In der Nacht der Museen am 27. April öffnet die Rheinbahn in Zusammenarbeit mit dem Verein „Linie D“ den historischen Straßenbahn-Betriebshof „Am Steinberg“ in Bilk für die Öffentlichkeit. Wer stilgerecht anreisen möchte, kann das „rollende Museum“ mit den kostenlosen Oldiebahnen nutzen.
Effektvolle Illuminationen1908 baute die städtische Düsseldorfer Straßenbahn den Betriebshof Himmelgeist, wie er damals genannt wurde. Die Eisenbeton-Bauweise der Hallen war damals hochmodern. Die lichtdurchfluteten Räume mit ihren Spitzbögen und den gläsernen Dächern erinnern eher an sakrale Bauwerke als an Zweckbauten. Anlässlich der Nacht der Museen wird die ehemalige Abstellhalle durch besondere Illuminationen effektvoll in Szene gesetzt.
Stündliche Führungen
Die Besucherinnen und Besucher erwartet außerdem eine Ausstellung zur Historie der Rheinbahn. Neben nostalgischen Fahrzeugen, alten Fotos, Archivalien, vielen historischen Gegenständen und maßstabsgetreuen Modellen informieren großformatige Kuben über die Meilensteine der Rheinbahn-Geschichte. In der ehemaligen Werkstatthalle des Betriebshofs sind historische Straßenbahnen im authentischen Umfeld zu sehen: Rund 100 Jahre Stadt- und Verkehrsgeschichte repräsentieren die Fahrzeuge aus den Baujahren 1920 bis 1991. Der Verein „Linie D“ bietet von 19:30 bis 23:30 Uhr stündlich Führungen für Interessierte an und informiert über die Geschichte des Betriebshofs, der Rheinbahn und der ausgestellten Fahrzeuge.
„Einsteigen, bitte!“ ins rollende Museum
Ein besonderes Erlebnis in der Nacht der Museen ist das „rollende Museum“: Acht Rheinbahn-Oldtimer aus den Jahren 1954 bis 1969 bringen die Besucherinnen und Besucher von etwa 19 bis 21 Uhr alle 10 Minuten sowie von 21 bis 0 Uhr alle 15 Minuten vom Hauptbahnhof über den Brehmplatz und den Oberbilker Markt nach Bilk zum historischen Depot. So können sie Straßenbahnfahren, wie es früher war, gleich bei der Anreise erleben und erfahren.
Hörens- und Sehenswertes
Die einzigartige Stimmung des historischen Betriebshofs verstärkt der junge Singer-Songwriter Leo Karter von 19 bis 0 Uhr. Er singt seine Songs auf Englisch, Deutsch, Spanisch oder Portugiesisch über Themen, die ihm auf der Seele brennen – von Herzschmerz bis hin zu dystopischen Zukunftsvisionen.
Ein weiterer Gast des Abends ist die Düsseldorfer Fotograf Andreas Wiese. Er zeigt großformatige Bilder, aufgenommen mit einer Laufbodenkamera im walisischen Ort Blaenau Ffestiniog. Im 19. Jahrhundert wurde der dort abgebaute Schiefer in alle Welt exportiert und findet sich auch auf dem Dach des Kölner Doms. Die Widersprüche zwischen der umgebenden wunderschönen Natur des Nationalparks und den Relikten der industriellen Nutzung sind Thema dieser Fotoserie. Einen Eindruck der Motive gibt es schon jetzt unter nachtsimdepot.de. Die Bilder aus dieser Serie können Interessierte im Anschluss erwerben. Der Erlös geht an die Integrationsinitiative Hispi, die und Migranten beim Spracherwerb unterstützt und Barrieren abbaut, die den Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt erschweren.
Gastronomie
Auch für das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt: Der gelbe Speisewagen versorgt sie mit Bratwürsten, auch in veganer Variante. Den Durst löschen können sie mit einem Altbier oder einer Fassbrause der Düsseldorfer Traditionsbrauerei „Füchschen Alt“. Aember Coffee, ein junges Projekt aus Düsseldorf, mixt den Besucherinnen und Besuchern neben Kaffee den In-Cocktail Espresso Martini.
Tickets an der Abendkasse
Ihr Ticket für die gesamte Nacht der Museen können die Besucherinnen und Besucher ganz bequem am Veranstaltungstag ab 19 Uhr direkt vor Ort im Betriebshof Am Steinberg bei der Rheinbahn mit kaufen. Die Tickets kosten in diesem Jahr 17 Euro. An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich. Die Düsseldorfer ArtCard berechtigt ebenfalls zu freiem Eintritt.
Der Verein „Linie D“
Die „Linie D – Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e.V.“ unterstützt die Rheinbahn nicht nur in der Nacht der Museen, sondern generell beim Erhalt und dem Einsatz der historischen Fahrzeuge. So stellt der Verein Fahrer, Schaffner, Fahrzeugbegleiter und Stadtführer für das regelmäßige Rundfahrten- und Charter-Programm mit den Oldies. Mit ihrem einmaligen historischen Fahrzeugpark, der Bahnen von den „Goldenen Zwanzigern“ bis zu den „Newtimern“ der 1970-er Jahre umfasst, bietet die Rheinbahn jährlich rund 400 Fahrten an.