
vl.Marcel Fiebig, Polizeipräsidentin Miriam Brauns, Anette Henning und AgataBordewicz © Lokalbüro
Die Kriminalität in der Landeshauptstadt ist im Jahr 2024 leicht gesunken. Das geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor, die das Polizeipräsidium Düsseldorf veröffentlicht hat. Insgesamt wurden 76.921 Straftaten erfasst – ein Rückgang um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig sank jedoch die Aufklärungsquote um 1,42 Prozentpunkte auf 48,51 Prozent.
Polizeipräsidentin Miriam Brauns betonte die Anstrengungen der Beamtinnen und Beamten, die für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sorgen: „Wir werden weiter mit voller Kraft daran arbeiten, Straftaten zu bekämpfen und Düsseldorf sicherer zu machen.“
Rückgang bei Raubdelikten, Anstieg bei Wohnungseinbrüchen
Positiv hervorzuheben ist der Rückgang der Raubüberfälle auf Straßen, Wegen und Plätzen. Die Fallzahlen sanken von 880 im Vorjahr auf 797 (-9,43 Prozent). Besonders deutlich war der Rückgang bei Raubüberfällen mit Messereinsatz (-12,24 Prozent).
Einen leichten Anstieg gab es hingegen bei Wohnungseinbrüchen. Die Zahl stieg um 3,18 Prozent auf 1.428 Fälle. Die Aufklärungsquote blieb mit 7,1 Prozent auf einem niedrigen Niveau.
Sexualdelikte und Gewaltkriminalität auf hohem Niveau
Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist mit 1.185 Fällen nahezu gleich geblieben (+1,46 Prozent). Erfreulich ist der Anstieg der Aufklärungsquote auf 78,65 Prozent.
Die Gewaltkriminalität erreichte mit 2.901 Delikten den höchsten Stand der letzten zehn Jahre. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der gefährlichen und schweren Körperverletzungen im öffentlichen Raum um 14,61 Prozent auf 1.051 Fälle.
Weniger Diebstähle, mehr Drogenhandel
Die Zahl der Diebstahlsdelikte sank leicht auf 32.982 Fälle (-0,61 Prozent). Besonders auffällig ist der Rückgang beim Taschendiebstahl (-7,3 Prozent) und Diebstahl von Zahlungsmitteln (-8,45 Prozent). Dagegen nahm der Diebstahl von Kraftwagen deutlich um 29,13 Prozent zu.
Ein deutlicher Anstieg wurde beim Drogenhandel festgestellt. Besonders der Handel mit Methamphetaminen (+400 Prozent) und Heroin (+100 Prozent) nahm stark zu.
Mehr Angriffe auf Polizeibeamte
Ein alarmierender Trend ist der Anstieg der Gewalt gegen Polizeibeamte. Im Jahr 2024 wurden 654 Fälle von Widerstand oder tätlichen Angriffen registriert – ein Plus von 45,66 Prozent seit 2019. Die Zahl der betroffenen Beamten stieg ebenfalls auf 1.345 Opfer.
Internetkriminalität bleibt hoch
Die Internetkriminalität bleibt mit 4.259 Fällen auf einem hohen Niveau. Besonders häufig waren Betrugsdelikte (3.294 Fälle). Erfreulich ist der Rückgang der Fälle von sexuellem Missbrauch im Internet um 37,3 Prozent.
Die Polizeistatistik zeigt, dass sich die Sicherheitslage in Düsseldorf in einigen Bereichen verbessert hat, während in anderen Bereichen dringender Handlungsbedarf besteht. Die Polizei kündigte an, insbesondere gegen Gewaltkriminalität und Wohnungseinbrüche verstärkt vorzugehen.