Wirtschaftsdelegation reist nach Shanghai und Shenzhen
Mit 630 Unternehmen stellt China eine der größten Fraktionen ausländischer Firmen in Düsseldorf. Nach Aufhebung der Corona-Restriktionen konnte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller gemeinsam mit Messechef Wolfram Diener, Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf, sowie Vertreterinnen des China-Kompetenzzentrums der städtischen Wirtschaftsförderung nun, wie im Rahmen des chinesischen Neujahrsempfangs bereits angekündigt, nach Shanghai und Shenzhen reisen.
“Die Chinareise war mir ein großes Anliegen”, so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, “der Wirtschaftsstandort Düsseldorf wird von chinesischen Unternehmen sehr geschätzt. Wir können ihnen in Düsseldorf ein vitales und attraktives Arbeits- und Lebensumfeld bieten. Zur Pflege von Kontakten und Akquise neuer Unternehmen ist ein persönlicher Austausch unabdingbar — bei uns in Düsseldorf und vor Ort in China. Die anhaltende Kontroverse um China hat meinen Wunsch, mir ein eigenes Bild vor Ort zu machen, bekräftigt.”
Shanghai
Dr. Stephan Keller ist der erste europäische Bürgermeister, der nach Aufhebung des Lockdowns von Shanghais Bürgermeister Gong Zheng empfangen wurde. Im Gespräch konnte OB Keller den Wunsch der Wiederaufnahme einer Direktflugverbindung adressieren. Dieser wurde als “sehr sinnvoll” angesehen.
Darüber hinaus fanden im neuen Büro der Messe Düsseldorf Shanghai (MDS) Gespräche mit Repräsentanten Düsseldorfer Unternehmen in Shanghai statt. Darunter Rheinmetall, Henkel und Klüh. Im gemeinsamen Austausch wurden Herausforderungen und Chancen des chinesischen Marktes diskutiert.
Die Messe Düsseldorf GmbH hält Anteile am Shanghai New International Expo Center (SNIEC). Im Rahmen der gerade stattfindenden China International Occupational Safety & Health Goods Expo (CIOSH) unterschrieb OB Keller hier eine Absichtserklärung (MoU). Inhalt war die Erweiterung der Messe-Partnerschaft sowie die Erschließung weiterer asiatischer Märkte zur Diversifizierung des Portfolios.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Wir müssen vermeiden, uns vollständig von China zu lösen. Statt eines Decouplings sollten wir auf Derisking setzen, indem wir unsere Wirtschaftsbeziehungen diversifizieren.”
Im Rahmen der Reise wurde die Delegation auch bei der Bank of China empfangen. Die viertgrößte Bank der Welt arbeitet mit zahlreichen DAX-Unternehmen zusammen. Sie ist Geldgeber zahlreicher in Düsseldorf ansässiger chinesischer Unternehmen. Im Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Keller wurden Kooperations- und Investitionsmöglichkeiten besprochen.
Shenzhen
Shenzhens Bürgermeister Qin Weizhong empfing OB Keller im Botanischen Garten der 18-Millionen-Einwohnerstadt. Das ehemalige Fischerdorf wurde 1980 zur ersten Sonderwirtschaftszone ernannt, was einen anhaltenden Bauboom auslöste. Die prosperierende Metropole im Südosten Chinas ist heute ein globales Zentrum für Innovation und Technologie.
Im Gespräch zwischen Bürgermeister Qin und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller wurden Unterstützungen im Bereich Klimaneutralität, beruflicher Bildung und dem Ausbau der Messekooperation diskutiert. Shenzhen verfügt über die gesamte Produktionskette zum Ausbau erneuerbarer Energien. OB Keller und Bürgermeister Qin werden die partnerschaftliche Beziehung der beiden Städte ausbauen.
Düsseldorf ist besonders attraktiv für Unternehmen aus den Bereichen Nachhaltigkeit und erneuerbarer Energie sowie Speichertechnologie. Sie nutzen Düsseldorf als Einstieg für den Deutschen und europäischen Markt. Das Technologieunternehmen Huawei präsentierte der Delegation auf seinem Campus in Shenzhen neue Unternehmensfelder, darunter Nachhaltigkeit und Mobilität. Im Mawan Smart Port, dem Hafen von Shenzhen, wurde der Delegation der Einsatz von 5G+ in einem geschlossenen System vorgestellt. So werden die Entladekräne aus einer Zentrale ferngesteuert, die Bewegung der Container zwischen Schiff und Umschlagplatz wird in Teilen durch autonom fahrende Zugmaschinen realisiert. Auch sie werden aus der Ferne überwacht. Der Hafen von Shenzhen ist mit 30 Millionen TEU, also Twenty-Foot Equivalent Units, der viertgrößte der Welt.
Im Rahmen eines Empfangs der Stadt Düsseldorf konnten darüber hinaus weitere Ansiedlungs- und Erweiterungspläne mit unterschiedlichen Unternehmen besprochen werden, darunter der Telekommunikationshersteller ZTE, der bereits in Düsseldorf aktiv ist, und Unitop Logistics, die sich im Ansiedlungsprozess befinden. Bei ZTE wurden etwa Lösungen für die Herausforderungen des stetig wachsenden Datenflusses präsentiert.
Gemeinsam mit Messe-Chef Wolfram Diener und Stanley Chu, dem Gründer von Adsale Exhebition Services, eröffnete Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller zudem die 35. Chinaplas. Die Fachmesse für Kunststoff und Plastik ist die Nummer Zwei nach der “K” in Düsseldorf. Die Messe Düsseldorf China ist Mitorganisator.
“Mit der Chinaplas zeigen wir den beeindruckenden Neustart des Messegeschäfts in Shenzhen. Die Chinaplas ist die größte Ausstellung, die hier auf dem im Juli 2019 eröffneten Gelände bisher stattgefunden hat. Längst geht es nicht mehr nur um Produktionsanlagen, die Unternehmen präsentieren Innovation. Sie sind fortschrittlich, nachhaltig und intelligent”, sagt Messe-Chef Wolfram Diener.
Die Messe Düsseldorf wurde eingeladen ein Büro in Shenzhen zu eröffnen. Start-Ups aus Shenzhen sind willkommen, am MedX StartUp-Wettbewerb im Rahmen der Medica teilzunehmen. Auf 600.000 Quadratmetern soll das Messegelände in Shenzhen zum größten der Welt ausgebaut werden.