Wohnen bald unbezahlbar, Mieten explodieren — was ist zu tun? Wie ist Abhilfe möglich? Seit zwei Tagen ist der Wohnungsmarkt wieder in den Mittelpunkt der Nachrichten gerückt. Und gebetsmühlenartig gaukeln uns Politik und Bauwirtschaft wieder vor: Um explodierende Mieten und Wohnungspreise in den Griff zu bekommen, hilft nur bauen, bauen, bauen.
Doch wenn wir durch die Stadt gehen — egal ob Düsseldorf, Köln oder auch Neuss — sehen wir nur eines: Baustellen. Auf jedem noch so kleinen Fleckchen entstehen Wohnungen, wachsen Häuser. Immer noch zu wenig? Das ist blanker Unsinn.
Das wird nur allzu offenbar, schaut man genauer hin. Bei allen neuen Baulosen werden mit ach und krach die 30 Prozent günstiger Wohnraum produziert — also noch nicht einmal ein Drittel des gesamten Bauvolumens.
Der ganze Rest, also über zwei Drittel, liest sich dann so: Heymat in Gerresheim, Heyestraße, 56 bis 140 qm für 261.900 € — 795.900 € • Preis/m² ab 4.286 €. Oder: Über 1100 Euro Kaltmiete muss eine Familie berappen, will sie eine Drei-Zimmer-Wohnung im Neubaugebiet am Quellenbusch, auch Gerresheim, beziehen.
Günstiger Wohnraum? Riesen Verarsche, denn anderswo sieht’s nicht besser aus. Diese Wohnungen können sich Scheichs und reiche Russen leisten. Normale Kaufleute und Investoren müssten Mond-Mieten nehmen, damit sich der Kauf einer solchen Wohnung rechnet.
Neubauen hilft also nicht. Bei solch asozialen Mieten und Kaufpreisen müssen die Gehälter steigen. Oder Vater Staat mit Zuschüssen helfen. Zuschüsse, die er sich von Apple, Amazon oder den ganzen skrupellosen CumEx-Tricksern holen könnte.
Doch mit dieser Regierung und den Parteien werden wir damit kaum rechnen dürfen…