Weiterer Ausbau der Infrastruktur ist ein unverzichtbares Muss
Dass der Ehrengast mit dem Fahrrad vor dem Henkelsaal vorfährt, ist für die Jonges eine ganz neue Erfahrung: Landesverkehrsminister Hendrik Wüst nutzte jedenfalls für seinen Tripp in die Düsseldorfer Altstadt am Dienstagabend den Drahtesel, um beim Heimatabend zum Thema „Zukunft der Mobilität: Chancen und Herausforderungen für NRW“ zu berichten.
Als Verkehrsminister bedauerte er, sich nun mit derartigen Problemen bei der Infrastruktur herumschlagen zu müssen, wobei er in erster Linie die maroden Brücken hervorhob. Zudem sei der Behördenapparat „kleingespart“ worden mit der Folge, dass nun zunächst im großen Stil neue Kräfte eingestellt werden müssen, um überhaupt die notwendigen Investitionen auch umsetzen zu können. Aber eine funktionierenden Mobilität ist für ihn unverzichtbare Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft im Land. Er bezifferte die notwendigen Investitionen im Land auf 50 Milliarden Euro für Autobahnen und Bundesstraßen, Bahn, Breitbandausbau und für die Wasserstraßen. Allein 100 Millionen Euro musste das Land für externe Ingenieurleistungen ausgeben, um Projekte vorantreiben zu können.
Er machte aber auch deutlich, dass alle Verbesserungen Geld kosten. So wurden allein 15 Millionen Euro aufgewendet, um mit Zweit- und Dritt- sowie Wochenendschichten 227 Wochen Bauzeitverkürzung beim Straßenbau in NRW zu erzielen. Er warnte auch vor dem Slogan, dass mit der Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene alle Probleme zu lösen sind. „Allein die Strecke Dortmund — Köln ist jetzt schon zu 140 Prozent ausgelastet.“ Deshalb gilt sein Bestreben der Verwirklichung der neuen Güterzugverbindungen zu den Häfen in Rotterdam und Antwerpen sowie auch dem Ausbau der RRX-Strecke für den Personenverkehr, die für die künftige Infrastruktur nach seinen Worten unerlässlich ist
Text: Manfred Blasczyk