Hart­nä­ckig­keit zahlt sich aus — auch im Kul­tur­be­trieb: Vier Jahre machte die Jon­ges-Tisch­ge­mein­schaft „Onger ons“ Druck auf die Stif­tung Schloss Ben­rath, um einer Büste des Kur­fürs­ten Carl Theo­dor (1724–1799) einen gebüh­ren­den Platz zu ver­schaf­fen. Nun kommt nie­mand mehr an dem kunst­sin­ni­gen Ade­li­gen vor­bei. Die mar­morne Büste des Man­nes, dem Düs­sel­dorf die Schlös­ser Ben­rath und Jäger­hof, den Hof­gar­ten und die Carl­stadt ver­dan­ken, steht jetzt in einer Nische am Besu­cher­ein­gang des Schlos­ses. Mehr als 50 Jon­ges nebst Fami­lien waren dabei, als Stif­tungs­vor­stand Nico­las Maas das von Prof. Hans van Bre­eck geschaf­fene Kunst­werk ins rechte Licht rückte. Das Werk hat­ten die Jon­ges der Stadt 1957 geschenkt und für einen Platz im Eng­li­schen Gar­ten gesorgt. Dort fand es aber nicht nur gute Freunde, son­dern wurde so beschä­digt, dass es restau­riert wer­den musste. Lange Zeit stand die Büste dann unbe­ach­tet in einem Kel­ler­raum, ehe sie Tisch­baas Michael Schaar und seine Truppe dort auf­spürte. Im Bei­sein von Baas Wolf­gang Rol­s­ho­ven bedankte sich der Kur­fürst höchst­selbst. Er stieg aus sei­ner Gruft in der Mün­che­ner Thea­ti­ner­kir­che, um sich in Düs­sel­dorf für die Wert­schät­zung im Rhein­land zu bedan­ken. In Bay­ern ist er dage­gen bis heute wenig gelit­ten. In die Rolle des Ade­li­gen war — ori­gi­nal kos­tü­miert — Claus Bido vom Ver­ein Gar­din des Epo­ques geschlüpft. (ls)

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