Tagung der Arbeits­gruppe “Woh­nungs­lo­sig­keit” des Netz­werks EUROCITIES: Miriam Koch begrüßte die Gäste aus ganz Europa im Düs­sel­dor­fer Rathaus,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

 

Gemein­same Stra­te­gien für den Kampf gegen Obdachlosigkeit

“Home­l­ess­ness and Gen­der” — der geschlechts­spe­zi­fi­sche Ansatz in der Woh­nungs­lo­sig­keit war das Thema des dies­jäh­ri­gen Tref­fens einer Arbeits­gruppe von EUROCITIES vom 16. bis 18. April im Düs­sel­dor­fer Rat­haus. Ziel des infor­mel­len Netz­werks aus mehr als 200 euro­päi­schen Groß­städ­ten ist die För­de­rung der gemein­sa­men Zusam­men­ar­beit und des Austausches.

Die Arbeits­gruppe “Woh­nungs­lo­sig­keit” legte den Fokus vor allem auf Frauen und Per­so­nen der LSBTIAQ* Com­mu­nity, die von Woh­nungs­lo­sig­keit betrof­fen sind. Dass die­ses Thema für viele Kom­mu­nen eine große Rele­vanz hat, wurde vor allem durch das starke Inter­esse und die hohe Teil­neh­men­den­zahl deut­lich. Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Kom­mu­nen Sara­gossa, Han­no­ver, Dort­mund, Lon­don, Lyon, Tou­louse, Utrecht, Brüs­sel, Posen, Wien, Ant­wer­pen, Braga und Glas­gow kamen nach Düs­sel­dorf, um mehr über die hie­si­gen Ange­bote zu erfah­ren und gemein­sam Stra­te­gien für den Kampf gegen die Woh­nungs­lo­sig­keit zu entwickeln.

Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf: “Es war eine gelun­gene Ver­an­stal­tung. Dass sich so viele Städte am euro­päi­schen Netz­werk betei­li­gen und nach Düs­sel­dorf gereist sind, zeigt, wie wich­tig ein Aus­tausch über die Stadt- und Län­der­gren­zen hin­weg ist. Düs­sel­dorf ist stolz dar­auf, Teil von EUROCITIES zu sein. Uns alle eint das gemein­same Ziel und die gemein­same Ver­pflich­tung, Obdach- und Woh­nungs­lo­sig­keit bis 2030 zu beenden.”

Neben den Kom­mu­nen betei­lig­ten sich an dem Pro­gramm auch die Orga­ni­sa­tio­nen und Ein­rich­tun­gen Euro­dia­co­nia, Axept, Feantsa, Dia­ko­nie Düs­sel­dorf, Sozi­al­dienst katho­li­scher Frauen und Män­ner (SKFM), Frauen hel­fen Frauen e. V., Inter­na­tio­nal Les­bian, Gay, Bise­xual, Trans, and Inter­sex Asso­cia­tion (ILGA), AU Tam­bour, Sin­gle Home­l­ess Pro­ject, Centre for Home­l­ess­ness Impact, Orga­niza­tion for eco­no­mics Coope­ra­tion and Deve­lo­p­ment (OECD), der Bun­des­ver­band für Housing First e. V. sowie das Bun­des­mi­nis­te­rium für Woh­nen, Stadt­ent­wick­lung und Bau­we­sen und die Euro­päi­sche Kommission.

Ein Groß­teil der Teil­neh­men­den berich­te­ten, dass der Anteil an Frauen und Per­so­nen der LSBTIAQ* Com­mu­nity in der Woh­nungs­lo­sen­hilfe zunimmt und bestehende Ange­bote an die Bedürf­nisse die­ser Per­so­nen­gruppe ange­passt wer­den müs­sen. Die Frau­en­not­schlaf­stelle “Ari­adne” und die Kon­takt- und Not­schlaf­stelle “knacK­Punkt” wur­den im Rah­men des Tref­fens besucht und dien­ten für die teil­neh­men­den Kom­mu­nen als gute Bespiele, wie ein geschlech­ter­spe­zi­fi­scher Ansatz in der Woh­nungs­lo­sen­hilfe imple­men­tiert wer­den kann.

Hin­ter­grund EUROCITIES
EUROCITIES wurde 1986 von den Bür­ger­meis­tern der Städte Bar­ce­lona, Bir­ming­ham, Frank­furt, Lyon, Mai­land und Rot­ter­dam gegrün­det. Der­zei­ti­ger Vor­sit­zen­der ist Dario Nar­della, Bür­ger­meis­ter von Flo­renz. Mitt­ler­weile umfasst das Netz­werk rund 200 euro­päi­sche Städte mit rund 150 Mil­lio­nen Ein­woh­nern in 38 euro­päi­schen Län­dern. EUROCITIES wid­met sich ver­schie­de­nen Berei­chen der stadt­re­le­van­ten Poli­tik, unter ande­rem der Kultur‑, Umwelt‑, Stadt­ent­wick­lungs- und Sozi­al­po­li­tik. In den Foren, etwa dem “Cul­ture Forum”, dem “Social Forum” oder dem “Know­ledge Society Forum”, tref­fen sich Ver­tre­ter der Städte mehr­mals jähr­lich an einem ande­ren Ort Euro­pas, um Fra­gen zu gemein­sa­men Inter­es­sen zu bera­ten und Erfah­rungs­aus­tausch zu betreiben.

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