Gut sieben Monate nach einem brutalen Raubüberfall auf einen Menschen mit Behinderung in seiner eigenen Wohnung konnten Ermittler des Kriminalkommissariats 13 der Polizei Düsseldorf nach akribischen Ermittlungen einen zur Tatzeit 26-jährigen Tatverdächtigen festnehmen.
Was war geschehen?
Dem aktuellen Ermittlungsstand zufolge soll der schwerbehinderte 46-jährige Düsseldorfer am 13. Juli 2023 eine Postfiliale in seinem Wohnviertel aufgesucht haben. Als er seine Angelegenheiten erledigt hatte, so der spätere Geschädigte, trat er mit seinem Rollator den Heimweg an. Vor der Postfiliale soll ihm bereits ein Mann aufgefallen sein, er habe sich jedoch zunächst nichts dabei gedacht. Für die kurze Strecke nach Hause sei er dann auf Grund seiner Einschränkung einige Zeit unterwegs gewesen. Als er an seiner Wohnanschrift angekommen sei, habe er in seinen Taschen nach dem Haus- und Wohnungsschlüssel gesucht. In diesem Moment wollte er bemerkt haben, wie jemand an seine Gesäßtasche fasste und seine Geldbörse herausnahm. Als sich der Düsseldorfer umdrehte, will er unmittelbar den ersten Schlag ins Gesicht bekommen haben. Der Täter, der eine sehr große Ähnlichkeit mit dem vor der Postfiliale wartenden Mann hatte, soll ihm den Schlüssel abgenommen haben, die Haus- und anschließend die Wohnungstür geöffnet und den Geschädigten in die eigene Wohnung gedrängt haben. Über eine lange Zeit soll der Täter sein Opfer mit Schlägen und Tritten traktiert und mit einem Kabel gewürgt haben. Während der Misshandlungen forderte der Täter mit Gesten die Herausgabe von Geld. Zwischendurch durchsuchte der Täter die gesamte Wohnung und soll sein durch die Verletzungen seines Opfers vollgeblutetes T‑Shirt ausgezogen haben. Dann habe er ein frisches T‑Shirt aus dem Kleiderschrank des Geschädigten genommen und verließ die Wohnung unter anderem mit dem Mobiltelefon des Geschädigten. Der 46-Jährige kam mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Am Tatort erfolgte umgehend eine Spurensicherung. In den folgenden Monaten gelang es den Ermittlern des Kriminalkommissariats 13, unter anderem über den Abgleich von DNA-Spuren in internationalen Datenbanken, einen Treffer in Polen zu landen. Hier ergab sich der Hinweis auf den späteren Tatverdächtigen, einen heute 27-jährigen polnischen Staatsangehörigen. Die weitere Spurensuche führte im Januar 2024 zu einem Firmensitz nach Düsseldorf-Heerdt und nach Mönchengladbach. Kurz darauf meldete sich der Tatverdächtige bei den zuständigen Ermittlern, da er erfahren hatte, dass die Polizei auf der Suche nach ihm sei. Der Tatverdächtige zeigte sich nach seiner Belehrung geständig und räumte die Tat ein. Ein Ermittlungsrichter erließ Untersuchungshaftbefehl wegen schweren Raubes.
Der Geschädigte hat sich mittlerweile wieder von seinen körperlichen Verletzungen erholt.