Das Hetjens — Deutsches Keramikmuseum hat am Donnerstag, 5. Dezember 2024, seine neue Töpferwerkstatt vorgestellt. Die neue Arbeitsstätte befindet sich an der Citadellstraße 3 direkt gegenüber dem Museum. Die offizielle Eröffnung für geladene Gäste findet am Donnerstagabend mit Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Bürgermeister und Schirmherr Josef Hinkel, Bürgermeisterin und Schirmherrin Clara Gerlach sowie Karin Schmitt-Promny vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) statt.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: “Mit der neuen Töpferwerkstatt können die Besucherinnen und Besucher des Hetjens selbst kreativ werden und somit einen wichtigen Aspekt der Keramikkunst — den Schaffensprozess — hautnah erleben und gestalten. Da sich das Angebot sowohl an Kinder als auch an angehende Tonkünstlerinnen und ‑künstler richtet, öffnet sich das Hetjens so weiter einem breiten Publikum und erweitert sein Angebot um eine praktische Komponente.”
Fast zwei Jahre vergingen von der Planung bis zur Fertigstellung der neuen Töpferwerkstatt. Besonders die fach- und brandschutzgerechte Einrichtung des Ofenraums war im Bauprozess eine große Herausforderung. Die Ausstattung der Werkstatt mit einem effizienten Elektroofen bietet Brenntemperaturen von bis zu 1300 Grad Celsius, was das Brennen aller Tonerden von der niedrig gebrannten Irdenware bis hin zum hochgebrannten Porzellan zulässt. Um das Gewicht des Ofens zu tragen, wurde der Boden des Brennraums verstärkt. Die natürlichen beim Brand entstehenden Gase werden über ein spezielles Filtersystem durch das Abluftrohr ausgeführt.
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden acht Töpferplätze eingerichtet, die mit hochmodernen und effizienten Töpferscheiben mit einer Leistung von bis zu 10 Kilogramm Ton ausgestattet wurden. Zudem wurden spezielle Schallschutzmaßnahmen umgesetzt, indem Schallentkopplungen unter dem Fliesenboden sowie Schallschutzdecken verbaut wurden. Die Werkstatt ist darüber hinaus mit einer voll funktionsfähigen Küchenzeile ausgestattet. Neben den größeren baulichen Maßnahmen wurde auch großer Wert auf die Gestaltung und ein optimales Lichtkonzept gelegt.
“Kunst der Keramik” wird erlebbar
Künftig können am neuen Standort Angebote wie das Familientöpfern, Kindergeburtstage und vor allem die anspruchsvollen Drehkurse an der Töpferscheibe wahrgenommen werden. Durch die unterschiedlichen Facetten wird die “Kunst der Keramik” direkt erlebbar. Damit kann auch das museumspädagogische Programm unabhängig von den Öffnungszeiten des Hetjens bis in die Abendstunden stattfinden und ausgebaut werden.
Ermöglicht wurde das Projekt durch das Engagement und die großzügige Unterstützung des Freundeskreises des Museums. Daneben beteiligten sich die Stiftung van Meeteren, die Heinz & Hildegard Schmöle Stiftung sowie die F.-W. Hempel Familienstiftung finanziell an dem Projekt. Der Landschaftsverband Rheinland finanzierte den Brennofen. Insgesamt betragen die Baukosten 250.000 Euro.
Die Nutzung der Töpferwerkstatt ist im Zusammenhang mit den buchbaren Workshop-Angeboten des Museums möglich, für das sich Interessierte im Vorfeld über die Museumspädagogik anmelden können. Hierfür wurde die Funktionsadresse hetjens-werkstatt@duesseldorf.de eingerichtet. Für das erste Quartal 2025 wurde bereits ein breites Workshop-Angebot (Drehkurse für Anfänger/Fortgeschrittene, Kintsugi, Tassengießen, Keramikmalerei) zusammengestellt.
Tag der offenen Tür am Samstag
Das Hetjens — Deutsches Keramikmuseum lädt am Samstag, 7. Dezember, ab 12 Uhr zum Tag der Offenen Tür ein. Neben einem ersten Blick in die Werkstatt erwartet die Gäste ein vielfältiges Showprogramm. Während Künstlerin Naomi Akimoto Einblicke in die Arbeit an der Drehscheibe gibt, wird die Ästhetik der außergewöhnlichen japanischen Restaurierungstechnik Kintsugi beispielhaft von der Künstlerin Masami Takeuchi vorgeführt. In den Orient entführt Şerife Durgu mit farbenfrohen Malereien im osmanischen Stil.
Darüber hinaus kann der neu eröffnete Weihnachtstisch “Weihnachtsgrüße aus Schloss Moritzburg” besichtigt werden. An der Siebdruckstation können Interessierte selbst kreativ werden und ihre eigenen Taschen gestalten. Das Susanne Zinsius Quartett stimmt mit Live-Musik “Swinging Christmas — Joyeux Noël” auf die Vorweihnachtszeit ein. Im Kastanienhof erwartet die Gäste ein gastronomisches Angebot mit Glühwein, Würstchen und frischen Waffeln.