Das Düsseldorfer Messegelände in Stockum feiert seinen 50. Geburtstag: Am 26. August 1969 wurde der Grundstein für das bis dahin größte und teuerste Bauvorhaben der Stadt Düsseldorf gelegt. 395 Millionen DM – ein Drittel des damaligen jährlichen Haushaltsvolumens und dreimal so kostenintensiv wie die Rheinkniebrücke – investierte die Stadt in das neue Messegelände im Norden Düsseldorfs.
Denn der gute Ruf, den Düsseldorf sich in mehr als 150 Jahren als Messe- und Ausstellungsstadt erworben hatte, stand auf dem Spiel: Die Kapazitäten des alten Messegeländes an der Fischerstraße in der Innenstadt waren ausgeschöpft, während die Messen in anderen Städten immer weiter wuchsen. Das Düsseldorfer Gelände konnte mit den Wünschen der Branchen – besonders der bedeutenden Weltleitmessen drupa, K und interpack – nicht mithalten. Der Umzug der Düsseldorfer Messe zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit war unvermeidlich.
Am 20. September 1968 beschloss der Stadtrat nach sorgfältiger Prüfung einstimmig die Verlegung des Messegeländes nach Stockum. Ein Jahr später, am 26. August 1969, wurde der Grundstein für die neue Messe gelegt. Die Bauzeit dauerte knapp zwei Jahre. Zur K 1971 war die neue Messe erstmals voll funktionstüchtig.
Die Besonderheit des Messegeländes bestand darin, dass es aus einem Guss nach den neuesten Erkenntnissen des Messwesens geplant und konzipiert wurde. Ein wesentliches Merkmal: die übersichtliche Anordnung der Hallen als Rundlauf und ihre ebenerdige Bauweise. So ließen sich die Hallen leichter beschicken, zudem wurden sie mit Schwerlastböden und einem engen Raster von Versorgungskanälen ausgestattet, um beste Voraussetzungen für die Düsseldorfer Industriegütermessen und ihre schweren Maschinen zu schaffen. Gleichzeitig eigneten sich die neutral-funktionalen Hallen bes-tens für unterschiedlichste Veranstaltungen – das Düsseldorfer Leitmesseportfolio umfasste damals schon so diverse Themen wie Mode und Gießereitechnik. Eine Besonderheit des Geländes waren zur damaligen Zeit auch die mit Plexiglasdächern geschlossenen Fußgängerbrücken in 5 m Höhe, die mit einer Gesamtlänge von 1.000 Metern und den damals längsten Rollsteigen Europas die Hallen und Eingänge miteinander verbanden. Auch der Servicegedanke wurde von Anfang an mitgedacht. So wurden nicht nur Restaurants mit insgesamt 5.000 Sitzplätzen konzipiert, sondern auch Büros für Behörden wie Polizei, Zoll und Feuerwehr sowie Dienstleister wie Post, Speditions- und Reinigungsunternehmen, Apotheke und Banken und sogar ein Hallenbad. Das „Vortragszentrum“, das CCD.Süd, legte man damals unmittelbar neben dem Hauptrestaurant und dem Rheinufer an, so dass kleinere Messen parallel zu Vortragsveranstaltungen stattfinden konnten. Auch eine optimale Verkehrsanbindung sowie Parkplätze in ausreichender Menge gehörten zum neuen Messekonzept. Damit setzte das Messegelände in Stockum in architektonischer wie technischer Hinsicht neue Maßstäbe.
Konsequente Kundenorientierung schon bei der Planung liegt auch dem aktuellen Bauprojekt Neue Messe Süd / Halle 1 zu Grunde. Heute sind vor allem multifunktional nutzbare Hallenflächen und hochwertiger Raum für Konferenzen und Kongresse jeder Größe gefragt. Beides bietet der Düsseldorfer Neubau auf höchstem Niveau. Mit der neuen Messe Süd schafft die Messe Düsseldorf eine der modernsten und multifunktionalsten Messe- und Eventlocations und sichert so ihre Position an der Weltspitze des sich wan-delnden Messemarktes.