Haus der Geschichte Foto: LOKALBÜRO

 

Archi­tek­tur und Geschichte“: Aus­stel­lung zum his­to­ri­schen Gebäude am Rheinufer

Das Haus der Geschichte Nord­rhein-West­fa­len wid­met sich ab dem 24. Mai der Geschichte des Beh­rens­baus und dem Wer­de­gang sei­nes Archi­tek­ten Peter Beh­rens – und zeigt, wie der his­to­ri­sche Ort am Düsseldorfer Man­nes­mann­ufer immer wie­der zum wirt­schaft­lich und poli­tisch bedeut­sa­men Schau­platz wurde. Die Aus­stel­lung lässt zudem die wech­sel­volle Geschichte des Man­nes­mann-Kon­zerns von der Gründung des Unter­neh­mens bis zur Übernahmeschlacht mit Voda­fone im Jahr 2000 leben­dig werden.

Tur­bu­lente 110 Jahre beglei­ten den Beh­rens­bau am Rhein­ufer in Düsseldorf. Unter einem Dach tref­fen moderne Archi­tek­tur, wech­sel­volle Wirt­schafts­ge­schichte, poli­ti­sche Ereig­nisse, Kriege und Kri­sen eines Jahr­hun­derts auf­ein­an­der. Die Aus­stel­lung „110 Jahre Beh­rens­bau. Archi­tek­tur und Geschichte“ nimmt das Bau­werk, sei­nen Archi­tek­ten Peter Beh­rens und den Man­nes­mann-Kon­zern in den Blick. Die Aus­stel­lung zeigt 144 Objekte und mehr als 100 Fotos, dar­un­ter beein­dru­ckende Innen- und Außen­auf­nah­men aus der Frühzeit des Gebäudes, das die Mannesmannröhren-Werke AG im Dezem­ber 1912 als neue Haupt­ver­wal­tung bezieht. Die Aus­stel­lung zeich­net den Weg des größten deut­schen Röhrenproduzenten von der Gründung des Unter­neh­mens bis zur Übernahmeschlacht mit Voda­fone im Jahr 2000 nach. Der Teil eines 56-Zoll-Stahl­rohrs, das zur Ver­le­gung von Gas­lei­tun­gen an Land ver­wen­det wurde, ver­an­schau­licht die neuen Bezie­hun­gen, die Man­nes­mann ab 1970 zur Sowjet­union knüpft. Ins­ge­samt 1,2 Mil­lio­nen Ton­nen Rohre lie­ferte der Kon­zern damals an die UdSSR für den Pipeline-Bau.

Fotos, Skiz­zen und Design­ob­jekte ver­an­schau­li­chen zudem den Wer­de­gang des Archi­tek­ten und Gestal­ters Peter Beh­rens, der als Universalkünstler gilt und schon früh das rasante Wachs­tum der Städte als zen­trale Auf­gabe der Bau­pla­nung erkannt hat. His­to­ri­sche Doku­mente wie eine Bestell- Liste der französischen Armee an den Düsseldorfer Oberbürgermeister aus dem Jahr 1924 zei­gen, wie der Beh­rens­bau zum poli­ti­schen Schau­platz wird: 1923 beset­zen französische Sol­da­ten das Gebäude und nach dem Zwei­ten Welt­krieg nutzt es die bri­ti­sche Militärregierung als Haupt­sitz, bevor im Som­mer 1946 die erste nordrhein-westfälische Lan­des­re­gie­rung ein­zieht. Nach dem Aus­zug von Voda­fone 2012 wer­den Teile des Gebäudes von 2015 bis 2017 als Not­un­ter­kunft für Geflüchtete aus Afgha­ni­stan und Syrien genutzt. Schließ­lich wirft die Aus­stel­lung einen Blick in die Zukunft des Beh­rens­baus: Das Haus der Geschichte Nord­rhein-West­fa­len wird das Gebäude künftig als zeit­his­to­ri­sches Museum nutzen.

Bei der Kon­zep­tion der Aus­stel­lung wurde größtenteils auf Neu­an­schaf­fun­gen ver­zich­tet. Bereits vor­han­de­nes Mate­rial wurde zer­legt, umge­baut und wei­ter­ge­nutzt. Alle Vitri­nen ent­stam­men der vor­an­ge­gan­ge­nen Aus­stel­lung im Beh­rens­bau. Bei Neu­an­schaf­fun­gen wurde auf recy­cel­tes Mate­rial geach­tet, auf schlecht wie­der­ver­wert­bare Mate­ri­al­mi­schun­gen ver­zich­tet. Um Ener­gie zu spa­ren, liegt die Lauf­zeit der Aus­stel­lung bewusst außer­halb der Heizperiode.