Die Stadt muss den künstlerisch gestalteten Baumstumpf der Himmelgeister Kastanie entfernen. Nach neun Jahren ist die als Baumgeist gestaltete Skulptur vermorscht und damit nicht mehr stand- und bruchsicher. Das haben städtische Baumkontrollen ergeben. Die Stadt lädt die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer am Freitag, 11. Oktober, 15.30 Uhr zu einer Abschiedsveranstaltung in den Himmelgeister Rheinbogen, Kölner Weg, ein. Wer möchte, kann sich ein kleines Erinnerungsstück aus dem Holz des Baumes mitnehmen.
Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität- und Umwelt und Marius Erley, Abteilungsleiter Forst im Garten‑, Friedhofs- und Forstamt, begleiten die Veranstaltung. Ebenfalls zu Gast ist Andreas Vogt vom Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie
Über die Himmelgeister Kastanie
Die Himmelgeister Kastanie war eine prächtige, in freier Flur des Himmelgeister Rheinbogens stehende Rosskastanie, deren Alter auf 150 bis 200 Jahre geschätzt wurde. Ihre charakteristische ausladende Baumkrone präsentierte sich schon von weitem. Der Stamm teilte sich bereits in wenigen Metern Höhe in mehrere starke Seitenarme, die von Frühjahr bis Herbst mit einem dichten Blattwerk bedeckt waren. Die Himmelgeister Kastanie war für viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ein Ort der Begegnung und des bürgerschaftlichen Engagements sowie ein Symbol der Verbundenheit mit der Natur. Sie hatte eine eigene offizielle Postadresse, an die Briefe für den im Baum wohnenden fiktiven Baumgeist „Jüchtwind“ geschickt werden konnten. Wegen seiner Einzigartigkeit und Schönheit hatte die Stadt Düsseldorf den Baum als Naturdenkmal ausgewiesen.
Im Jahr 2006 wurde die Pilzkrankheit “Phytophtora” an der Kastanie diagnostiziert, woraufhin sich ihr Vitalitätszustand in den Folgejahren kontinuierlich verschlechterte. 2015 musste die Himmelgeister Kastanie abgetragen werden, weil sie bruchgefährdet war. Um an den alten Baum zu erinnern, schnitzte ein Kettensägenkünstler aus dem verbliebenen Baumstumpf eine Baumgeist-Skulptur. Nun muss auch diese Skulptur weichen, bleibt aber durch die Erinnerungsstücke bei den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern lebendig.