Verkehrsteilnehmer fühlen sich auf der Straße grundsätzlich sicherer — besonders die Radfahrenden
Im Rahmen einer zweiten Onlinebefragung zur Testphase auf der Luegallee konnten Anwohner und Verkehrsteilnehmer bis zum 31. August bewerten, wie sie die Verkehrssicherheit und die Aufenthaltsqualität dort empfinden. Rund 3.700 Menschen nahmen an der Befragung teil. Ergebnis: Die Verkehrsteilnehmer, besonders die Radfahrer darunter, fühlen sich auf der Luegallee deutlich sicherer. Konflikte mit dem Fußverkehr haben laut der Befragung deutlich abgenommen. Die Aufenthaltsqualität hat zu‑, die Lärmbelastung abgenommen.
“Die Meinungen der Verkehrsteilnehmenden, der Anwohnerschaft und der Geschäftsleute geben uns wertvolle Hinweise zur Situation vor Ort”, erläutert Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral. “Das große Interesse an den Onlinebefragungen bestätigt uns darin die Öffentlichkeit zu beteiligen.”
Vor Einrichtung der Testphase fühlten sich nur 16 Prozent der Radfahrer auf der Luegallee “eher sicher” bis “sehr sicher”. Mit Tempo 30 und dem markierten Radfahrstreifen sind es nun 88 Prozent der befragten Radfahrenden, die sich eher sicher bis sehr sicher fühlen. “Unsicher” bis “sehr unsicher” fühlen sich demgegenüber bei der zweiten Befragung nur noch 22 Prozent aller Befragten. Zum Vergleich: Bei der ersten Umfrage hatten noch 2.400 Befragte (65 Prozent) erklärt, dass sie sich auf der Luegallee “eher unsicher” bis “sehr unsicher” fühlen würden. Auch die Konflikte mit dem Fußverkehr haben offensichtlich deutlich abgenommen. Vor Einrichtung der Testphase fühlten sich rund die Hälfte (53 Prozent) der Fußgänger “eher unsicher” bis “sehr unsicher”, nach zwei Monaten Testphase sind es weniger als ein Viertel (22 Prozent).
Objektiv, gab es laut Polizei seit Anfang Juni auf der Luegallee im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger Unfälle (2023: 8, 2022: 10). Anzumerken ist aber, dass bei vielen Autofahrern offenbar das subjektive Sicherheitsempfinden durch die neue Verkehrsführung abgenommen hat. Die Stadtverwaltung hat die Hinweise der Autofahrer aufgenommen und in der laufenden Testphase erste Optimierungen vorgenommen. So wurde beispielsweise stadtauswärts ein zusätzliches Schild aufgestellt, das frühzeitig auf die Verengung der Fahrbahn auf einen Fahrstreifen hinweist. Darüber hinaus wurden die Knotenpunkte entlang der Luegallee zusätzlich mit Verkehrszeichen ausgestattet die den benutzungspflichtigen Radfahrstreifen kennzeichnen.
In Bezug auf die Aufenthaltsqualität ist das Ergebnis eindeutig. Vor der Testphase war die Luegallee eine der am stärksten lärmbelasteten Straßen in Oberkassel. Die Ergebnisse der ersten Onlinebefragung bestätigten diese Wahrnehmung, da rund 64 Prozent der Teilnehmer die Lärmbelastung als hoch bis sehr hoch empfanden. In der zweiten Umfrage gaben nur noch 19 Prozent der Teilnehmenden an, die Lärmbelastung als hoch bis sehr hoch zu empfinden.
Auch mit den Gewerbetreibenden entlang der Luegallee fand indes ein reger Austausch statt. Im August gab es eine zweite Dialogveranstaltung, bei der die Erfahrungen der ersten zwei Monate der Testphase im Mittelpunkt standen, insbesondere die Lade- und Lieferzonen. Die Stadt evaluiert diese Aspekte mit Unterstützung eines Planungsbüros im Rahmen der Testphase und prüft Lage, Nutzung und Akzeptanz der Ladezonen.
Abschluss der Öffentlichkeitsbeteiligung
Zum Abschluss der Testphase startet Ende Oktober die dritte und letzte Onlinebefragung. Anwohner sowie Verkehrsteilnehmende können abschließend noch einmal die verkehrliche Situation im Rahmen der Testphase beurteilenden sowie die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee bewerten. Der Link zur Onlineumfrage ist ab sofort auf der städtischen Website unter www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement freigeschaltet.
Zum Abschluss bietet die Stadt zudem noch einmal die Möglichkeit, sich in Präsenz am städtischen Infostand auf dem Barbarossaplatz über die verkehrliche Testphase zu informieren und sich dazu mit der Verkehrsplanung auszutauschen am Samstag, 28. Oktober, 9 bis 16 Uhr auf dem Barbarossaplatz.
Die Testphase wird zusätzlich zur Öffentlichkeitsbeteiligung durch Verkehrszählungen begleitet. “Auf Basis der Erkenntnisse aus den Online-Befragungen sowie den gesammelten Daten der Verkehrszählung, wird die Stadtverwaltung eine Empfehlung erarbeiten und diese dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorstellen”, erklärt Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement
Hintergrund: Testphase Luegallee
Mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität auf der Luegallee nachhaltig zu verbessern und die Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmenden zu reduzieren, wurde Anfang Juni die Testphase mit Tempo 30 und einem Radfahrstreifen auf den jeweils rechten Fahrspuren der Luegallee eingerichtet. Die verkehrliche Testphase wird von einem umfangreichen Beteiligungskonzept begleitet. Dieses beinhaltet die Befragung der Anwohnenden und Verkehrsteilnehmenden vor Einrichtung, während der Durchführung und zum Abschluss der Testphase, um deren Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.