Jacques Tilly lädt zu seiner zweiten „Mein Düsseldorf“-Stadtrundfahrt ein/ACHTUNG: Vorverkauf startet am Montag
Zum zweiten Mal lädt der Düsseldorfer Künstler und Satiriker Jacques Tilly am Samstag, 9. November, zur Extratour mit dem roten Doppeldeckerbus von Düsseldorf Tourismus (DT). Auf dem von ihm persönlich zusammengestellten Programm stehen dann wieder u.a. die Wagenbauhalle in Bilk, das Comenius-Gymnasium in Oberkassel und die Golzheimer Siedlung. Die Karten für diese Ausgabe der „Mein Düsseldorf“-Extratour sind ab Montag, 4. November, um 17 Uhr online unter www.duesseldorf-tourismus.de verfügbar. Pro Person kosten sie 30 Euro. Der Gesamterlös der Benefiz-Tour geht auf Wunsch Jacques Tillys erneut an das Frauenhaus Düsseldorf. Bei der ersten Tour von Tilly kamen über 1.500 Euro für den guten Zweck zusammen.
Nach dem großen Erfolg der Premiere im Frühjahr 2018 steigt Jacques Tilly noch einmal in die Bütt des Doppeldecker-Busses, um Gästen sein Düsseldorf vorzustellen. Am 9. November ab 11 Uhr wird der Künstler und Satiriker als prominenter Stadtführer für die Gäste an Bord seine persönliche Perspektive auf die Stadt präsentieren. Berufliche, private, politische und auch einige historisch belastete Schauplätze der Landeshauptstadt spielen dabei eine Rolle. Die Stadttour verbindet wichtige Orte aus der eigenen Biographie des Künstlers mit Anekdoten und kritischen zeitgeschichtlichen Betrachtungen zum Umgang der Landeshauptstadt mit Personen, die bereits im Nationalsozialismus einflussreiche Funktionen innehatten. Die Tour dauert insgesamt circa zweieinhalb Stunden.
Exklusive Einblicke, persönliche Anekdoten
Bei einem kurzen Halt an der Wagenbauhalle in Bilk dürfen die Fahrgäste in das sonst für die Augen der Öffentlichkeit verschlossene „Allerheiligste“ des Satirikers: die geheime Werkstatt eines der wichtigsten Karnevalisten der Stadt. Pappfiguren von Putin, Trump und May warten im ehemaligen Straßenbahn-Depot wie Figuren aus der Geisterbahn auf die Gäste. Tilly wird hier interessante Geschichten aus dem Nähkästchen des Satirikers ausplaudern, dem große internationale Aufmerksamkeit und zum Teil heftige Ablehnung jedes Jahr sicher sind. Unter anderem werden die Teilnehmer erfahren, dass Tilly mit seinem Wirken auch in die Fußstapfen weltbekannter Künstler wie Gerhard Richter und Günther Uecker getreten ist – denn auch diese haben als junge und unbekannte Künstler Karnevalswagen gebaut.
Auf den Spuren des Nationalsozialismus
Der Einsatz gegen den Nationalsozialismus und seine Nachfolger ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch Tillys Werk zieht. Auch auf seiner Extratour nimmt das Thema einen großen Raum ein. Tilly präsentiert zum Beispiel Bauwerke, die in Düsseldorf aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen und deren ideologische Ursprünge vielen heute völlig unbekannt sind. Zur Vorbereitung hatte Tilly 2018 sogar selbst Recherchen etwa zur Golzheimer Siedlung angestellt. Die 20 Hektar große Siedlung zwischen Rotterdamer und Kaiserswerther Straße, Reeser Platz im Südosten der Schnellenburg wurde 1937, vier Jahre nach der Machtergreifung, von nationalsozialistischen Architekten als „Mustersiedlung“ für die Ausstellung „Schaffendes Volk“ errichtet. Insbesondere die Tatsache, dass bekannte Stararchitekten des sogenannten Dritten Reiches, wie etwa Friedrich Tamm, nach dem Zweiten Weltkrieg in Düsseldorf ihre Karriere nahtlos fortsetzen konnten, wird von Tilly kritisch thematisiert.
Spende an das Frauenhaus Düsseldorf
Die Einnahmen, die mit „Mein Düsseldorf“ erzielt werden, fließen immer an einen guten Zweck. Bei der zweiten Tilly-Tour kommt das Geld erneut dem Frauenhaus Düsseldorf zugute. Ziel von DT ist es, erneut mehr als 1.500 Euro als Spendensumme zu erreichen. Die Busunternehmer Willms und Adorf stellen den Doppeldecker dabei kostenfrei zur Verfügung.