Die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer haben sich von der Himmelgeister Kastanie verabschiedet. Nachdem die Stadt den künstlerisch gestalteten, inzwischen jedoch vermorschten Baumstumpf des ehemaligen Naturdenkmals entfernen musste, kamen zahlreiche Menschen zum Kölner Weg, um sich ein kleines Stück aus dem Holz des Baumes mitzunehmen. Symbolisch soll so die Erinnerung an den Baum aufrechterhalten werden.
Auch die in den Stamm geschnitzte Skulptur des fiktiven Baumgeistes “Jüchtwind” wird versucht, zu erhalten.
Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität- und Umwelt sowie Marius Erley, Abteilungsleiter Forst im Garten‑, Friedhofs- und Forstamt, haben die Veranstaltung begleitet. Ebenfalls zu Gast war Andreas Vogt vom Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie. “Die Himmelgeister Kastanie prägte die Landschaft im Himmelgeister Rheinbogen mehr als 150 Jahre lang. Sie war für die Menschen aber weit mehr als nur ein Naturdenkmal. Sie war ein Treffpunkt, unter ihr wurde gelacht, geweint und sich erinnert. Zudem hatte die Himmelgeister Kastanie seit 2009 auch eine offizielle Postanschrift. Doch auch die stärksten Bäume haben ein Lebensende. Die Erinnerungsstücke der Himmelgeister Kastanie sind ein Symbol für die enge Verbundenheit der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer mit dem Baum und tragen seine lange Geschichte weiter”, sagt der Beigeordnete für Mobilität und Umwelt, Jochen Kral.
Andreas Vogt (Baumgeistsekretär Himmelgeister Kastanie): “Das Entfernen des Baumstumpfes mit dem geschnitzten Kunstwerk bedeutet für mich nicht das Ende. Mit der von uns und dem Gartenamt in 2007 gepflanzten Himmelgeister Kastanie 2 haben wir schon damals den Grundstein für eine würdige Nachfolge geschaffen. Die offizielle Postanschrift hat natürlich weiterhin für die Himmelgeister Kastanie 2 Bestand. Die Kastanie und ich freuen sich über Briefe von Groß und Klein aus Düsseldorf, Deutschland und der ganzen Welt.”
Über die Himmelgeister Kastanie
Die Himmelgeister Kastanie war eine prächtige, in freier Flur des Himmelgeister Rheinbogens stehende Rosskastanie, deren Alter auf 150 bis 200 Jahre geschätzt wurde. Ihre charakteristische ausladende Baumkrone präsentierte sich schon von weitem. Der Stamm teilte sich bereits in wenigen Metern Höhe in mehrere starke Seitenarme, die von Frühjahr bis Herbst mit einem dichten Blattwerk bedeckt waren. Die Himmelgeister Kastanie war für viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ein Ort der Begegnung und des bürgerschaftlichen Engagements sowie ein Symbol der Verbundenheit mit der Natur. Sie hatte eine eigene offizielle Postadresse, an die Briefe für den im Baum wohnenden fiktiven Baumgeist “Jüchtwind” geschickt werden konnten. Wegen seiner Einzigartigkeit und Schönheit hatte die Stadt Düsseldorf den Baum als Naturdenkmal ausgewiesen. Im Jahr 2006 wurde die Pilzkrankheit “Phytophtora” an der Kastanie diagnostiziert, woraufhin sich ihr Vitalitätszustand in den Folgejahren kontinuierlich verschlechterte. 2015 musste die Himmelgeister Kastanie abgetragen werden, weil sie bruchgefährdet war. Um an den alten Baum zu erinnern, schnitzte ein Kettensägenkünstler aus dem verbliebenen Baumstumpf eine Baumgeist-Skulptur. Nun muss auch diese Skulptur weichen: Nach neun Jahren war sie vermorscht und damit nicht mehr stand- und bruchsicher. Das hatten städtische Baumkontrollen ergeben. Eine Nachpflanzung war bereits 2007 erfolgt – die junge Rosskastanie steht direkt gegenüber.
Ja es ist traurig, doch auch deshalb, weil man nichts von Überlegungen zur Erhaltung des Baumstammes hört. Hätte mannn den Stamm nicht in ein Acrylbad einbalsamieren können und ihn dann an dem angestammten Platze auf einen Betonsokel stellen können? – Alternative: ihn von allen seiten scannend anschließend mit einem 3D-Drucker und Klebeholz zu neuem Leben erweckend ebenso auf einen Betonsockel stellend? Es gibt so viele Möglichkeiten. Auf die beiden oben genannten bestehe ich auf Kopieright und Markenrecht. LG Willy