Blick auf Düs­sel­dorf Foto: LOKALBÜRO

 

Gut­ach­ter­aus­schuss für Grund­stücks­werte prä­sen­tiert die Boden- und Immo­bi­li­en­richt­werte 2024

Umsatz­ein­brü­che und eine his­to­risch nied­rige Anzahl an Trans­ak­tio­nen doku­men­tie­ren auch in Düs­sel­dorf einen Grund­stücks­markt, in dem Ver­käu­fer und Käu­fer der­zeit sel­ten zusam­men fin­den. “Es konnte anhand der Kauf­preis­aus­wer­tun­gen fest­ge­stellt wer­den, dass die Preise im Jah­res­durch­schnitt 2023 in sämt­li­chen Seg­men­ten auf dem Immo­bi­li­en­markt in Düs­sel­dorf deut­lich güns­ti­ger wer­den. Luft ent­weicht aus der Immo­bi­li­en­blase — von einem Plat­zen kann aller­dings keine Rede sein”, sagt Tho­mas Wein­del, Vor­sit­zen­der des Gut­ach­ter­aus­schus­ses für Grund­stücks­werte in der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf.

Der Umsatz auf dem Düs­sel­dor­fer Grund­stücks­markt ist gegen­über dem Vor­jahr im Jahr 2023 noch ein­mal um dras­ti­sche 59 Pro­zent auf knapp zwei Mil­li­ar­den Euro ein­ge­bro­chen. In Düs­sel­dorf konn­ten ledig­lich gut 3.100 nota­ri­elle Immo­bi­li­en­kauf­ver­träge des Jah­res 2023 aus­ge­wer­tet wer­den — das ist mit etwa 16 Pro­zent weni­ger ver­zeich­ne­ten Kauf­fäl­len gegen­über dem Vor­jahr ein abso­lu­ter Minus­re­kord der ver­gan­ge­nen Jahr­zehnte. Aus die­sem Daten­ma­te­rial hat der Gut­ach­ter­aus­schuss für Grund­stücks­werte in der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf nun unter ande­rem die neuen Boden- und Immo­bi­li­en­richt­werte 2024 abge­lei­tet und beschlossen.

Unbe­baute Grundstücke
Erst­ma­lig seit 15 Jah­ren sin­ken im Jah­res­schnitt die Preise unbe­bau­ter Grund­stü­cke. Der Teil­markt der indi­vi­du­el­len Wohn­bau­grund­stü­cke fällt im Durch­schnitt um zehn Pro­zent. Bei den Grund­stü­cken für Ren­di­te­ob­jekte, also für Mehr­fa­mi­li­en­wohn­häu­ser und Büro­ob­jekte, ist eine noch deut­li­chere Abwärts­be­we­gung von im Schnitt 20 Pro­zent festzustellen.

Aus­nahme sind die Spit­zen­la­gen an der Königs­al­lee, dort ver­blei­ben die Boden­richt­werte für Büro- und Geschäfts­haus­grund­stü­cke auf dem Vor­jah­res­ni­veau. So gilt die Ost­seite der Königs­al­lee nach wie vor als teu­ers­tes Pflas­ter in Düs­sel­dorf mit 55.000 Euro pro Qua­drat­me­ter Grund­stücks­flä­che. Dort ist eine Kon­zen­tra­tion der nach­ge­frag­ten Mikro­lage zu erkennen.

Für Eigen­heime in mitt­le­ren bis guten Lagen, wie bei­spiels­weise im Stadt­teil Ben­rath, muss eine Käu­fe­rin oder ein Käu­fer wei­ter­hin mit Boden­richt­wer­ten von 1.050 bis 1.800 Euro pro Qua­drat­me­ter Grund­stücks­flä­che rechnen.

Bebaute Grund­stü­cke
Auch bei den bebau­ten Grund­stü­cken fie­len die Preise auf brei­ter Front. Bei frei­ste­hen­den Ein- und Zwei­fa­mi­lien- sowie Rei­hen­häu­sern ist ein Preis­rück­gang von etwa sie­ben bis neun Pro­zent zu ver­zeich­nen. “Dort wird nun wie­der das Preis­ni­veau der Jahre 2020/2021 erreicht”, stellt Dr. Kath­rina Völ­k­ner, stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende des Gut­ach­ter­aus­schus­ses, fest.

Der durch­schnitt­li­che Preis für Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser sowie für Büro- und Geschäfts­häu­ser fiel sogar um rund 15 Pro­zent. Zum Ver­gleich: In die­sem Seg­ment hatte es ein Jahr zuvor noch mini­male Preis­stei­ge­run­gen gegeben.

Eigen­tums­woh­nun­gen
Die Preise für Eigen­tums­woh­nun­gen ver­zeich­ne­ten nun eben­falls einen Rück­gang — je nach Bau­jahr unter­schied­lich. Preise für Neu­bau­woh­nun­gen gin­gen um zwei Pro­zent zurück, etwa zehn Pro­zent weni­ger sind es für Woh­nun­gen aus der Bau­jah­res­gruppe ab 1949. Die Preise für Woh­nun­gen in soge­nann­ten Vor­kriegs­bau­ten fal­len im Schnitt um etwa sechs Prozent.

In mitt­le­ren Lagen, wie bei­spiels­weise in Unter­rath, wur­den nun Immo­bi­li­en­richt­werte für Eigen­tums­woh­nun­gen aus dem Bau­jahr 1980 für 3.850 Euro pro Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che ver­öf­fent­licht. Spit­zen­rei­ter sind Immo­bi­li­en­richt­werte für Eigen­tums­woh­nun­gen in Ober­kas­sel, die bei 10.000 Euro pro Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che lie­gen. Diese konn­ten durch zahl­rei­che Ver­käufe im letz­ten Jahr bestä­tigt werden.

“In unse­ren monat­li­chen Aus­wer­tun­gen des Jah­res 2023 zeigt sich ins­ge­samt ein Nega­tiv­trend, der in man­chen Teil­märk­ten zum Jah­res­ende aber durch­aus eine Seit­wärts­be­we­gung erken­nen lässt. Ob die Prot­ago­nis­ten am Markt wie­der Mut schöp­fen und schon im Laufe des Jah­res 2024 die Tal­sohle bei Anzahl und Umsatz der Trans­ak­tio­nen sowie der Preis­ent­wick­lun­gen auf dem Düs­sel­dor­fer Immo­bi­li­en­markt erreicht ist, wird der Gut­ach­ter­aus­schuss in sei­nen nächs­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen trans­pa­rent machen. Unsere News­let­ter kön­nen gerne durch eine E‑Mail an gutachterausschuss@duesseldorf.de abon­niert wer­den”, sagt Weindel.

Hin­ter­grund: Gut­ach­ter­aus­schuss für Grundstückswerte
Der ört­li­che Düs­sel­dor­fer Gut­ach­ter­aus­schuss ist ein Exper­ten­gre­mium, in dem mit Ver­mes­sungs­in­ge­nieu­ren, Archi­tek­ten, Bau- und Grund­stücks­sach­ver­stän­di­gen, Mak­lern, Juris­ten und Sach­ver­stän­di­gen von Ban­ken und Spar­kas­sen ein brei­tes Berufs­spek­trum ver­tre­ten ist.

Neben der Kennt­nis zu Grund­stücks- und Immo­bi­li­en­trans­ak­tio­nen wer­den Boden- und Immo­bi­li­en­richt­werte sowie sons­tige erfor­der­li­che Daten für die Wert­ermitt­lung von Immo­bi­lien abge­lei­tet. Diese Ergeb­nisse wer­den jetzt wie­der in Boden- und Immo­bi­li­en­richt­wert­kar­ten sowie im Grund­stücks­markt­be­richt 2024 ver­öf­fent­licht. Damit sind sie nicht nur eine Hilfe für Ban­ken, Spar­kas­sen, Mak­ler und Insti­tu­tio­nen, son­dern gerade auch für inter­es­sierte Bür­ge­rin­nen und Bürger.

Die Richt­wert­kar­ten sind im Ver­mes­sungs- und Katas­ter­amt Düs­sel­dorf, Brinck­mann­straße 5, und im Inter­net unter geoshop.duesseldorf.de/produkte/richtwertkarten.html für jeweils 50 Euro erhältlich.

Wei­tere Infor­ma­tio­nen sind im Inter­net unter gutachterausschuss.duesseldorf.de auf­ge­führt. Alle neuen Richt­werte und der Grund­stücks­markt­be­richt sind in Kürze im Inter­net unter www.boris.nrw.de kos­ten­los abrufbar.

Werbung

Wer­bung bitte klicken