Von Manfed Fammler
Die Düsseldorfer Rockmusikerin Doro Pesch trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Die ungekrönte Queen of Metal zeigte sich überglücklich. „Es bedeutet mir unendlich viel“, schrieb die Sängerin, nachdem Oberbürgermeister Stephan Keller sie in den höchsten Tönen gelobt hatte.
Es war ein weiter Weg. Von Oberrath nach New York, wo sie lebt, und doch immer wieder zurück in ihre Heimatstadt an den Rhein. Dorthin, wo ihre Karriere begann. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie im Zakk an der Kiefernstraße und im Haus der Jugend an der Lacombletstraße, wo sie Anfang der 1980er Jahre nur den zweiten Platz bei einem Musikwettbewerb errang. Eine „Platzierung“, an die sie sich noch 40 Jahre später erinnert. Doch aufgehalten hat die gelernte Grafikerin dieser kleine musikalische Rückschlag nicht, im Gegenteil. „Sie wollte Musik machen. Laut und kraftvoll“, so OB Keller, der die 1,57 große Solokünstlerin als Vorbild bezeichnete, ihr Engagement sowohl für die Tierwohlorganisation PETA und Terre des Femmes erwähnte, aber ebenso ihre Unterstützung für den Frauenfußball bei TUSA 06 hervorhob. „Trotz Weltkarriere hat sie den Kontakt zu Düsseldorf gehalten.“ Und Doro Pesch? In einem dezenten goldenen Hosenanzug – ausnahmsweise nicht in Kunstleder gekleidet – mit fingerlosen Handschuhen und häufig an dem Pony ihrer blonden Mähne zupfend, lauschte sie den Worten. „Es ist ein wundervoller Tag und eine große Ehre“, sagte Doro, und bei dieser Gelegenheit kurz auf ihre Karriere blickend fügte sie hinzu: „Es war nicht immer Frieden, aber es lief alles wie geschmiert.“ Durchaus, wenn man die verstorbene Motörhead-Legende Lemmy Kilmister zu den engsten Freunden zählen durfte und es schaffte, sich in einer anfangs maskulin geprägten Musikdomäne zu etablieren.
Doch zurück zu den Anfängen. Mit ihrer Band Warlock stellten sich schließlich die ersten großen Erfolge ein. Erfolge, die sie und ihre Band als Vorband zu Judas Priest und letztendlich zum Headliner auf Konzertplakaten führten. Seit Mitte der 1990er Jahre etablierte sich die Düsseldorferin als Solosängerin und überzeugt seitdem mit ihrer kraftvollen Stimme und ihrer Bühnenpräsenz.
So begann vor rund 40 Jahren in Düsseldorf ihre Weltumspannende Musikkarriere und deswegen war der Zeitpunkt gut gewählt, ihre über vier Jahrzehnte andauernde Bühnenpräsenz und ihre Düsseldorf-Verbundenheit mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt als Powerfrau, Vorbild und „Queen of Metal“ zu würdigen. Gerade als vor dem Rathaus ein Regenschauer niederging und es heftig zu stürmen begann, wodurch ein Fenster im Jan-Wellem-Saal aufgestoßen wurde und nur durch OB Kellers schnelle Reaktion eine umstürzende Fahne mit dem Stadtwappen davon abhielt, auf die Künstlerin zu fallen, kurzum bei bestem Wacken-Wetter, trug sich Doro Pesch ins Goldene Buch ein. „Es wurde ein kleiner Roman“, lachte sie anschließend. „Ich bin sehr glücklich und fühle mich zutiefst geehrt hier in das Goldene Buch der Heimatstadt Düsseldorf, mich eintragen zu dürfen. Es bedeutet mir unendlich viel“, steht nun gut lesbar in dem Ehrenbuch der Landeshauptstadt, um nach ihrer Unterschrift mit dem Titel eines ihrer großen Metalsongs „Für immer“ ihre Worte zu bekräftigen.
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