Die Kinderschutzambulanz (KSA) am EVK Düsseldorf hat in der Kronenstraße 38 einen neuen Raum für ihre Baby- und Kleinkindsprechstunde eröffnet. Gemeinsam mit Judith Gurtoviy, stellvertretende Leiterin der Abteilung Familienförderung und Leiterin des zugehörigen Sachgebiets Frühe Hilfen und Familienbildung des Amtes für Soziales und Jugend der Stadt Düsseldorf und Vertreterinnen der Sterntaler Düsseldorf e.V. hat das Team um Leiterin Dr. Gabriele Komesker den neuen Raum eingeweiht.
Bis vor kurzem fand die Sprechstunde in separaten Räumen ein paar Häuser weiter auf der Kronenstraße statt. Jetzt ist das präventive Angebot für besorgte Eltern, deren Säuglinge oder Kleinkinder Probleme mit Schlafen, Schreien, Essen oder Spielen haben, wieder unter einem Dach mit dem gesamten Angebot der Kinderschutzambulanz. Leiterin Dr. Gabriele Komesker: „Mit der räumlichen Einbindung können wir uns noch besser und schneller untereinander austauschen, unsere Angebote enger verzahnen. Zudem können wir so unsere Erfahrungen und das Wissen aus dem Babybereich gezielter für unsere Diagnostik in allen Bereichen verwenden. Insgesamt also eine gute Entscheidung für unsere Arbeit und für unser Team. Vor allem aber für die von uns betreuten Babys, Kinder und ihre Familien.“
Auch die Stadt Düsseldorf begrüßt den Schritt. Judith Gurtoviy: „Wir freuen uns über dieses präventive Angebot in den Frühen Hilfen, das Eltern frühzeitig Sicherheit und Unterstützung im Umgang mit ihren Neugeborenen ermöglicht. Wir wünschen der Kleinkindsprechstunde einen guten Start in den neu gestalteten Räumlichkeiten.“
Sterntaler Düsseldorf e.V. ist Schirmherrin der Baby- und Kleinkindsprechstunde. Seit 2005 unterstützt die Stiftung das Angebot der Kinderschutzambulanz – neben einer jährlichen fünfstelligen Spendensumme haben die Sterntaler aktuell die Kosten für die Weiterbildung des Sprechstunden-Teams sowie für die Ausstattung des Raumes übernommen. Gemeinsam mit fünf weiteren Sterntalern hat Vorsitzende Caroline Merz die Eröffnung besucht: „Seit fast genau 20 Jahren unterstützen wir die Arbeit; damals haben wir den Impuls zur Gründung gegeben. Wir sind begeistert von dem Angebot und der Arbeit des gesamten Teams. Und wir wollen diese so wichtige präventive Arbeit hier in Düsseldorf weiterhin kräftig unterstützen.“
Das Team der Baby- und Kleinkindsprechstunde von Gabriele Komesker, Jennifer König und Elke Wolter setzt den Schwerpunkt auf Beobachtung, im aktiven Spiel mit dem Kind und per Video. Um dann mit den Eltern Lösungsansätze zu formulieren. So kann zum Beispiel geklärt werden, warum ein Kleinkind regelmäßig mit lang anhaltendem Schreien auf seine Eltern reagiert. Eine Beratung kann nur wenige Sitzungen dauern oder sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Neben der präventiven Arbeit werden auch Traumatisierungen durch (lebens-)bedrohliche Ereignisse rund um die Geburt therapiert oder auch Lebensereignisse der Eltern bearbeitet – sofern sie sich negativ auf die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung auswirken. Die Angebote richten sich an Eltern von Kindern im Alter von null bis vier Jahren. Als Teil der „Frühen Hilfen“ kann die KSA das Angebot zu einem kleinen Teil über die Krankenkassen finanzieren; für den großen Rest aber ist sie auf Spenden angewiesen.
Seit zwanzig Jahren bietet die Kinderschutzambulanz am EVK die Babysprechstunde an. Ist eine körperliche Ursache ausgeschlossen, kann ein Kinderarzt in die Babysprechstunde überweisen. „Viele Eltern machen die Erfahrung, dass ihr Baby oder Kind sie beispielsweise nachts nicht schlafen lässt oder dass es das Essen ausspuckt,“ erläutert Gabriele Komesker, „aber manche Eltern sind durch die Elternschaft mit so großen Problemen belastet, dass ihre Nerven blank liegen. Hier wollen wir gezielt helfen.“ Nach einer gründlichen Diagnostik bietet die Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ‑psychotherapie und ihr Team Hilfe in Form von Beratung oder von Eltern-Säuglings-Therapie.
Die Kinderschutzambulanz am EVK ist seit 1988 in Düsseldorf Anlaufstelle für Kinder, Eltern und sonstige Angehörige, aber auch für Fachleute wie Erzieher und Lehrer, die mit Gewalt gegen Kinder konfrontiert werden. Ein erfahrenes Team aus Psychologinnen, einer Kinder- und Jugendpsychiaterin und Sozialpädagogen berät und hilft Kindern und deren Familien. Oberstes Ziel der Arbeit der Kinderschutzambulanz ist dabei immer, die betroffenen Kinder zu schützen und ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben zu verwirklichen. Durch die direkte Anbindung an das Evangelische Krankenhaus Düsseldorf ist eine optimale medizinische Versorgung gesichert. Die Kinderschutzambulanz ist eine gemeinnützige Einrichtung, deren tatsächliche Aufwendungen nicht in ausreichendem Maße durch die staatlichen oder gesetzlichen Mittel gedeckt werden können. Spenden sind daher nach wie vor ein wichtiger Baustein, damit die erfolgreiche Arbeit in Düsseldorf fortgesetzt werden kann.