Das Film­mu­seum Düs­sel­dorf, Schul­straße 4, zeigt ab Frei­tag, 10. Januar 2025, die Stu­dio­aus­stel­lung “Nos­fe­ratu Revi­si­ted”. Die Aus­stel­lung eröff­net um 18 Uhr mit der Insze­nie­rung “Nos­fe­ratu – Ein Menu­ett der Schat­ten”. Zu sehen ist die Aus­stel­lung bis zum 31. März 2025.

“Nos­fe­ratu Revi­si­ted — Ein fil­mi­scher Klas­si­ker zwi­schen schwar­zer Roman­tik und Natur­mys­tik” ist einem Film­klas­si­ker gewid­met: das Ori­gi­nal, “Nos­fe­ratu — eine Sym­ho­nie des Grau­ens”, von Fried­rich Wil­helm Mur­nau ent­stand 1921/22. 1979 erweck­ten Wer­ner Her­zog und Klaus Kin­ski den Vam­pir-Gra­fen erneut zum Leben. Im Januar folgte nun die Neu­ver­fil­mung durch den US-ame­ri­ka­ni­schen Regis­seur Robert Eggers, “Nos­fe­ratu – Der Untote” mit Lily-Rose Depp, Nicho­las Hoult, Wil­lem Dafoe und Bill Skars­gård als Orlok.

Mit der Inszenierung "Nosferatu - Ein Menuett der Schatten" wird die neue Ausstellung im Filmmuseum eröffnet,(c)Ivan Toscanelli<br />

Die Stu­dio­aus­stel­lung im Film­mu­seum ord­net die Film­ver­sio­nen zeit- und wir­kungs­ge­schicht­lich ein. Auch die Hin­ter­gründe der ein­zel­nen Pro­duk­tio­nen wer­den beleuch­tet. Gezeigt wer­den Ori­gi­nal­auf­nah­men, Ent­würfe und Gra­fi­ken des Film­ar­chi­tek­ten und Pro­du­zen­ten Albin Grau zum Mur­nau-Film oder Klaus Kin­skis Ori­gi­nal­kos­tüm sowie Klauen und Zähne aus Her­zogs Wie­der­be­le­bung des Mythos. Auch die Bil­der aus der Neu­ver­fil­mung deu­ten in ihren an Cas­par David Fried­rich erin­nern­den – hier nun aber alp­traum­haft ver­kehr­ten – Land­schaf­ten eine bestimmte Linie an: die der Schwar­zen Romantik.

Ein zeit­lo­ses Meis­ter­werk im Fokus
Nos­fe­ratu bleibt ein zeit­lo­ses Meis­ter­werk, das die Grund­la­gen des Hor­ror- und Vam­pir­films maß­geb­lich geprägt hat und bis heute Neu­ver­fil­mun­gen erfährt. Als beson­ders ein­fluss­reich erweist sich die Ästhe­tik sei­ner expres­sio­nis­ti­schen Bild­spra­che. Albin Grau gilt als eine für die Pro­duk­tion zen­trale Figur, da er als Mit­be­grün­der der Prana-Film die finan­zi­el­len Mit­tel bereit­stellte und als Sze­nen­bild­ner Murnaus krea­tive Vision maß­geb­lich beein­flusste. Seine Fas­zi­na­tion für das Über­na­tür­li­che und Okkulte prägte die Sym­bo­lik und visu­elle Gestal­tung des Films. Deut­lich wird der Ein­fluss der Schwar­zen Roman­tik — einer künst­le­ri­schen Bewe­gung, die sich mit dem Unheim­li­chen und Über­na­tür­li­chen sowie den Abgrün­den der mensch­li­chen Psy­che befasst — in der Ver­wen­dung von Schat­ten und Licht oder der unheim­li­chen Gestal­tung von nebel­ver­han­ge­nen Landschaften.

Eröff­net wird die Stu­dio­aus­stel­lung am Frei­tag um 18 Uhr mit der Insze­nie­rung “Nos­fe­ratu — Ein Menu­ett der Schat­ten” (Buch und Regie: Gis­bert Fran­ken). Diese ist zugleich Pre­quel als auch Sequel zu Murnaus berühm­ten Nos­fe­ratu-Film. Sie ver­folgt den Ahn­herrn aller Vam­pire durch die Jahr­hun­derte — wir erle­ben ihn unter ande­rem im mit­tel­al­ter­li­chen Got­land und im aus­ge­bomb­ten Ber­lin gegen Ende des Zwei­ten Welt­kriegs. Schau­spie­ler Gerd J. Pohl ver­kör­pert den Vam­pir­jä­ger Maxi­mi­lian von Hass­ler ebenso wie Nos­fe­ratu selbst, letz­te­ren unter Ver­wen­dung einer meis­ter­lich gear­bei­te­ten Groß­fi­gur (Pup­pen­bild­ner: Jür­gen Maa­ßen), die nach ihrem Ein­satz in der Per­for­mance wäh­rend der Ver­nis­sage auch in der Aus­stel­lung zu sehen sein wird.

Die Eröff­nung ist kos­ten­los. Anläss­lich der Stu­dio­aus­stel­lung wer­den zudem spe­zi­elle The­men­füh­run­gen und Work­shops angeboten.Reservierungen sind an der Kasse des Film­mu­se­ums tele­fo­nisch unter 0211–8992232 möglich.

Begleit­pro­gramm
Die Stu­dio­aus­stel­lung wird von einer Stumm­film­auf­füh­rung von “Nos­fe­ratu — Sym­pho­nie des Gra­nuens” am Sams­tag, 25. Januar 2025, begleitet.

Nos­fe­ratu — Sym­pho­nie des Gra­nuens: D 1922 · 101 min · dt. Zwi­schen­ti­tel · digi­talDCP · FSK 12 · R: Fried­rich Wil­helm Mur­nau · B: Hen­rik Galeen nach einer Vor­lage von Bram Sto­ker · K: Fritz Arno Wag­ner, Gün­ther Krampf · D: Max Schreck, Gus­tav von Wan­gen­heim, Greta Schrö­der u. a.

Die Geschichte folgt dem jun­gen Mak­ler Tho­mas Hut­ter, der nach Trans­syl­va­nien reist, um ein Immo­bi­li­en­ge­schäft mit dem mys­te­riö­sen Gra­fen Orlok abzu­schlie­ßen. Bald ent­deckt er jedoch, dass Orlok ein Vam­pir ist, der in die Stadt Wis­borg zieht, um dort Unheil anzurichten.

Pie­tro Pit­tari (Erkrath) beglei­tet am Kla­vier. Die Ver­an­stal­tung ist eine Koope­ra­tion mit dem Stumm­film Magazin.