Insgesamt sind rund 18.000 Menschen betroffen/Kampfmittelbeseitigungsdienst wird am Dienstag, 29. Januar, entschärfen/Vorher muss im Radius von 500 Metern rund um den Fundort evakuiert werden
Eine bei Sondierungsarbeiten in Düsseldorf-Rath gefundene amerikanische 10-Zentner-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Dienstag, 29. Januar, lageabhängig ab 20 Uhr entschärft. Dazu müssen in einem Radius von 500 Metern (Gefahrenbereich A) um die Fundstelle an der Neuenhofstraße, Ecke Bochumer Straße bis 19 Uhr rund 7.100 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Innerhalb des Gefahrenbereichs A befindet sich unter anderem ein Seniorenzentrum an der Rotdornstraße, mit zahlreichen Menschen, die auf Rollstühle angewiesen sind, das vor der Entschärfung evakuiert werden muss. Im Radius bis 1.000 Meter (Gefahrenbereich B) darf sich ab 19.30 Uhr niemand mehr im Freien aufhalten. Davon sind weitere rund 11.000 Menschen betroffen.
Im engeren Radius um den Ort der Entschärfung sind viele Gewerbetreibende und Industriebetriebe ansässig. Darüber hinaus befindet sich darin unter anderem das Helmut-Gollwitzer-Haus für Menschen mit Behinderung, mehrere Schulen und Kitas, die bereits gezielt unterrichtet wurden, die Firma Vallourec sowie die S‑Bahn-Station Rath-Mitte. Im B‑Bereich liegen unter anderem der ISS-Dome, zwei Obdachlosenunterkünfte und die S‑Bahn-Station Rath.
Polizei und Ordnungsamt sperren die zuführenden Straßen ab etwa 19 Uhr ab. Polizei und Stadt raten, die Gefahrenbereiche weiträumig zu umfahren. Die Deutsche Bahn ist hauptsächlich mit der Strecke von Düsseldorf Hbf nach Ratingen (S‑Bahn-Station Rath-Mitte im Bereich A, S‑Bahn-Station Rath im Bereich B) betroffen. Seitens der Rheinbahn sind die Linien 730, 776, Metrobus 1, 701 und U71 während der Zeit der Entschärfung nur eingeschränkt unterwegs.
Die Bombe wird von Jost Leisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft. Vor der Entschärfung sind im betroffenen Gebiet Lautsprecherwagen unterwegs, um die Bürger aufmerksam zu machen. Die Bombe war bei Sondierungsarbeiten am Dienstag, 29. Januar, 11.45 Uhr, entdeckt worden. Sobald sie entschärft ist, werden alle gesperrten Straßen wieder frei gegeben.
Im äußeren Radius (Gefahrenzone B), der den Raum 1.000 Meter um den Fundort umfasst, sind die Menschen ab 19.30 Uhr gehalten, sich während der Zeit der Entschärfung in ihren Häusern und möglichst entfernt von Glasflächen aufzuhalten. Autos sollten nach Möglichkeit aus den Gefahrenzonen A und B weggefahren werden.
Menschen, die in der Gefahrenzone A wohnen und beispielsweise wegen Bettlägerigkeit oder Behinderung ihre Wohnungen nicht selbst verlassen können, können den Transport ab sofort über die Leitstelle der Feuerwehr unter der Rufnummer 0211–19222 bestellen. Rollstühle, die mitgenommen werden müssen, sollten dabei unbedingt gemeldet werden.
Für diejenigen, die während der Evakuierungszeit eine Anlaufstelle brauchen, stehen am Dienstag, 29. Januar, ab sofort die Räume der Max-Halbe-Schule, Max-Halbe-Straße 14, zur Verfügung. Dort ist durch die Stadt Düsseldorf eine Betreuung organisiert. Ab sofort fahren ab den Haltestellen Mannesmann Röhrenwerke, Rückertstraße und Bochumer Straße, Ecke Recklinghausener Straße Rheinbahnbusse, die für den Transfer zur Betreuungsstelle zur Verfügung stehen. Die eigentliche Entschärfung beginnt lageabhängig um 20 Uhr. Das Gefahrentelefon der Stadt ist seit Dienstagmittag, 29. Januar, unter der Rufnummer 0211–3889889 zu erreichen.