Am Sonntagabend zog der traditionelle Martinszug wieder durch die historische Altstadt und begeisterte zahlreiche Schaulustige. Punkt 17 Uhr setzte sich der Zug am Stiftsplatz in Bewegung und folgte einer Route durch die Altstadtstraßen, die über die Ratinger Straße, Neubrückstraße, Andreasstraße und Kurze Straße führte. An der Martinsstele und dem Marktplatz vor dem Rathaus wurden symbolträchtige Stationen angesteuert. Hier, gegen 17:30 Uhr, konnten Besucher die erste Mantelteilung erleben – eine Darbietung, die den Höhepunkt der Veranstaltung bildet und an die barmherzige Tat des Heiligen Martin erinnert.
Nach dieser ersten Zeremonie setzte sich der Zug in Richtung Burgplatz fort, begleitet von Musik und dem Rufen der Herolde, und erreichte schließlich um 18 Uhr das Riesenrad am Rheinort. Hier fand die zweite Mantelteilung statt, bevor der Zug sich am Burgplatz allmählich auflöste.
Das Rollenverständnis des Sankt Martin, das erneut in den bewährten Händen von Branco Alvermann lag, zog die Blicke der Zuschauer auf sich. Sven Hövelmann ritt zum zweiten Mal als der heilige Martin durch die Altstadt und trug so zur lebendigen Darstellung der Geschichte bei. Die Eröffnung um 17 Uhr war durch die Lesung der Legende des Sankt Martin vor dem Rathaus begleitet worden, was den Zug in eine festliche Atmosphäre einleitete.
Verantwortlich für die Organisation des Martinszuges ist die Vereinigung der Freunde des Martinsfestes, die neben dem Umzug zahlreiche weitere Veranstaltungen rund um das Martinsfest ins Leben ruft, um die Traditionen zu bewahren und weiterzugeben. Der Martinszug ist inzwischen als immaterielles Kulturgut in das Verzeichnis des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden – ein erster Schritt in Richtung UNESCO-Weltkulturerbe.
Mit diesem lebendigen Fest wird jährlich an das Wirken des Heiligen Martin erinnert und das kulturelle Erbe rund um das Martinsfest in der Region gepflegt und gewürdigt.
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