Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion, im Gespräch mit dem Bun­des­dro­gen­be­auf­trag­ten Burk­hard Blienert,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Der Beauf­tragte der Bun­des­re­gie­rung für Sucht- und Dro­gen­fra­gen, Burk­hard Bli­e­nert, hat am Don­ners­tag, 22. August, die Nie­der­schwel­lige Unter­brin­gungs- und Bera­tungs­stelle (NUB) an der Mos­kauer Straße 23 besucht. Die Ein­rich­tung bie­tet seit März 2024 gezielte und nied­rig­schwel­lige Unter­stüt­zung für Men­schen, die auf­grund von Sucht­pro­ble­men und Obdach­lo­sig­keit ihren Lebens­mit­tel­punkt auf der Straße haben.

Bun­des­dro­gen­be­auf­trag­ter Burk­hard Bli­e­nert: “Sucht­po­li­tik muss stets die Men­schen, die Hilfe brau­chen, im Blick haben. Wir dür­fen bei den­je­ni­gen nicht weg­schauen, bei denen sich — oft über Jahre — Sucht­pro­ble­ma­ti­ken ent­wi­ckeln. Dafür bie­ten Ein­rich­tun­gen wie hier in Düs­sel­dorf ein umfas­sen­des Behand­lungs­an­ge­bot und enga­gierte Netz­werke. Wir haben heute wie­der gehört, dass es nie­man­dem hilft, Sucht und Dro­gen­kon­sum zu stig­ma­ti­sie­ren, ein­fach nur, weil die The­men uner­wünscht sind. Davon wer­den unsere Pro­bleme nicht klei­ner. Klar ist, dass wir vor enor­men Her­aus­for­de­run­gen ste­hen, durch immer neue und poten­tere Dro­gen und einen zuneh­men­den Misch­kon­sum. Zudem müs­sen wir unse­ren Blick auf Dro­gen kon­su­mie­rende Men­schen hin­ter­fra­gen. Gesund­heits­po­li­tik und Dro­gen­po­li­tik gehö­ren zusam­men. Um die gute Sucht­hil­fe­land­schaft zu sichern, sind alle Akteure in Kom­mu­nen, Län­dern und Bund gefor­dert, die Ange­bote müs­sen finan­ziert wer­den, vor allem dau­er­haft und ver­läss­lich. Des­we­gen ist mir das Gespräch wich­tig, sowohl mit enga­gier­ten Teams im Hil­fe­sys­tem als auch in der Poli­tik und mit der Zivilgesellschaft.”

Die NUB ist ein inno­va­ti­ves Unter­brin­gungs- und Betreu­ungs­mo­dell, das von der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf in Zusam­men­ar­beit mit der Dia­ko­nie Düs­sel­dorf, der Dro­gen­hilfe und wei­te­ren Trä­gern der Obdach­lo­sen- und Sucht­hilfe ent­wi­ckelt wurde. Der Fokus liegt auf der Ein­zel­un­ter­brin­gung und der Bereit­stel­lung umfas­sen­der Hilfs­an­ge­bote, um die Basis-Erst­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len und die Betrof­fe­nen in bestehende Hil­fe­sys­teme zu integrieren.

Miriam Koch, Bei­geord­nete für Kul­tur und Inte­gra­tion der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, erklärt: “Mit der NUB haben wir ein inno­va­ti­ves Ange­bot für obdach­lose Men­schen mit Sucht­pro­ble­ma­tik geschaf­fen, das in der Szene sehr gut ange­nom­men wird. Der enge Schul­ter­schluss und die Quer­schnitts­ar­beit zwi­schen sozia­len Trä­gern und Fachäm­tern zahlt sich aus. Daher wol­len wir das Pro­jekt unab­hän­gig von dem Stand­ort an der Mos­kauer Straße wei­ter­füh­ren und prü­fen der­zeit alter­na­tive Stand­orte, an denen die NUB lang­fris­tig unter­ge­bracht wer­den kann.”

Die NUB wird im Herbst 2024 die ehe­ma­lige Geflüch­te­ten­un­ter­kunft an der Mos­kauer Straße ver­las­sen, da dort die Bau­ar­bei­ten für das neue Tech­ni­sche Rat­haus begin­nen. Die Ver­wal­tung sucht der­zeit nach alter­na­ti­ven Stand­or­ten für die NUB. Ein viel­ver­spre­chen­der Stand­ort ist das städ­ti­sche Gebäude an der Mar­ken­straße 21. Zudem beglei­tet die Hoch­schule Düs­sel­dorf das Pro­jekt wis­sen­schaft­lich. Ein Bericht über erste Zwi­schen­er­geb­nisse der Hoch­schule ist für den kom­men­den Aus­schuss für Gesund­heit und Sozia­les am 3. Sep­tem­ber geplant.

 

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