Team­fo­to­gra­fen Jus­tin Alex­an­der Derondeau

 

Sonn­tag­abend, kurz vor Beginn der Tages­schau war es geschafft: Rhein Fire krönte sich zum bes­ten Foot­ball-Team Euro­pas und been­dete eine per­fekte Sai­son. Mit dem hart erkämpf­ten 53:34 (7:6, 17;14, 9:8, 20:6) gegen Stutt­gart Surge fei­er­ten die Schütz­linge von Chef­trai­ner Jim Tom­sula im Cham­pi­on­ship Game der Euro­pean League of Foot­ball (ELF) im 14. Spiel des Jah­res 2023 den 14. Sieg. 31,500 Fans fei­er­ten in der aus­ver­kauf­ten Duis­bur­ger Schau­ins­land-Rei­sen-Arena die bis­her noch nicht dage­we­sene Erfolgs­se­rie. Schon am Vor­abend des End­spiels war die Extra­klasse der Rhein­län­der von der ELF aner­kannt wor­den: Head­coach Tom­sula (Coach of the Year), Offense Coo­di­na­tor Andrew Wei­din­ger (Assistant Coach of the Year) und Quar­ter­back Jadrian Clark (most valuable player) wur­den von der Liga als beste ihres Fachs ausgezeichnet.

Clark wurde nach sechs Touch­down-Päs­sen, mit denen er seine Bilanz für die Sai­son auf 63 aus­baute, im Finale auch noch zum ‘Man of the Match’ gewählt. „Wer mich kennt, weiß, dass mich sol­che indi­vi­du­elle Erfolge und Ehrun­gen nicht inter­es­sie­ren“, sagte Clark nach­her, „aber der Erfolg des Teams, dass wir unsere harte Arbeit mit einer makel­lo­sen Bilanz belohnt haben, dar­über freue ich mich.“ Sein Chef­trai­ner war auch zufrie­den – obwohl er nach der obli­ga­to­ri­schen Dusche aus dem Gatorade-Faß pitschen­ass in der Pres­se­kon­fe­renz saß: „Unsere Anstren­gun­gen haben sich aus­ge­zahlt, meine Spie­ler und Coa­ches und das ganze Umfeld samt den Fans dür­fen jetzt fei­ern.“ Dass die Par­tie letzt­lich deut­lich gewon­nen wurde, obwohl die Füh­rung lange Zeit recht knapp war, ent­lockte ihm nur ein freu­di­ges Strah­len: „Es war ein hart umkämpf­tes Spiel – that’s cham­pi­on­ship footbal!.“

Fire kippt Par­tie von 0:6 auf 21:6
Sein Gegen­über in Surge-Diens­ten gra­tu­lierte zum Erfolg: „Ich bin trotz der Nie­der­lage stolz auf mein Team ‚aber die Fire-Offense war mal wie­der nicht zu stop­pen“, gestand Stutt­garts Chef­trai­ner Jor­dan Neu­man, „wenn man nicht selbst bei jedem Angriff scort, gerät man schnell ins Hin­ter­tref­fen und dann domi­niert Fire.“ In der Tat bewies seine Mann­schaft lange Zeit, warum sie den Sprung von der sieg­lo­sen Sai­son 2022 bis ins End­spiel 2023 geschafft hat­ten. Ein starke, bis­sige Defense dazu die varia­ble Offense, die der Abwehr der Rhein­län­der immer wie­der mit big plays Nadel­sti­che ver­setz­ten. So über­nahm Fire zwar nach dem frü­hen 0:6‑Rückstand das Kom­mando und kippte die Par­tie bis Mitte des zwei­ten Vier­tels zum 21:6. Aber die Schwa­ben lie­ßen sich nicht abschüt­teln, kamen kurz vor der Pause auf 20:21 heran, ehe Fire-Kicker Sebas­tian van San­ten, der ins­ge­samt 11 Zäh­ler erzielte, per Fieldgoal auf 24:20 erhöhte.

Nach der Pause das glei­che Bild: Fire zog zunächst auf 33:20 davon. Doch noch im drit­ten Quar­ter ver­kürz­ten die Schwa­ben wie­der auf 33:28 – so knapp hat­ten die Tom­sula-Schütz­linge in den vor­he­ri­gen 13 Spie­len noch nie geführt nach drei Vier­teln. Im Schluss­ab­schnitt zeigte sich dann die über­le­gene Tiefe im Spie­ler­ka­der der Rhein­län­der und das Resul­tat wurde bis auf einen 19-Punkte-Vor­sprung aus­ge­baut. Außer Kicker van San­ten erziel­ten der ‘Duis­bur­ger Lokal­ma­ta­dor’ Ser­gej Ken­dus mit einem 9‑Yard-Lauf, Flo­rian Eich­horn, Glenn Toonga (je 6), Har­lan Kwo­fie und Natha­niel Robi­taille (je 12) die Punkte für den neuen Champion.

Tol­les Come­back von Robitaille
Wobei beson­ders das Come­back von Robi­taille eine beson­dere Erwäh­nung wert ist. Der Wide Recei­ver hatte sich Ende Juni beim 42:0‑Erfolg bei den Colo­gne Cen­tu­ri­ons eine Schul­ter­ver­let­zung zuge­zo­gen. Genau 89 Tage danach fei­erte er jetzt mit zwei Touch­down-Fän­gen und vor allem einem spek­ta­ku­lä­ren ein­hän­di­gen Catch zum Schluss­punkt eine Rück­kehr nach Maß. Die war nötig gewor­den, da Wil­lie Pat­ter­son, der ihn exzel­lent ver­tre­ten hatte, selbst ange­schla­gen war und aus­fiel. Außer ihm fehl­ten auch mit Jan­nik Sei­bel und Ale­jan­dro Fer­nan­dez zwei Stamm­spie­ler der Defense wegen Verletzungen.