Radbegeisterte von über 50 Startpunkten aus dem Münsterland, dem Ruhrgebiet, dem Bergischen, vom Niederrhein und der Rheinschiene bis Bonn machten Düsseldorf am Sonntag erneut zur Radhauptstadt NRWs. Über zahlreiche “Zubringer” radelten Menschen sternförmig nach Düsseldorf. So startete beispielsweise eine Gruppe morgens um 7 Uhr in Kleve oder um 8 Uhr in Bonn. Diesen Zubringern schlossen sich dann immer mehr Radfahrende an und fuhren mit Polizeibegleitung in die Landeshauptstadt.
Der ADFC hatte aufgerufen, am Sonntag mit dem Fahrrad nach Düsseldorf auf den Johannes Rau-Platz zu kommen. “Demonstriert mit uns für ein fahrradfreundliches NRW. Damit nicht morgen Millionen Autos, die mit Benzin, Diesel, Gas und Kohlestrom fahren, unsere Städte verstopfen und weiter den Planeten aufheizen”, so der ADFC in seinem Aufruf.
Die Radfahrenden machten auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam und demonstrierten für eine ökologische Verkehrswende. “Klimaschutz braucht Verkehrswende — und Verkehrswende braucht Radverkehr! Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit”, erklärte Lerke Tyra, Vorsitzende des Düsseldorfer ADFC und Mitorganisatorin der Fahrrad-Demo. “Über viele Jahrzehnte war das Auto die relevante Kategorie im Bereich Mobilität. Das muss sich ändern, um verkehrsbedingte Klima- und Umweltschäden zu reduzieren!”
Axel Fell, Vorsitzender des ADFC NRW, fand deutliche Worte auf der Kundgebungs-Bühne: “Im Pariser Abkommen von 2015 wurde beschlossen, alles zu tun, um den Temperaturanstieg auf 1,5‑Grad zu begrenzen. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir die Energiewende endlich konsequent vollziehen und unseren Verbrauch an fossilen Brennstoffen massiv reduzieren. Dafür brauchen wir die ökologische Verkehrswende, denn der Verkehr setzt ein Viertel alle CO2-Emissionen frei. Deshalb stand die Sternfahrt 2023 unter dem Motto: 1,5° nur mit uns! Der Radverkehr ist gerade auf der Kurzstrecke unschlagbar. Damit aber noch mehr Menschen dauerhaft vom Auto aufs Rad umsteigen, braucht es eine gute Radinfrastruktur, auf der sie schnell und sicher ans Ziel kommen.”
Auch Mika Schmitz, Fridays for Future Düsseldorf, begrüßte in ihrem Statement den wichtigen Beitrag des Radverkehrs für die Verkehrswende: “Ohne umweltfreundliche Verkehrsmittel sind die Klimaziele nicht zu schaffen — das bedroht alle Generationen!”
7 ganz unterschiedliche “Stadtradel”-Teams, präsentiert von Antenne Düsseldorf, unterstützen den Aufruf der NRW-Sternfahrt und luden alle Menschen ein, bei der Kampagne “Stadtradeln” des Klima-Bündnis in ihrer eigenen Kommune mitzumachen.
Ernesto Fernandez (Henkel Radlöwen), Emma Hawker (Dynamo Wersten), David Basak (Hulda Pankok Gesamtschule), Pater Thomas (Katholisches Düsseldorf), Markus Hahn (El Gallo’s Cycle Workshop) und Jochen Köberich (ADFC Düsseldorf) riefen auf, 3 Wochen lang möglichst oft aufs Rad zu steigen, gefahrene Kilometer zu sammeln und gleichzeitig CO2 einzusparen.
Nach der kurzen Kundgebung ging es dann mit familienfreundlichem Tempo durch die Düsseldorfer Innenstadt, über zwei Rheinbrücken und den Rheinufertunnel, der ausschließlich für die Radfahrende von der Polizei freigegeben war – wie in den Vorjahren ein echtes Highlight.