Wo einst McDonald’s am Bolker Stern residierte, sollte längst das Döner-Start-up „tastyy“ Einzug halten. Doch die Insolvenz des Unternehmens sorgt nun für Verunsicherung.
Seit Juli 2022 ist das ehemalige McDonald’s‑Lokal verwaist. „Tastyy“ plante dort einen glanzvollen Einstieg und wollte mit 40 Mitarbeitern einen neuen Akzent in der Fastfood-Szene setzen. Doch die Pläne haben sich bisher nicht verwirklicht. Jetzt wurde bekannt, dass „tastyy“ Insolvenz anmelden musste.
Das junge Unternehmen hatte das Ziel, hochwertiges Fastfood anzubieten. Die Gerichte sollten aus frischen Zutaten bestehen und am Tisch serviert werden. Hinter diesem Konzept steht Marco Schepers, ein erfahrener Gastronom und ehemaliger Deutschlandchef von Kentucky Fried Chicken. Heute leitet er die neue Restaurantkette aus Bocholt.
Laut eigenen Angaben fand das Konzept von „tastyy“ bei den Kunden großen Anklang. Der eingeschlagene Wachstumskurs erforderte jedoch erhebliche Investitionen. „Leider sind vertraglich zugesagte Gelder eines Investors zur Sicherstellung der Liquidität noch nicht eingegangen, weshalb das Unternehmen den Schritt gehen musste, eine Sanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu beantragen“, erklärt Schepers in einer Pressemitteilung.
Schepers kennt sich in der Systemgastronomie aus und war bis vor kurzem noch optimistisch: „Frische Zutaten, überraschende Kreationen sowie eine transparente und nachhaltige Arbeitsweise sind unser Erfolgsrezept. Wir suchen Franchise-Partner, die gemeinsam mit uns tastyy in Deutschland, der Türkei und in ganz Europa zu einer starken Marke machen“, so Schepers im letzten Jahr.
Nun müssen die Pläne vorerst auf Eis gelegt werden. „Leider sind vertraglich zugesagte Gelder eines Investors zur Sicherstellung der Liquidität noch nicht eingegangen, weshalb das Unternehmen den Schritt gehen musste, eine Sanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu beantragen“, wiederholt Schepers in seiner aktuellen Mitteilung.
Das Amtsgericht Münster hat dem Antrag auf vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung zugestimmt. Schepers zeigt sich dennoch hoffnungsvoll: „Tastyy“ wird versuchen, den Betrieb nach kurzer Unterbrechung fortzusetzen und Investoren oder Käufer für das Geschäft und das Konzept zu begeistern.