Der Probelauf soll mit einem umfangreichem Beteiligungskonzept begleitet werden/Die Beteiligung beginnt unmittelbar nach dem Beschluss des OVA im April
Einzelheiten zur Testphase auf der Luegallee mit Tempo 30 und Radfahrstreifen wird die Stadtverwaltung in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung 4 (Oberkassel, Niederkassel, Lörick, Heerdt) am Mittwoch, 22. März, vorstellen. Ziel ist die Aufwertung der Luegallee, um dort die Lebensqualität für die Anwohner nachhaltig zu verbessern und die Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern zu reduzieren.
Die Stadtverwaltung schlägt dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss, eine verkehrliche Testphase über sechs Monate vor. Diese beinhaltet die gleichzeitige Einrichtung von Tempo 30 und einem separaten Radfahrstreifen auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee. Begleitet werden soll die Testphase durch ein umfangreiches Beteiligungskonzept vor Einrichtung, während des Tests und nach Abschluss der Testphase.
“Die Testphase ist der erste Schritt bei der Entwicklung des übergreifenden Planungs- und Beteiligungskonzeptes für die Luegallee und den Belsenplatz”, erläutert Jochen Kral, Mobilitätsdezernent in Düsseldorf. “Mit den verkehrlichen Anpassungen möchten wir gleich mehrere positive Effekte für die Luegallee testen und evaluieren.”
“Im Rahmen der Testphase planen wir eine umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung, die die Menschen vor Ort, Gewerbetreibende und Verkehrsteilnehmer entlang der Luegallee, aber auch auf der Belsenstraße und der Düsseldorfer Straße mit einbezieht”, berichtet Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. “Ein zusätzliches Augenmerk soll auf den Schulwegverkehr gelegt werden.”
Unmittelbar nach dem entsprechenden Beschluss des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, voraussichtlich in der Sitzung am Mittwoch, 26. April, beginnt die Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Düsseldorfer vor Ort können dann die verkehrliche Situation sowie die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee beurteilen und Anregungen und Wünsche äußern. Ein Online-Fragebogen wird im Anschluss an den Beschluss auf der Internetseite des Amtes für Verkehrsmanagement unter www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement eingestellt werden. Der Fragebogen wird nach dem Beschluss außerdem in die Briefkästen der Anwohner der Luegallee, der Belsenstraße und der Düsseldorfer Straße verteilt.
Ergänzend dazu ist der Dialog mit den Menschen vor Ort als Präsenzveranstaltung an einem zentralen Ort in Oberkassel mit einem Infostand geplant. Darüber hinaus wird es zusätzlich eine Dialogveranstaltung mit Gewerbetreibenden und der Industrie- und Handelskammer geben. Für die Schulen ist ebenfalls eine direkte Beteiligung in Form einer Veranstaltung geplant. Die Veranstaltungen sind aktuell für Mitte Mai 2023 in Planung. Genauere Informationen zu den Terminen werden zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.
So geht es weiter
Sollte der Ordnungs- und Verkehrsausschuss den Vorschlag der Stadtverwaltung in seiner Sitzung am Mittwoch, 26. April, beschließen, startet umgehend die Bürgerbeteiligung. Dabei werden bis Mitte Juni Anregungen, Hinweise und Wünsche aus der Bevölkerung aufgenommen werden. Nach Auswertung und Prüfung fließen diese in die Planung der Testphase ein, die dann noch im Juni 2023 eingerichtet und begonnen werden kann.
Hintergrund
Die Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee nachhaltig zu verbessern und die bestehenden Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmenden zu reduzieren. Begleitend ist ein Antrag (BV4/042/2022) der Bezirksvertretung 4 in der Sitzung am 30. März 2022 beschlossen worden, mit dem sie dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss empfohlen hatte, die Stadtverwaltung mit der Erstellung eines übergreifenden Planungs- und Beteiligungskonzeptes für die Luegallee und den Belsenplatz zu beauftragen.
Die Luegallee ist heute eine der am stärksten lärmbelasteten Straßen in Oberkassel. Das zeigen die Ergebnisse der Verkehrslärmberechnung, die die Stadt aktuell im Herbst 2022 erhoben hat. Die testweise Anordnung von Tempo 30 soll zeigen, ob es zu einer nachhaltigen Verbesserung der Aufenthaltsqualität kommt. Darüber hinaus soll die Anpassung des Tempos die Verkehrssituation für sämtliche Verkehrsteilnehmende verbessern. Mit der gleichzeitigen Einrichtung eines separaten Radfahrstreifens auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee sollen die derzeit bestehenden Konflikte im Seitenraum zwischen Rad- und Fußverkehr reduziert werden.
Nachdem die Anschlussstelle B7, Heerdter Lohweg linksrheinisch zu einer Umverteilung der Verkehre geführt hat, wurden als Grundlage für die Testphase auf der Luegallee aktuelle Verkehrszahlen erhoben. Diese bestätigen, dass die Luegallee mit mehr als 1.300 Radfahrenden täglich bereits heute eine wichtige Achse für den Radverkehr darstellt. Durch den Entfall einer Fahrspur ist es möglich, den Radverkehr mittels Radfahrstreifen auf der Fahrbahn zu führen.
Darüber hinaus zeigen die Zahlen, die dem Mobilitätsdezernat vorliegen, dass für den motorisierten Individualverkehr eine Fahrspur ausreichend ist und es dort, auch in den Leistungsspitzen, zu keinen Überlastungen kommt. Zur quantitativen Beurteilung soll die Testphase neben der Bürgerbeteiligung außerdem durch Verkehrszählungen begleitet werden.