Die Rheinbahn investiert rund 26 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Niederflur-Straßenbahnen der ersten Generation (Typ NF6). Ab heute kommt das erste komplett überarbeitete Fahrzeug auf die Gleise – von der Technik über das Design bis hin zur Ergonomie des Fahrerarbeitsplatzes hat sich einiges verbessert.
Kaum zu glauben, aber die ersten Niederflur-Bahnen sind schon seit 1996 im Betrieb. Auf den ersten Blick sieht man ihnen ihr Alter nicht an. Und trotzdem: Die Fahrzeuge des Typs NF6 (Niederflur, 6 Achsen) haben bereits mehr als die Hälfte ihrer Lebenszeit erreicht und die 22 Einsatzjahre haben – nicht immer gleich sichtbare – Spuren hinterlassen. Deshalb wird die Firma IFTEC in Leipzig alle 48 Bahnen dieses Typs rundum erneuern und technisch verbessern, um sie für weitere 16 Jahre fit zu machen. Der Prototyp ist aus Leipzig zurück und erstrahlt in neuem Glanz.
Technik verbessert
Das Leipziger Unternehmen hat das Fahrzeug zunächst entkernt und in seine Einzelteile zerlegt, dann die Wagenkästen sandgestrahlt, die Unterböden ausgetauscht, die Achsen, Drehgestelle und alle elektrischen Teile aufgearbeitet oder getauscht, Heizungen, Bremswiderstände, Bordnetz- und Antriebsumrichter demontiert und gesondert aufgearbeitet. Die freigelegten Flächen wurden gründlich gereinigt, auf Korrosion untersucht und instand gesetzt.
Design und Sicherheit
Außen ist die Bahn in rot-silberner Optik neu lackiert und auch im Innenraum sieht sie deutlich frischer aus: Die Wände und Decken sind jetzt weiß, die Wand zum Fahrerarbeitsplatz rot, die Sitze aus grauem, hygienischen Leder – das Design ist also schon jetzt an die zukünftigen Stadtbahnen des Typs HF6 angepasst, die die Firma Bombardier gerade neu für die Rheinbahn baut. Energiesparende LED-Beleuchtung ersetzt die herkömmlichen Leuchtstoffröhren. Für mehr Sicherheit sorgen eine Videoüberwachung und ein neuer, rutschfester Belag samt Unterboden.
Fahrerarbeitsplatz neu und ergonomisch gestaltet
Auch der Fahrerarbeitsplatz ist neu gestaltet und heutigen Standards angepasst. „Der Fahrersitz ist ausgetauscht und das Bedienpult erhöht, die Tasten erneuert und anderes angeordnet, damit die alltäglichen Handgriffe und Bewegungen beim Fahren ergonomisch ablaufen. Das war uns besonders wichtig!“, so Projektleiter Michael Lang aus dem Kompetenzcenter Fahrzeuge. Zusätzlich kann der Fahrerstand auf Wunsch mit Frischluft von draußen belüftet werden.
Der Prototyp geht noch heute auf Linie, vier weitere Wagen sind bereits in Leipzig. Nach und nach machen sich auch die restlichen Fahrzeuge auf den Weg, sodass das Modernisierungsprogramm voraussichtlich im Jahr 2019 abgeschlossen sein wird.