Am Dienstag sorgte eine überraschende Aktion des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) für Aufsehen am Rheinufer in Düsseldorf. Mitarbeiter des OSD ließen eine Ausstellung von Protestplakaten entfernen und entsorgen, die ursprünglich im Rahmen einer Demonstration gegen Rechtsextremismus entstanden waren. Obwohl eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde vorlag, die die Ausstellung bis einschließlich Freitag erlaubte, griffen die OSD-Mitarbeiter ohne Kenntnis dieser Genehmigung ein.
Die Demonstration, an der rund 100.000 Menschen teilnahmen, fand vor drei Wochen statt und erhielt breite Unterstützung von Seiten der Stadt Düsseldorf. Die Idee, die Protestplakate öffentlich auszustellen, stieß auf Zustimmung und wurde als bürgernahe Aktion gelobt. Doch das Vorgehen des OSD am Dienstag wirft nun Fragen auf und löst Empörung aus.
Eine Passantin, die den Vorfall beobachtete, beschrieb ihre Verwirrung und Unverständnis darüber, warum die Plakate trotz laufender Genehmigung entfernt wurden gegenüber der Rheinischen Post. Auch Oliver Ongaro, Mitorganisator der Demonstration, äußerte sein Unverständnis über das Vorgehen der Stadt. Er betonte die Wichtigkeit der Aktion und kritisierte das unüberlegte Handeln des OSD.
Die Stadt Düsseldorf bedauerte den Vorfall und erklärte, dass die Mitarbeiter des OSD nicht über die Genehmigung informiert waren. Dennoch bleibt die Frage, warum die Plakate nicht einfach abgehängt, sondern sofort entsorgt wurden. Die Begründung, politische Äußerungen im Umfeld der Staatskanzlei entfernen zu lassen, erscheint fragwürdig, da die Plakate weit entfernt von diesem Bereich angebracht waren.
In Anbetracht der breiten Unterstützung für die Demonstration gegen Rechts und die öffentliche Ausstellung der Plakate ist das Vorgehen des OSD unverständlich und wirft ein schlechtes Licht auf die Verwaltung. Die Forderung, die Plakate wieder aufzuhängen und die Kosten dafür vom Ordnungsamt zu tragen, wird von den Organisatoren unterstützt. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt Düsseldorf aus diesem Vorfall lernt und zukünftig solche Aktionen besser koordiniert und unterstützt.