Mit einer Schweigeminute und sehr emotionalen Worten des Dankes & großer Wertschätzung — wurde bei der feierlichen Einweihung des integrativen Bürgerzentrums an den Mann erinnert, der sich in ganz besonderer Weise verdient gemacht und schmerzlich vermißt wurde, wie viele Redner betonten. Er konnte diesen Tag nicht miterleben, war aber für alle präsent: Fritz Conzen, der frühere Vorsitzende und große Förderer des Vereins der Koptischen Bunkerkirche.
Er hatte die Inspiration zum Bau des Gemeindezentrums und setzte all seine Kraft ein, um Spender zu motivieren, diese Idee mit zu unterstützen. Innerhalb von zwei Jahren konnte das Gemeinde- & Bürgerzentrum, das sich nahtlos an den Betonkörper der Bunkerkirche schmiegt, geplant und gebaut werden. Ihm und seiner Familie fühlt sich die koptische Gemeinde in Freundschaft & besonderer Dankbarkeit verbunden und wird das neue Zentrum nach ihm benennen: “Fritz-Conzen-Haus der Begegnung”
Als er die Flüchtlingsgemeinde der koptischen Christen kennenlernte, hat er sein Herz weit geöffnet und sich mit all seiner Kraft & viel Hoffnung für die Gemeinde und das neue Zentrum eingesetzt. Für Menschen, die ihre Heimat in Syrien, Ägypten, Irak, Libyen, Eritrea & Sudan verlassen mußten, weil sie als Christen verfolgt & ermordet wurden. Düsseldorf wurde ihre neue Heimat und das neue Bürgerzentrum ist nun ein Ort für Begegnung und kommunikativen Austausch. Das Zentrum steht allen in Düsseldorf und speziell in Heerdt zur Verfügung und die Gemeinde wünscht sich regen Austausch, um Menschen miteinander zu verbinden & Integration zu fördern.
Der Priester der Gemeinde, Vater Petrus Beshay, fand sehr passende Worte: “Die Düsseldorfer Kopten möchten durch das neue Gebäude ein friedvolles Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migartionshintergrund im Stadtteil Heerdt schaffen. Unser Wunsch & Ziel ist es, daß dieses Miteinander geprägt wird durch Toleranz, Offenheit, Veränderungsbereitschaft und gegenseitigem Respekt. Die Koptische Gemeinde bedankt sich bei allen Beteiligten, die zur Realisierung dieses Traumes beigetragen haben. Und ein ganz besonderer und sehr sehr herzlicher Dank geht an Familie Conzen!! Ohne den Einsatz von Herrn Conzen und seiner Familie wäre es nicht möglich, daß wir heute in diesem neuen Gebäude stehen und miteinander feiern können.”
Die feierliche Einweihung wurde mit zahlreichen Gästen aus Politik und Stadtgesellschaft gefeiert. OB Dr. Stephan Keller versicherte der Gemeinde, daß er das neue Zentrum von Seiten die Stadt unterstützen wird, um den weiteren Betrieb zu gewährleisten. Denn die Betriebskosten kann der Verein nur noch bis Ende des Jahres durch Spenden leisten.
Das Gebäude bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. In der ersten Etage befinden sich wunderschön helle und mit Whiteboards ausgestattete Räume, die prädestiniert sind für Unterricht und Weiterbildung. Das Gebäude ist barrierefrei und an eine Caffeteria im Erdgeschoß (dafür wird noch eine Theke eingebaut) schließt sich eine tolle Außenterrasse an mit großer Fensterfront zu einem Veranstaltungs- raum, den man unterteilen kann. Mit der Zusage von OB Keller sollte der weitere Betrieb des Bürgerzentrums nun sichergestellt sein. Auch unser 1. Bürgermeister Josef Hinkel tauschte sich mit Dr. Christian Gerges, dem Vorsitzenden des Vereins, über Nutzungsmöglichkeiten aus und versprach, daß auch er den Verein dabei zu unterstützen wird, daß dieses wichtige integrative Zentrum stets Unterstützung von Seiten der Stadt erhält!
Das musikalische Programm der Einweihungsfeier wurde vom Chor der Koptischen Gemeinde gestaltet sowie von Schülern des Vereins “Musik integriert”. Dieser Verein, vor einigen Jahren von einem 10jährigen Jungen gegründet, ermöglicht geflüchteten Kindern Musikunterricht. “Musik integriert” wird von der Tersteegenkirche unterstützt.
Für das leibliche Wohl sorgten Florian Conzen und Giuseppe Saitta.
Der Verein „Koptische Bunkerkirche Düsseldorf-Heerdt e. V.“ wurde 2015 von engagierten Düsseldorfern gegründet, um die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe der koptisch-orthodoxen Gemeinde durch den Bau eines integrativen Gemeindezentrums in Heerdt neben der Bunkerkirche zu unterstützen. Hier sollen Hilfsangebote für Flüchtlinge stattfinden und ein Ort für Begegnungs‑, Bildungs- und Beratungsangebote sein. Ein Zentrum, das allen Menschen in Düsseldorf offensteht. Damit möchte sich die koptische Gemeinde für die freundliche Aufnahme in unserer Stadt bedanken und der Stadtgesellschaft etwas von der selbst erfahrenen Unterstützung zurückgeben.
Text & Fotos: Barbara Schmitz