Test­fahrt am Burg­platz: Mehr­fach im Jahr nur schwer durch­zu­kom­men für Rad­fah­rende. © ADFC Düsseldorf.

 

Viel Kri­tik, wenig Lob

Viel Kri­tik am Rad­haupt­netz gab es auf der Test­fahrt im Stadt­be­zirk 1, Innen­stadt, am Sonn­tag. Über 20 inter­es­sierte Bür­ge­rin­nen und Bür­ger waren der Ein­la­dung des ADFC Düs­sel­dorf gefolgt und mach­ten vor Ort ihrem Ärger Luft. Unter Lei­tung des ADFC-Ver­ant­wort­li­chen Burk­hard Fröh­lich radel­ten sie rund 13 Kilo­me­ter kreuz und quer durch die süd­li­che Innen­stadt. Ob Haupt­bahn­hof, Rhein­ufer-Pro­me­nade, Kö oder Scha­dow­straße – es gab genug Zünd­stoff, um die Test­frage „Rad­fah­ren in der Innen­stadt – sicher und gut?“ an kon­kre­ten Stel­len zu beantworten.

Kaum über­ra­schend: Die Kri­tik über­wog deut­lich. „Erschre­ckend, dass erst ein töd­li­cher Unfall pas­sie­ren musste, damit Rad­fah­rer bes­ser geschützt wer­den“, so eine Teil­neh­me­rin an der Harold­straße. Nega­ti­ves High­light war die Bis­marck­straße, die ein­zige und stadt­weit erste Fahr­rad­straße in der Innen­stadt. Auch am Sonn­tag war sie regel­wid­rig in zwei­ter Reihe zuge­parkt, was die Rad­fah­rer zum Sla­lom zwang. Auto­fah­rer nutz­ten kur­zer­hand eine Fahr­rad-Links­ab­bie­ger­spur und ver­sperr­ten damit die Fahr­bahn. Auch Düs­sel­dorfs meist­ge­nutz­ter Rad­weg am Rhein­ufer stieß als „Mehr­zweck­flä­che“ auf Kri­tik. Und wenn­gleich das neue Stück bis zum For­t­un­a­büd­chen über­zeugte – in Rich­tung Rhein­ter­rasse blie­ben Fuß- und Rad­ver­kehr wie­der sich selbst über­las­sen und kamen sich häu­fig in die Quere.

„Wir hat­ten eine sehr gute Tour, haben sehr viel Input bekom­men. Viele Men­schen neh­men viele unter­schied­li­che Aspekte wahr – das ein­zu­fan­gen war unsere Absicht“, bilan­ziert Burk­hard Fröh­lich, ADFC-Akti­ver und Initia­tor der Innen­stadt-Tour. Seine Kol­le­gin Lerke Tyra, Vor­sit­zende des ADFC Düs­sel­dorf, ergänzt: „Die Kri­tik war auf­schluss­reich und detail­liert. Immer wie­der wur­den feh­lende Rad­wege-Mar­kie­run­gen, deut­li­che Pik­to­gramme und bes­sere Abgren­zun­gen zum Auto- und Fuß­ver­kehr gefor­dert. Oft rei­chen Schil­der ein­fach nicht aus.“

Wei­tere Tou­ren auch durch die ande­ren Stadt­be­zirke sol­len fol­gen, so auch Tou­ren mit den jewei­li­gen poli­ti­schen Vertreter*innen. Für den Bezirk 1 ist noch eine nörd­li­che Test­fahrt geplant.

Hin­ter­grund:

Mit der Kom­mu­nal­wahl im nächs­ten Herbst haben alle Bür­gerinnen die Mög­lich­keit, neue Akzente zu set­zen und Poli­tik und Ver­wal­tung Haus­auf­ga­ben mit­zu­ge­ben. Der ADFC möchte den Par­teien recht­zei­tig vor der Wahl kon­kret auf­zei­gen, wel­che Pro­bleme Rad­fah­rende in unse­rer Stadt ange­sichts des schlep­pen­den Aus­baus des Rad­haupt­net­zes haben und wel­che Maß­nah­men aus ihrer Sicht erfor­der­lich sind. Bevor poli­ti­sche Ver­tre­terinnen im Früh­jahr 2025 zu wei­te­ren Tou­ren ein­ge­la­den wer­den, orga­ni­siert der ADFC Düs­sel­dorf der­zeit Rad­wege-Tests in allen zehn Stadt­be­zir­ken mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern – den Expertinnen in ihrem jewei­li­gen Stadt­teil. Gemein­sam wer­den der aktu­elle Zustand eines Teils des Rad­haupt­net­zes erkun­det, die Ideen, Kom­men­tare und Kri­tik der Mit­ra­deln­den notiert und spä­ter vor allem an die poli­ti­schen Ver­tre­terinnen über­ge­ben.

 

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