Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, hat am Donnerstag, 22. August, die Niederschwellige Unterbringungs- und Beratungsstelle (NUB) an der Moskauer Straße 23 besucht. Die Einrichtung bietet seit März 2024 gezielte und niedrigschwellige Unterstützung für Menschen, die aufgrund von Suchtproblemen und Obdachlosigkeit ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben.
Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Blienert: “Suchtpolitik muss stets die Menschen, die Hilfe brauchen, im Blick haben. Wir dürfen bei denjenigen nicht wegschauen, bei denen sich — oft über Jahre — Suchtproblematiken entwickeln. Dafür bieten Einrichtungen wie hier in Düsseldorf ein umfassendes Behandlungsangebot und engagierte Netzwerke. Wir haben heute wieder gehört, dass es niemandem hilft, Sucht und Drogenkonsum zu stigmatisieren, einfach nur, weil die Themen unerwünscht sind. Davon werden unsere Probleme nicht kleiner. Klar ist, dass wir vor enormen Herausforderungen stehen, durch immer neue und potentere Drogen und einen zunehmenden Mischkonsum. Zudem müssen wir unseren Blick auf Drogen konsumierende Menschen hinterfragen. Gesundheitspolitik und Drogenpolitik gehören zusammen. Um die gute Suchthilfelandschaft zu sichern, sind alle Akteure in Kommunen, Ländern und Bund gefordert, die Angebote müssen finanziert werden, vor allem dauerhaft und verlässlich. Deswegen ist mir das Gespräch wichtig, sowohl mit engagierten Teams im Hilfesystem als auch in der Politik und mit der Zivilgesellschaft.”
Die NUB ist ein innovatives Unterbringungs- und Betreuungsmodell, das von der Landeshauptstadt Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Diakonie Düsseldorf, der Drogenhilfe und weiteren Trägern der Obdachlosen- und Suchthilfe entwickelt wurde. Der Fokus liegt auf der Einzelunterbringung und der Bereitstellung umfassender Hilfsangebote, um die Basis-Erstversorgung sicherzustellen und die Betroffenen in bestehende Hilfesysteme zu integrieren.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, erklärt: “Mit der NUB haben wir ein innovatives Angebot für obdachlose Menschen mit Suchtproblematik geschaffen, das in der Szene sehr gut angenommen wird. Der enge Schulterschluss und die Querschnittsarbeit zwischen sozialen Trägern und Fachämtern zahlt sich aus. Daher wollen wir das Projekt unabhängig von dem Standort an der Moskauer Straße weiterführen und prüfen derzeit alternative Standorte, an denen die NUB langfristig untergebracht werden kann.”
Die NUB wird im Herbst 2024 die ehemalige Geflüchtetenunterkunft an der Moskauer Straße verlassen, da dort die Bauarbeiten für das neue Technische Rathaus beginnen. Die Verwaltung sucht derzeit nach alternativen Standorten für die NUB. Ein vielversprechender Standort ist das städtische Gebäude an der Markenstraße 21. Zudem begleitet die Hochschule Düsseldorf das Projekt wissenschaftlich. Ein Bericht über erste Zwischenergebnisse der Hochschule ist für den kommenden Ausschuss für Gesundheit und Soziales am 3. September geplant.