Vielfältiges Angebot von traditionellen Gräbern bis zu modernen Alternativen
Die Stadt Düsseldorf informiert Bürgerinnen und Bürger in ihrer neuesten Broschüre “Letzte Ruhe” über die breite Palette an Bestattungsmöglichkeiten auf den 13 städtischen Friedhöfen. Die Publikation, als barrierefreie PDF-Datei online verfügbar, präsentiert detaillierte Informationen zu individuellen Grabstätten, Gemeinschaftsgrabstätten wie Rasengräbern, Baumfeldern und Kolumbarien sowie speziellen Grabstätten wie Urnenstelen und Parkwahlgräbern. Auch ein Grabfeld für fehl- oder totgeborene Kinder, konfessionelle Grabfelder, ein Memoriamgarten sowie Urnengemeinschaftsgräber sind Teil des vielfältigen Angebots. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, historische Gräber durch Patenschaften zu erhalten und für neue Bestattungen zu nutzen.
Die Broschüre “Letzte Ruhe” informiert nicht nur über die Unterschiede der Bestattungsformen, sondern auch über die Friedhöfe, auf denen sie angeboten werden, sowie die geltenden Konditionen. Allgemeine Informationen rund um das Friedhofswesen in der Landeshauptstadt ergänzen die Service-Seiten der Publikation.
Die digitale Version der Broschüre ist auf www.duesseldorf.de/stadtgruen unter “Aktuelles und Termine” verfügbar. Interessierte können zudem gedruckte Exemplare vor Ort in den Verwaltungsbüros der städtischen Friedhöfe oder im Garten‑, Friedhofs- und Forstamt an der Kaiserswerther Straße 390 erhalten. Weitere Informationen zu den Bestattungsformen sind auf der Website der Stadt abrufbar.
Einblicke von Philipp Scheuvens, Geschäftsführer der Bestattungen Scheuvens GmbH
Das Lokalbüro hat sich intensiv mit Philipp Scheuvens, dem Geschäftsführer der Bestattungen Scheuvens GmbH, ausgetauscht, der in 8 Stadtteilen in Düsseldorf vertreten ist. Scheuvens betonte die positive Entwicklung von pflegefreien Grabstätten wie Urnen- oder Sargrasengräbern, dem Urnenstelenhain und der Aschevergrabung bzw. ‑verstreuung. Laut Scheuvens gewinnen diese modernen Bestattungsformen zunehmend an Beliebtheit, da viele Menschen ihre Hinterbliebenen nicht mit Pflegeverpflichtungen traditioneller Gräber belasten wollen.
Kolumbarien und Baumbestattungen — Zwiespältige Bewertung
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Scheuvens weist auf die hohe Nachfrage nach Kolumbarien hin. Breits 2019 das erste städtische Kolumbarium auf dem Itter Friedhof eröffnet wurde, dieses war es binnen sechs Monaten belegt. Das zweite Kolumbarium auf dem Heerdter Friedhof, eröffnet im Jahr 2022, ist ebenfalls bereits ausgelastet. Nun wird gerade ein Kolumbarium auf dem Düsseldorfer Südfriedhof errichtet dessen Eröffnung jedoch noch auf sich warten lässt. Scheuvens betont, dass die Stadt Düsseldorf aus seiner Perspektive ernsthaft in Betracht ziehen sollte, auf jedem Friedhof Kolumbarien anzubieten, da die hohe Nachfrage dies deutlich zeigt.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Baumbestattungen. Während die Stadt Düsseldorf das Urneneinzelgrab im Baumfeld auf dem Gerresheimer Waldfriedhof und dem Heerdter Friedhof anbietet, sehen viele Bürgerinnen und Bürger dies nicht als echte Alternative zu den Waldgebieten in Ratingen und Meerbusch. Die hohe Nachfrage nach Ruhe- und Waldruhestätten zeigt, dass die Stadt überlegen sollte, ernsthafte Alternativen zu schaffen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Zusätzlich äußerte er Bedenken bezüglich der aktuellen Baumbestattungsangebote der Stadt. Obwohl es das Urneneinzelgrab im Baumfeld auf dem Gerresheimer Waldfriedhof und dem Heerdter Friedhof gibt, ist die Stadt seinen Ansichten nach noch nicht auf dem gleichen Niveau wie private Anbieter wie FriedWald GmbH, Ratinger Ruhewald oder die Waldruhestätte in Meerbusch.
Er schlägt vor, dass die Stadt eine ernsthafte Alternative zu diesen privaten Anbietern schaffen sollte. Die aktuelle Urneneinzelgrabstätte im Baumfeld auf den städtischen Friedhöfen kann laut Scheuvens nicht mit den Standards von FriedWald und ähnlichen Unternehmen verglichen werden. Er betont, dass die steigende Nachfrage nach Ruhe- und Waldruhestätten im Betrieb der Bestattungen Scheuvens GmbH spürbar ist und die Stadt darauf reagieren sollte, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.