In Düsseldorf werden täglich (!) über eine Million Zigarettenkippen unsachgerecht entsorgt – sie landen auf der Straße, auf den Bürgersteigen, im Gully, in den Parks, auf Spielplätzen usw..
Zigarettenkippen sind – laut der Weltgesundheitsorganisation WHO – das häufigste Abfallprodukt, das in der Natur und in den Städten vorgefunden wird.
Die in Düsseldorf beheimatete Umweltinitiative RhineCleanUp (RCU) hat vom 5. bis zum 12. Mai mit einer großen Aktion auf diesen Missstand hingewiesen. Eine Woche lang haben die Düsseldorfer – Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen – Zigarettenfilter gesammelt.
Zu den fleißigen Sammlerinnen und Sammlern gehörte auch ein starkes Team der Deutschen Postcode Lotterie, Hauptförderer von RhineCleanUp. Friederike Behrends, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Postcode Lotterie, erläutert dieses Engagement: „Der Schutz von Natur und Umwelt geht uns alle an, und das Beste daran ist, dass jeder einen Beitrag dazu leisten kann. Daher freuen wir uns sehr, auch dieses Jahr nicht nur erneut Förderer zu sein, sondern auch mit einem großen Team der Deutschen Postcode Lotterie tatkräftig mitzuhelfen. Die Mission der R(h)einKippen-Aktion passt perfekt zu uns: zusammen anpacken und so die Welt zu einem besseren Ort für Mensch und Natur machen!“
In einer beeindruckenden Aktion wurden am Freitag, 12. Mai, auf dem Düsseldorfer Schadowplatz die in der Woche über gesammelten Glimmstängelreste in eine 1,50 Meter hohe Kippensäule geschüttet. Das nach Vorab-Meldungen selbstgesetzte Ziel von 120.000 Kippen wurde schnell erreicht. Am Ende des Tages reichte eine Säule nicht aus und es waren es dann rund 230.000 Kippen. Hinzu kommen noch die Kippen, die zwar von Gruppen aufgepickt wurden, aber nicht zum Schadowplatz gebracht werden konnten. Diese Sammelergebnisse wurden per Foto dokumentiert – weitere 20.000 Kippen.
Zeitgleich wurde auch in anderen NRW-Kommunen Kippen gesammelt. In Bonn zum Beispiel wurden über 50.000 Kippen zusammengetragen.
RCU-Initiator Joachim Umbach betont, dass die Unachtsamkeit und Verantwortungslosigkeit vieler Mitbürger kaum zu ertragen sei. Er weist darauf hin, dass die meisten Filter aus dem Kunststoff Celluloseacetat bestehen und dessen Zersetzung bis zu 400 Jahre dauert. Hinzu kommen zahlreiche in den Filtern enthaltene Giftstoffe, die über den Regen ins Grundwasser gelangen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Kippe ausreicht, um 40 Liter Grundwasser zu verseuchen. Joachim Umbach: „Unsere Gruppen haben großartig gearbeitet, insofern freut mich das Ergebnis. Anderseits ist diese Riesenmenge an Kippen, die nur in einer Woche zusammengetragen wurde, erschütternd.“
Die Aktion R(h)einKippen wird auch vom Umweltamt der Stadt Düsseldorf unterstützt. Der Slogan dort lautet: Zigarettenkippen gehören in den Abfallbehälter. Die Stadt sieht sich mit der Anzahl der Abfallbehälter — allein rund 6.500 Stück im öffentlichen Straßenraum — zuzüglich der Behälter am Rheinufer und in Parks gut gerüstet. Die Anzahl und teilweise auch das Volumen der Behälter werden kontinuierlich dieser Beanspruchung angepasst. Während z.B. im Jahr 2017 stadtweit wöchentlich 24.900 Behälterleerungen durchgeführt wurden, sind es aktuell rund 30.200.
Und wenn es trotz dieser Angebote zu Sauberkeitsmissständen kommt, kann man konkrete Orte melden: