Im Rahmen der Lärmaktionsplanung geht die Landeshauptstadt Düsseldorf das Thema an
Der jährliche “Tag gegen den Lärm” am 24. April erinnert daran, dass in den Städten beim Lärmschutz noch viel zu tun ist. Im Rahmen der Lärmaktionsplanung geht die Landeshauptstadt Düsseldorf dieses Thema an. Aber auch weitere Akteure wie die Rheinbahn AG, die Deutsche Bahn AG und die Autobahn GmbH sind hier gefragt.
Düsseldorf weist eine hohe Bevölkerungsdichte bei gleichzeitig starken Pendlerströmen auf. Das oberirdische Straßenbahnnetz in Düsseldorf ist weitläufig und die Trassen verlaufen meist durch eng bebaute Straßenzüge. Hinzu kommt ein vollständig im Stadtgebiet liegender Flughafen. Das bedeutet auch, dass der Verkehr im Stadtgebiet überproportional hoch ist und der Verkehrslärm viele Menschen belastet. Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral dazu: “Weil die Verwaltung den Anspruch hat, über das Hauptverkehrsstraßennetz hinaus auch nicht ganz so stark befahrene Straßen in die Berechnung aufzunehmen, hat dies zusätzlich zu einer Erhöhung der Belastetenzahl geführt. Das haben andere Städte nicht getan. Dies bedeutet, dass die Lärmkarten für Düsseldorf näher an der Realität sind.”
Die Lärmproblematik wird auch in der Bevölkerung wahrgenommen, wie die hohe Resonanz bei der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Lärmaktionsplan zu Beginn des Jahres belegt. Die Ergebnisse sind jetzt ausgewertet und auf der städtischen Homepage veröffentlicht: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/umwelt-und-verbraucherthemen-von-a‑z/laerm/lae50/laermaktionsplan-iv/oeffentlichkeitsbeteiligung-lap-iv. Alternativ erreicht man die Seite auch über www.duesseldorf.de/laerm von dort wird man zu den Ergebnissen geleitet.
In der Zeit vom 8. Januar bis 4. Februar konnten die Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger durch Verkehrslärm betroffene Orte melden und gleichzeitig Vorschläge machen, wie der Lärm behoben werden kann. Im genannten Zeitraum gingen 1.550 Beteiligungen, darunter 10 Meldungen per Telefon ein, von denen nach einer Auswertung 1.509 Rückmeldungen für die Lärmaktionsplanung berücksichtigt werden konnten.
Die räumliche Zuordnung der Rückmeldungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung wurde in einer Karte aller Stadtbezirken dargestellt. Als Hauptlärmquelle wurde der innerstädtische Straßenverkehr genannt, gefolgt vom Lärm durch Stadt- bzw. Straßenbahnen.
Die Stadtverwaltung sieht in der guten Resonanz bei der Öffentlichkeitsbeteiligung einen klaren Auftrag, die Belastungen ernst zu nehmen und den Verkehrslärmschutz voranzubringen. Dies passt zum diesjährigen Motto des Tags gegen den Lärm “Ruhe gewinnt, Zukunft beginnt”.
Um den Belastungen gerecht zu werden und diesem Auftrag nachzukommen, hat die Landeshauptstadt aus den Ergebnissen der Lärmkartierung und den Hinweisen der Bevölkerung die Lärmbrennpunkte zusammengestellt und dafür geeignete Maßnahmen zur Minderung des Verkehrslärms entwickelt. Das daraus entwickelte Handlungskonzept für den neuen Lärmaktionsplan wird jetzt mit den Trägern öffentlicher Belange (zum Beispiel: Rheinbahn AG, Deutsche Bahn AG, Autobahn GmbH, Flughafen, IHK, HWK, Polizei, sowie den städt. Ämtern) abgestimmt.
Die Anregungen der Ämter- und Trägerbeteiligung gehen in den Lärmaktionsplan IV ein. Der so erstellte Entwurf wird schließlich den politischen Gremien zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt. Das Inkrafttreten des LAP IV ist Ende 2024 geplant.