Die Herausforderungen für Printmedien machen auch vor der Straßenzeitung fiftyfifty nicht Halt. Trotz eines monatlichen Verkaufs von 14.000 bis 20.000 Exemplaren auf der Straße, kämpfen die Verkäufer*innen und der Verein zunehmend mit sinkenden Rückläufen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken und neue Zielgruppen zu erreichen, setzt fiftyfifty ab Dezember auf ein neues, hybrides Konzept: die Online-Ausgabe der Zeitung, die durch ein innovatives Vertriebssystem ergänzt wird.
Obdach-Los: Der digitale Zugang bleibt sozial
Das Besondere an der digitalen Erweiterung ist die Einführung eines sogenannten „Obdach-Loses“. Käuferinnen erhalten den Zugangscode zur Online-Ausgabe nicht etwa per klassischem Online-Verkauf, sondern nach wie vor auf der Straße. Der Code ist als Rubbel-Los erhältlich, wodurch die bewährte persönliche Interaktion zwischen Verkäuferinnen und Kundinnen erhalten bleibt. Dieses System sichert weiterhin den Verdienst der Verkäuferinnen, während gleichzeitig eine modernisierte Form des Vertriebs angeboten wird.
Attraktive Gewinne zur Einführung
Zum Start der Online-Ausgabe hat sich fiftyfifty besondere Anreize ausgedacht: Käufer*innen des digitalen Zugangs nehmen automatisch an einer Verlosung teil. Als Hauptpreis winkt ein exklusiver, von allen Bandmitgliedern der Toten Hosen signierter E‑Bass im Hosen-Design. Zusätzlich werden 100 handsignierte Grafiken von Helge Schneider verlost, die sein berühmtes „Katzenklo“-Motiv in einer Radschläger-Umrissvariante zeigen.
Präsentation des neuen Konzepts
Das neue Konzept wurde heute in einer Presseveranstaltung vorgestellt. Die fiftyfifty-Grafikerin Heike Hassel von der Agentur d.a.n.k.e. präsentierte die Plakatkampagne, die sie eigens für den Start des Obdach-Loses konzipiert und gestaltet hat. Begleitet wurde sie von Geschäftsführer Hubert Ostendorf, Verkäufer*innen der Straßenzeitung sowie Heike Kappes, die das Radschläger-Motiv für die Aktion pro bono zur Verfügung stellte.
Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt von Michael „Breiti“ Breitkopf, Gitarrist der Toten Hosen, der über das Engagement der Band für fiftyfifty sprach. Die Unterstützung durch die Band unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung der Aktion und das Ziel, die Anliegen der obdachlosen Verkäufer*innen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ein Zeichen für soziale Innovation
Mit der Einführung der Online-Ausgabe und des Obdach-Loses zeigt fiftyfifty, wie sozialer Einsatz und digitale Innovation Hand in Hand gehen können. Während die Zeitung auf der Straße ein bewährtes Modell bleibt, eröffnet der digitale Zugang neue Möglichkeiten – nicht nur für die Käuferinnen, sondern auch für die Verkäuferinnen, die weiterhin eine wichtige soziale und wirtschaftliche Rolle erfüllen.