In einer symbolträchtigen Szenerie begann heute in der urigen Altstadtkneipe “Knoten” die Bierdeckelaktion “Kein Alt für Nazis!”. Diese Initiative markiert den Auftakt einer Kampagne, maßgeblich gestaltet vom renommierten Düsseldorfer Künstler und Karnevalswagenbauer Jacques Tilly. Unter dem Motto “Das einzig Braune ist hier das Bier” vereinen sich die Kräfte von “Düsseldorf stellt sich quer” (DSSQ) und Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V. für eine gemeinsame Sache.
Bierdeckel als Waffe gegen rechte Propaganda
Die Bierdeckel, erhältlich für Gastronomen, Büdchenbetreiber:innen, Kulturschaffende und Veranstalter:innen über die Website www.kein-alt-fuer-nazis.de, präsentieren Illustrationen Tillys sowie Fotografien seiner Karnevalskunst, die kritisch das Erstarken der extremen Rechten thematisieren. Darunter befindet sich das berühmte Mottowagen-Motiv, das einen Clown zeigt, der einem AfD-Politiker die Maske entreißt, sowie weitere Werke, die bereits beim Rosenmontagszug deutschlandweit Aufsehen erregten.
Jacques Tilly: Ein Herz für die Aktion
Für Jacques Tilly war es eine Herzensangelegenheit, diese Aktion zu unterstützen. Der angesehene Bildhauer und Kommunikationsdesigner betonte, dass es sich hierbei definitiv um eine gute Sache handele, für die er sich sofort begeistern konnte.
Toleranz im Alltag fördern
Die Bierdeckel werden pünktlich zur Europawahl in Düsseldorfer Kneipen und Konzertlocations verteilt, um dazu aufzurufen, entschlossen für Toleranz und gegen Ausgrenzung einzustehen. Oliver Ongaro, Sprecher von “Düsseldorf stellt sich quer”, fasst die Intention hinter der Aktion zusammen und betont die Wichtigkeit, dieses Bekenntnis auch in den Alltag zu tragen.
Inspiration durch eine Großdemo
Die Inspiration für diese Aktion entstand während einer beeindruckenden Großdemo für Vielfalt und Demokratie, zu der “Düsseldorf stellt sich quer” im Januar aufgerufen hatte. Diese Demonstration brachte 100.000 Menschen in der Landeshauptstadt auf die Straße. Thomas Reucher, 1. Vorsitzender von Rock gegen Rechts e.V., erklärte, dass sie die klare Haltung gegen Ausgrenzung und Rassismus, die dort zum Ausdruck kam, aufgreifen und verstärken wollen.
Breite Unterstützung aus der Kultur- und Gastronomieszene
Zahlreiche Düsseldorfer Kneipen, Büdchen, Brauereien und Konzertlocations haben ihre Unterstützung zugesagt. Die Resonanz auf die Aktion ist überwältigend, die Erstauflage der Motto-Bierdeckel von 10.000 Stück bereits vergriffen. Weitere Deckel werden derzeit nachgedruckt, insgesamt mehr als 40.000 Exemplare werden zum Start der Kampagne produziert.
Warum Wirte mitmachen
Auch Wirte wie Robin Reinicke von der Partykneipe “Knoten” beteiligen sich aktiv an der Aktion. Für sie sei es eine Ehrensache gewesen, sich als alteingesessene Traditionskneipe, die für rheinische Werte wie Weltoffenheit steht, zu engagieren.
Die Möglichkeit, sich der Initiative anzuschließen oder zu spenden, findet sich auf der Website www.kein-alt-fuer-nazis.de. Dort ist auch eine Liste aller teilnehmenden Gastronomie- und Kulturbetriebe zu finden, die kontinuierlich aktualisiert wird.