In der Halle 7.0 prä­sen­tie­ren sich Pio­niere, Trend­set­ter und Markt­füh­rer der Wachs­tums­fel­der Craft-Spi­ri­tuo­sen, Craft­beer und Cider Foto: Messe Düsseldorf

 

Deutsch­land ist ein Land mit gro­ßer Brau­tra­di­tion: regio­nale Bier­kul­tu­ren, her­aus­ra­gende Hop­fen­an­bau­ge­biete, beste Brau­malze, vor­bild­li­che Aus­bil­dungs­gänge und umfang­rei­che Hefe­ban­ken machen es mög­lich. Vor allem das Markt­seg­ment der Spe­zi­al­biere ent­wi­ckelt sich ste­tig wei­ter und fin­det auch Ein­zug in die geho­bene Gas­tro­no­mie. Zahl­rei­che Som­me­liers wäh­len span­nende Bier­stile aus, um ihre wein­af­fi­nen Gäste sen­so­risch zu über­ra­schen. Man gewinnt durch­aus den Ein­druck, dass Brau­stile wie Geuze, Bar­ley Wine, Impe­rial Bar­rel Aged Stout oder Dop­pel­bock Wein­ge­nie­ßer anre­gen und inspirieren.

So über­rascht es wenig, dass auf der dies­jäh­ri­gen Pro­Wein vom 19. bis 21. März eine statt­li­che Zahl von Braue­reien aus Län­dern, die gemein­hin als Wein­na­tio­nen gel­ten, ihre Biere prä­sen­tie­ren. Es lohnt sich sehr, diese Brau­spe­zia­li­tä­ten näher in Augen­schein zu neh­men. Auch wenn der Pro-Kopf-Bier­kon­sum 2021 in Spa­nien (50 Liter), Ita­lien (35 Liter), Frank­reich (33 Liter) oder Grie­chen­land (32 Liter) weit hin­ter dem von Tsche­chien (129 Liter), Öster­reich (102 Liter) und Deutsch­land (89 Liter) zurück­liegt, so bele­gen andere Sta­tis­ti­ken, dass die Kon­su­men­ten in die­sen Wein­na­tio­nen bereit sind, mehr Geld für ihr Bier auszugeben.

Ein Höhe­punkt der dies­jäh­ri­gen Pro­Wein ist die Bras­se­rie Meteor aus Frank­reich (Halle 7/ D 30). Als älteste Braue­rei Frank­reichs ver­weist sie auf eine Fami­li­en­ge­schichte in acht Gene­ra­tio­nen und datiert zurück auf das Jahr 1640. Tra­di­tion trifft Inno­va­tion, wenn die Biere die Band­breite von Pils bis India Pale Ale schmack­haft abde­cken. Dazu kom­men Jah­res­zei­ten-Biere zu Weih­nach­ten oder aktu­ell zum Früh­lings­be­ginn, Blan­che-Wei­zen­biere mit zar­ten Gewürz- und Frucht­no­ten oder das voll­mun­dige Wen­de­li­nus Blonde mit Noten von Kara­mell und Mus­kat. Natür­lich darf der fran­zö­sischste Brau­stil von Allen nicht feh­len: Bière de Garde. Ein kraft­vol­les, gereif­tes Wei­zen­bier mit einem Alko­hol­ge­halt von 7,2 % mit Süße, Nussig­keit, Vanille und einer kraft­vol­len Kom­ple­xi­tät, die als Spei­se­be­glei­tung fasziniert.

Erst seit 2016 fer­tigt die Bras­se­rie Ala­ryk in Beziers ihre Brau­spe­zia­li­tä­ten (Halle 7/ D 34). Inspi­riert von der Langue­doc-Wein­re­gion spie­geln die Biere ihre Hei­mat wider und sind dazu bio­lo­gisch her­ge­stellt, unfil­triert, ohne Zusatz­stoffe und ohne CO2-Zuset­zung. Hinzu kommt die Bras­se­rie Gôde, bei der ein char­man­tes Ehe­paar ihre jewei­lige Hei­mat, Flan­dern und die Cham­pa­gne, in beson­dere Biere ein­flie­ßen las­sen (Halle 9/C 40). Fla­schen­rei­fung, Fleur de Lys mit Hop­fen und eine Prä­sen­ta­tion in der ent­spre­chen­den Fla­sche bie­ten ein Bier für Champagnertrinker.

Die Band­breite der spa­ni­schen Brau­kunst prä­sen­tiert der Ver­band der spa­ni­schen Brauer, Cer­ve­ce­ros de España (Halle 7/ D 45). Abwechs­lungs­reich und viel­schich­tig möchte der Zusam­men­schluss der Brauer zei­gen, wel­ches Niveau die Biere zwi­schen Bil­bao und Malaga zu bie­ten haben.

Food­pai­ring steht auch bei den Brau­ern von Birra Flea aus dem ita­lie­ni­schen Gualdo Tadino im Vor­der­grund. Und wie­der besu­chen wir mit Umbrien eine tra­di­ti­ons­rei­che Wein­re­gion. Die Biere sind sorg­fäl­tig und ohne Zusatz­stoffe gebraut und inter­na­tio­nal inspi­riert. In den wun­der­schö­nen Fla­schen ver­ber­gen sich India Pale Ale, Impe­rial Red Ale, Rauch­bier oder Blan­che. (Halle 7/ D 43). Mit Inter­brau (Halle 7/ D 39) aus Vil­lafranca prä­sen­tiert ein renom­mier­tes Ver­triebs­un­ter­neh­men aus Ita­lien ein statt­li­ches Sor­ti­ment von Brau­spe­zia­li­tä­ten aus aller Welt. Das Port­fo­lio umfasst Klas­si­ker, wie Sierra Nevada, Schnei­der Weisse, St. Ber­nar­dus, Uerige, Mik­kel­ler oder Guin­ness. Aus der ita­lie­ni­schen Hei­mat kommt Birra Anto­niana aus Padua ins Glas.

Mit der Pin­eios Bre­wery (Halle 7/ C 33) und der Sep­tem Microb­re­wery (Halle 7/ D 32) kön­nen die Besu­cher zudem das Hand­werk zweier moder­ner grie­chi­scher Krea­tiv­bier-Schmie­den ver­kos­ten. Sep­tem sind Biere eines Win­zers, der Hop­fen im Bier so betrach­tet wie die Traube im Wein. Bei Pin­eios stellt sich die sym­pa­thi­sche Mikro­braue­rei aus Larisa dem kri­ti­schen deut­schen Bier­gau­men. Unter den zahl­rei­chen Krea­tio­nen sind auch typi­sche deut­sche Bier­stile, wie Wei­zen­bier, Bock und Dort­mun­der Export.