240 leere Plätze von den Gei­seln der Hamas Foto: LOKALBÜRO

 

In einer beein­dru­cken­den Soli­da­ri­täts­be­kun­dung ver­sam­melte sich Mit­glie­der der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf heute um 15:00 Uhr auf dem Gus­taf-Gründ­gens-Platz, unter­stützt von ört­li­chen Bür­gern, um an die von der Hamas ent­führ­ten israe­li­schen Gei­seln zu erin­nern. Vor dem Beginn des jüdi­schen Sab­bats, oder “Schab­bat”, wurde ein lan­ger Tisch mit über 200 lee­ren Stüh­len auf­ge­stellt, der die bevor­ste­hen­den Sab­bat­vor­be­rei­tun­gen sym­bo­li­sierte. Die bewe­gende Geste hatte zum Ziel, gemein­sam an die zahl­rei­chen Men­schen zu erin­nern, die der­zeit in den Hän­den der Hamas gefan­gen gehal­ten wer­den. Der gedeckte Tisch sollte bis etwa 22:00 Uhr ste­hen bleiben.

“Wir müs­sen uns jede Sekunde klar­ma­chen, dass immer noch über 200 Gei­seln gefan­gen gehal­ten wer­den. Diese Aktion trägt dazu bei, an diese Babys, Kin­der, Frauen und Män­ner zu den­ken. Wir hof­fen, dass sie unver­sehrt wie­der nach Hause kom­men”, betonte Dr. Oded Horo­witz, Vor­sit­zen­der der Jüdi­schen Gemeinde Düsseldorf.

Der Sab­bat, den Juden fei­ern, wenn frei­tags die Dun­kel­heit her­ein­bricht, beinhal­tet das fest­li­che Decken von Tischen für fami­liäre Zusam­men­künfte. Die auf dem Gus­tav-Gründ­gens-Platz am Frei­tag, dem 10. Novem­ber, auf­ge­stell­ten ver­län­ger­ten Shab­bat-Tafeln dien­ten als ein­dring­li­che Erin­ne­rung an die 240 Per­so­nen, die seit dem 7. Okto­ber in der Gewalt der Hamas sind. Ihre Bil­der zier­ten die Stühle und zeig­ten, dass dar­un­ter Kin­der, Frauen und Holo­caust-Über­le­bende waren. Die Ban­ner über den Stüh­len tru­gen die Auf­schrift “Bring them home”.

Die Aktion wurde von Eva und Jörg Lind­ner orga­ni­siert und ließ sich von ähn­li­chen Soli­da­ri­täts­kam­pa­gnen in ande­ren Städ­ten inspi­rie­ren. Die Lind­ners hat­ten zuvor an einer Ker­zen­licht-Vigil auf dem Burg­platz teil­ge­nom­men, bei der 1400 Ker­zen ent­zün­det wurden.

An der Ver­an­stal­tung nah­men auch Per­sön­lich­kei­ten aus der Stadt­ge­sell­schaft teil, dar­un­ter Bür­ger­meis­ter Ste­fan Kel­ler, Stadt­rat Josef Hin­kel und Wil­fried Schulz, der Gene­ral­inten­dant des Schau­spiel­hau­ses. Oded Horo­witz rief dazu auf, wei­tere Aktio­nen zu initi­ie­ren, um das Schwei­gen zu durch­bre­chen und die gesamte Gemein­schaft zu mobilisieren.

Kleine Kinder wurden am 7. Oktober von der Hamas verschleppt Foto: LOKALBÜRO
Kleine Kinder wurden am 7. Oktober von der Hamas verschleppt Foto: LOKALBÜRO