher 20 Prozent der Sammlungs- und Verwertungskosten der Gelben Tonne. Nach Schätzung der Stadtverwaltung wäre diese zusätzliche Leistung mit einer geringfügigen Erhöhung der Abfallgebühren zum Jahr 2025 um etwa 2,3 Prozent verbunden. Genaue Zahlen werden erst 2023/2024 feststehen, wenn die Ausschreibungen abgeschlossen sind.