Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral zeich­nete im Rat­haus den Ver­ein Gara­ge­Lab e. V. mit dem Umwelt­preis aus und ehrte acht wei­tere Initia­ti­ven, die sich für Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit einsetzen,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Jochen Kral, Dezer­nent für Mobi­li­tät und Umwelt, zeich­nete am Diens­tag, 10. Dezem­ber 2024, in Ver­tre­tung von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler den Ver­ein Gara­ge­Lab e. V. mit dem Umwelt­preis aus und ehrte acht wei­tere Initia­ti­ven, die sich für Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit ein­set­zen. Für die musi­ka­li­sche Beglei­tung sorgte Ina Dah­len­burg (Gesang) und Domi­nic Bau­mann (Piano).

“Den seit über 40 Jah­ren ver­lie­he­nen Umwelt­preis der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf erhält in die­sem Jahr der Ver­ein Gara­ge­Lab”, so Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral im Jan-Wel­lem-Saal des Rat­hau­ses. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis ehrt hier­mit das “lang­jäh­rige, kon­ti­nu­ier­li­che ehren­amt­li­che Enga­ge­ment mit viel­sei­ti­gen Pro­jek­ten für mehr Nach­hal­tig­keit und umwelt­be­wusste Res­sour­cen­nut­zung”. Im Jahr 2011 wurde Gara­ge­Lab e. V. gegrün­det. Mit 400 Mit­glie­dern kann der Ver­ein als größ­ter “Maker­space”, ein offe­ner Raum für krea­tive Pro­jekte und tech­no­lo­gi­sche Expe­ri­mente, im Bun­des­land NRW gel­ten. Sei­nen Sitz hat Gara­ge­Lab e. V. an der Bir­ken­straße 23 in Düs­sel­dorf-Flin­gern. Im Maker­space tref­fen sich tech­nik­be­geis­terte Men­schen aller Alters­grup­pen und unter­schied­lichs­ter Hin­ter­gründe. Sel­ber­ma­chen, repa­rie­ren und in Eigen­ar­beit ver­bes­sern ist die Devise. Work­shops und Kurse bie­ten Raum und Aus­stat­tung für inno­va­tive Pro­jekte mit Umwelt­be­zug. Fahr­rad­werk­statt, Holz­werk­statt, Kera­mik- oder Metall­werk­statt sind vor­han­den. Auch das wohl bekann­teste Repair-Café der Stadt am letz­ten Sams­tag jeden Monats ist Teil von Gara­ge­Lab. “Der Ver­ein för­dert durch sein Enga­ge­ment öko­lo­gi­sche, öko­no­mi­sche und soziale Nach­hal­tig­keits­ziele, bin­det viele Men­schen pro­duk­tiv ein und ist frag­los ein Düs­sel­dor­fer Leucht­turm­pro­jekt”, so das Fazit von Jochen Kral.

Drei ver­diente Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men erhiel­ten Urkunden:
Heiß- und Kalt­ge­tränke, Snacks und Bröt­chen aus Auto­ma­ten, das ist das Geschäft der Blum Ven­ding KG. Gegrün­det im Jahr 1981, bie­tet das Fami­li­en­un­ter­neh­men umfas­sende Dienst­leis­tun­gen im Zusam­men­hang mit Auto­ma­ten­lö­sun­gen an. Früh schon spie­len Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit eine große Rolle. Beim Bau eines neuen Fir­men­ge­bäu­des wurde bereits 2009 eine beson­ders gute Däm­mung ver­baut. Dazu kamen eine Wär­me­pum­pen­hei­zung und der Ein­bau einer Pho­to­vol­ta­ik­an­lage mit der damals höchst­zu­läs­si­gen Leis­tung von 29 Kilowatt/Peak. Eine der ers­ten Elek­tro­la­de­säu­len in Düs­sel­dorf errich­tete Blum 2010. 70 Pro­zent des Fuhr­parks sind mit nach­hal­ti­gen Antrie­ben aus­ge­stat­tet, der Fokus liegt auf voll­elek­trisch ange­trie­be­nen Fahr­zeu­gen. LED-Ener­gie­spar­lam­pen sind selbst­ver­ständ­lich, eine eigene Wert­stoff­presse redu­ziert das Volu­men von Kar­ton- und Foli­en­ab­fäl­len, die auf kür­zes­tem Weg in den Wert­stoff­kreis­lauf zurück­ge­ge­ben wer­den. 2023 ist Blum Ven­ding kon­se­quen­ter­weise dem Düs­sel­dor­fer Kli­ma­pakt bei­getre­ten. Das Koope­ra­ti­ons-Netz­werk, an dem die Stadt betei­ligt ist, beglei­tet Unter­neh­men auf ihrem Weg in eine kli­ma­freund­li­chere und nach­hal­ti­gere Zukunft. Blum Ven­ding hat sich auch für die Zukunft viel vor­ge­nom­men, so unter ande­rem die Erwei­te­rung der Solar­an­lage und die Inte­gra­tion von Brennstoffzellen.

Seit 2018 räumt Rhi­ne­Cle­a­nUp an Flüs­sen auf, nicht nur in Düs­sel­dorf. Die gemein­nüt­zige GmbH konnte dafür in den letz­ten Jah­ren über 100.000 Frei­wil­lige akti­vie­ren, die 1.000 Ton­nen Müll gesam­melt haben. Orts­grup­pen von Umwelt­ver­bän­den, Ver­eine, Fir­men, Sozi­al­ein­rich­tun­gen, Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten, Par­teien, Freun­des­kreise und Nach­bar­schafts­ge­mein­schaf­ten, Fami­lien und Ein­zel­per­so­nen enga­gie­ren sich. Sozia­les Mit­ein­an­der gehört zur Essenz von Rhi­ne­Cle­a­nUp. Dar­über hin­aus wer­den Prä­ven­tion und Auf­klä­rung zur Müll­ver­mei­dung unter­stützt. Geplant ist eine Aka­de­mie, die vor allem Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Umwelt­schutz und Nach­hal­tig­keit fit macht. Rhi­ne­Cle­a­nUp Düs­sel­dorf hat sich in den letz­ten Jah­ren zu einer bedeu­ten­den loka­len Umwelt­gruppe ent­wi­ckelt, die effek­tiv hilft, Bewusst­sein zu schaf­fen und den Rhein mit sei­nen Ufern sau­be­rer und lebens­wer­ter zu gestal­ten. Dabei ver­steht sich Rhi­ne­Cle­a­nUp als Teil einer euro­pa­wei­ten Bewe­gung, die Fluss­rei­ni­gungs­pro­jekte organisiert.

Die Block­blocks Cle­a­nup gGmbH ist eben­falls eine gemein­nüt­zige GmbH, die sich gegen die Umwelt­ver­schmut­zung an Gewäs­sern, vor allem durch Plas­tik­müll, ein­setzt. Gegrün­det von Vic­to­ria Blocks­dorf im Jahr 2018, hat sich die Orga­ni­sa­tion auf regel­mä­ßige Müll­sam­mel­ak­tio­nen ent­lang von Flüs­sen, ins­be­son­dere am Rhein, spe­zia­li­siert. Seit ihrer Grün­dung hat die Block­blocks Cle­a­nup gGmbH in über sechs Jah­ren in Düs­sel­dorf im Rah­men von mehr als 150 Ver­an­stal­tun­gen unge­fähr 50 Ton­nen Müll gesammelt.

Es gibt eine infor­ma­tive Web­site und einen Shop, der sich auf den Ver­kauf von recy­cel­ten und nach­hal­ti­gen Pro­duk­ten spe­zia­li­siert hat. Neben den Sam­mel­ak­tio­nen orga­ni­siert Block­blocks Cle­a­nup Work­shops und Vor­träge, um über die Fol­gen von Plas­tik­ver­schmut­zung auf­zu­klä­ren. Auch “Cor­po­rate Cle­a­nups” gehö­ren zum Pro­gramm. Sie wen­den sich gezielt an Unter­neh­men, die mit prak­ti­schen Rei­ni­gungs­ak­tio­nen Ver­ant­wor­tung für den Umwelt­schutz über­neh­men wol­len. Dar­über hin­aus enga­giert sich Block­blocks Cle­a­nup in krea­ti­ven Recy­cling-Pro­jek­ten, in denen aus gesam­mel­ten Mate­ria­lien neue Pro­dukte her­ge­stellt werden.

Wei­tere Urkun­den und Geld­prä­mien für fünf enga­gierte Initiativen:
Die Natur­schutz­ju­gend NAJU Düs­sel­dorf ist eine Jugend­or­ga­ni­sa­tion des Natur­schutz­bun­des Deutsch­land (NABU). Die Mit­glie­der der NAJU Düs­sel­dorf sind natur­in­ter­es­sierte junge Men­schen, die durch Pro­jekte und Aktio­nen den Schutz der Umwelt und das Bewusst­sein für Natur­the­men för­dern. Offen ist die NAJU Düs­sel­dorf für Kin­der, Jugend­li­che und junge Erwach­sene bis 27 Jahre. Zu den typi­schen Akti­vi­tä­ten zäh­len prak­ti­sche Natur­schutz­ar­bei­ten wie das Anle­gen von Wild­blu­men­wie­sen, das Bauen von Insek­ten­ho­tels oder das Anbrin­gen von Nist­käs­ten. Work­shops, Exkur­sio­nen und Bil­dungs­an­ge­bote ver­mit­teln Wis­sen über Öko­lo­gie, Nach­hal­tig­keit und Arten­schutz. Regel­mä­ßig fin­den Frei­zei­ten, Camps und Natur­er­leb­nis­wo­chen­en­den statt, bei denen Kin­der und Jugend­li­che die Natur haut­nah erle­ben und gemein­sam Pro­jekte umset­zen. Für lang­jäh­ri­ges, kon­ti­nu­ier­li­ches und ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment im Kin­der- und Jugend­be­reich gab es eine Urkunde, ver­bun­den mit einer Prä­mie in Höhe von 1.000 Euro.

Der Umsonst­la­den oder “U‑Laden” Düs­sel­dorf ist Teil von Nie­mands­land e. V. und setzt auf Nach­hal­tig­keit durch “Umsonst-Öko­no­mie”. Ziel ist die Lebens­dauer von Kon­sum­gü­tern zu ver­län­gern, Res­sour­cen zu scho­nen, Abfall zu ver­mei­den und ins­ge­samt eine nach­hal­tige Lebens­weise zu för­dern. Im U‑Laden kön­nen Men­schen Dinge kos­ten­los abge­ben oder mit­neh­men, um die Wie­der­ver­wen­dung zu unter­stüt­zen. Das Sor­ti­ment reicht von Klei­dung über Bücher bis hin zu Haus­halts­wa­ren. Der Laden wird von Ehren­amt­li­chen betrie­ben, Inter­es­sierte kön­nen sams­tags vor­bei­kom­men, wenn sie sich betei­li­gen möch­ten. Das Team des U‑Ladens nennt sein Geschäfts­mo­dell “geben-neh­men-tei­len”. Auch dafür über­reichte Dezer­nent Jochen Kral eine Urkunde, die mit 1.000 Euro Geld­prä­mie ver­bun­den ist.

Eii­chiro Kawa­saki orga­ni­siert seit 2015 wöchent­li­che Müll­sam­mel­ak­tio­nen in Düs­sel­dorf, enga­giert sich aber auch bei inter­na­tio­na­len Ver­an­stal­tun­gen zum Thema “Lit­te­ring” – dem acht­lo­sen Weg­wer­fen von Klein­müll, der oft ins Meer gelangt. Seine höf­li­che und zurück­hal­tende Art sei ver­bun­den mit gro­ßem Ehr­geiz und Ein­satz für die Stadt­s­au­ber­keit, so Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral. Beson­ders her­vor­zu­he­ben sei sein Enga­ge­ment, junge Men­schen, vor allem aus der Japa­ni­schen Gemeinde Düs­sel­dorf, für seine Aktio­nen zu begeis­tern. Eii­chiro Kawa­saki leis­tet wert­volle Bei­träge nicht nur zur Stadt­s­au­ber­keit, son­dern er ver­steht es, zen­trale Werte wie Eigen­in­itia­tive, Respekt sowie Tole­ranz zu ver­mit­teln und den inter­kul­tu­rel­len Aus­tausch vor­an­zu­brin­gen. Auch er erhielt eine Urkunde und 1.000 Euro Geldprämie.

Welt­weit lan­den etwa 30 Pro­zent der Lebens­mit­tel im Abfall. Die Düs­sel­dor­fer Tafel e. V. ist Teil des deutsch­land­wei­ten Netz­werks Tafel Deutsch­land e. V., und hat sich zur Auf­gabe gemacht, das Pro­blem Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung anzu­ge­hen, indem sie über­schüs­sige Lebens­mit­tel an bedürf­tige Men­schen wei­ter­gibt. Lebens­mit­tel, die noch ein­wand­frei sind, aber aus ver­schie­de­nen Grün­den nicht mehr ver­kauft wer­den kön­nen, wer­den von Super­märk­ten, Bäcke­reien und ande­ren Händ­lern ein­ge­sam­melt und an Men­schen ver­teilt, die in finan­zi­el­ler Not leben. Die Tafel Düs­sel­dorf wurde 1994 gegrün­det und ist damit eine der ältes­ten Tafeln Deutsch­lands. Sie ret­tet jähr­lich fast 2.000 Ton­nen Lebens­mit­tel vor der Ver­nich­tung und trägt so auch zum Kli­ma­schutz bei. 80 ehren­amt­li­che Fah­rer sam­meln täg­lich bei rund 120 Händ­le­rin­nen und Händ­lern im Raum Düs­sel­dorf über­schüs­sige Lebens­mit­tel ein. Über 400 Hel­fer ver­tei­len diese wöchent­lich in 10 Aus­ga­be­stel­len an etwa 10.000 bedürf­tige Men­schen. Wert wird auf gesunde, über­wie­gend pflanz­li­che Nah­rungs­mit­tel wie Obst, Gemüse und Back­wa­ren gelegt. Auch für die Ernäh­rungs­bil­dung durch Koch­kurse und Auf­klä­rung über die Halt­bar­keit von Lebens­mit­teln bekam die Tafel eine Urkunde und 1.000 Euro Prämie.

Der Düs­sel­dor­fer Dro­gen­hilfe e. V. unter­stützt Men­schen mit Dro­gen­pro­ble­men sowie deren Ange­hö­rige durch Infor­ma­tion, Bera­tung, The­ra­pie und wei­ter­füh­rende Hilfs­an­ge­bote. “Die Weg­räu­men­den” sind ein Beschäf­ti­gungs­pro­jekt für sub­sti­tu­ierte Dro­gen­ab­hän­gige, wel­ches die Düs­sel­dor­fer Dro­gen­hilfe in Koope­ra­tion mit dem Job­cen­ter Düs­sel­dorf ins Leben geru­fen hat. Ins­be­son­dere am Worrin­ger Platz wer­den her­um­lie­gende Abfälle besei­tigt. Pro­jekt­ziel ist unter ande­rem, lang­jäh­rig opi­at­ab­hän­gige Men­schen, die sich in Sub­sti­tu­tion und ALG-II Bezug befin­den, eine Tages­struk­tur zu geben und soweit zu sta­bi­li­sie­ren, dass sich beruf­li­che Per­spek­ti­ven eröff­nen. Seit dem Pro­jekt­start im Januar 2021 wurde “Die Weg­räu­men­den” wei­ter aus­ge­baut und kann als aus­ge­spro­chen erfolg­reich gel­ten. Der ehren­amt­li­che Ein­satz für mehr Stadt­s­au­ber­keit auf öffent­li­chen Flä­chen wurde mit einer Urkunde und 500 Euro prämiert.

Über die Ver­gabe des Düs­sel­dor­fer Umwelt­prei­ses wird jähr­lich ent­schie­den. Eine Jury berei­tet die Ent­schei­dung vor, der Aus­schuss für Umwelt‑, Klima- und Ver­brau­cher­schutz beschließt am Ende eines Jahres.