Nach der Sommerpause startet das formelle Bebauungsplanverfahren mit der frühzeitigen Bürgerbeteiligung/Ziel: Moderner Bahnhof mit attraktivem Umfeld
Die Stadt Düsseldorf und die Deutsche Bahn (DB) gestalten den Hauptbahnhof und sein Umfeld attraktiv für Einwohner, Pendler und Reisende. Im Herbst startet das offizielle Bebauungsplanverfahren, bei dem die Beteiligung der Menschen vor Ort eine zentrale Rolle spielt. Im Fokus stehen die drei Projektbausteine: der Bahnhofsvorplatz, das Hochhaus auf dem Vorplatz und das Bahnhofsgebäude.
“Landeshauptstadt Düsseldorf, DB Station&Service und Rheinbahn arbeiten bei der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes Hand in Hand. Gemeinsam werden wir den Hauptbahnhof und seine Umgebung zu einem attraktiven Stadtportal machen. Dieses schmucke Entrée wollen wir mit den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern gemeinsam entwickeln”, betonte Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Entwicklung des Konrad-Adenauer-Platzes federführend in die Hand genommen. Er soll künftig in einen nördlichen Verkehrs- und einen südlichen Verweilbereich gegliedert werden. Bäume strukturieren in lockerer Anordnung den Platz in Nord-Süd-Richtung. Wichtige Achsen werden von Einzelbäumen flankiert und schaffen die gewünschte Orientierung und Wegeführung. Parallel werden Mobilitätsangebote mit Blick auf Barrierefreiheit, Sicherheit oder Umsteigebeziehungen verbessert und die Aufenthaltsqualität auf dem Platz gesteigert. Und damit nicht genug: Auch unterirdisch tut sich etwas. Mindestens 1.500 neue Fahrradabstellplätze werden in einer Fahrradgarage vorgesehen.
Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der DB AG: “Der Hauptbahnhof Düsseldorf zählt mit knapp 250.000 Reisenden pro Tag zu den wichtigsten Bahnhöfen Deutschlands. Gemeinsam mit der Stadt und den Düsseldorfern wollen wir hier für ein attraktives Umfeld sorgen. Denn Bahnhof und Bahnhofsumfeld gehören für uns untrennbar zusammen.”
Ziel ist es, ein lebendiges und urbanes Bahnhofsumfeld zu schaffen. Dazu gehört das von der Deutschen Bahn geplante Hochhaus auf dem Gelände des derzeitigen Saalbaus. Dort entstehen attraktive, verkehrsgünstig gelegene Büros in der Landeshauptstadt in direkter Nachbarschaft zum Hauptbahnhof. Das Hochhaus als Landmarke schafft zudem eine wichtige städtebauliche Verbindungsachse zur Innenstadt und dem Kö-Bogen.
Auch für das Bahnhofsgebäude hat die DB Zukunftspläne: Innovative Ideen wie Coworking oder attraktive Aufenthalts- und Loungebereiche bis hin zu mehr Flächen für den Reisendenbedarf stehen gerade im Fokus der Überprüfungen. Nach Abschluss der Machbarkeitsstudie werden die Planungen vertieft.
Zudem arbeiten die Stadt Düsseldorf, die DB und die Rheinbahn gemeinsam daran, Kapazitäten für innovative Mobilitätslösungen zu schaffen und Verkehre sowohl ober- als auch unterirdisch neu zu ordnen. Der Konrad-Adenauer-Platz ist heute schon ein hoch frequentierter, wichtiger Umsteigepunkt für tausende Fahrgäste. In Zukunft wird er zu einem multimodalen Verknüpfungspunkt für verschiedene Verkehrsmittel, immer mit Blick auf die Menschen, die ihn nutzen.
Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn: “Unser Augenmerk lag dabei auf einem barrierefreien Ausbau der Straßenbahn-Haltestellen und der Optimierung der Umsteigewege, auch zu unseren Buslinien. Wir freuen uns, dass Bus und Bahn an dieser so wichtigen Stelle ausreichend Raum gegeben wird, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.”
In den nächsten Schritten können dann Konzepte zu der Gestaltung der Haltestelle der Zukunft, den digitalen Informationen für die Fahrgäste, den taktilen Elementen und der sinnvollen Verknüpfung aller Wege einfließen.
Cornelia Zuschke, Planungs- und Verkehrsdezernentin der Landeshauptstadt Düsseldorf, unterstrich die Qualifizierung der vorliegenden Planung durch Wettbewerb und Beteiligung: “Die aktuelle Planung überzeugt durch eine Verbindung von zukunftsfähiger Mobilität bei gleichzeitiger Schaffung von Verweil- und Aufenthaltsqualität. Mit der anstehenden Bürger- und Trägerbeteiligung, werden wir die angemahnten Themen im Hinblick auf Klimagerechtigkeit und Flächenzuteilung aufgreifen und schauen, was geht.”
Denn zentral ist der Austausch mit den Düsseldorfern, die bei dem anstehenden Bebauungsplanverfahren gefragt sind. In diesem werden wichtige Weichen für das Stadtbild der Landeshauptstadt gestellt. Gebäudehöhen, überbaubare Grundstücksflächen und Aufenthaltsräume auf dem Konrad-Adenauer-Platz werden beispielsweise ebenso definiert wie die Größe der Fenster des künftigen Hochhauses. Erst wenn das Verfahren weitestgehend abgeschlossen ist, können Stadt und DB Bauanträge für die Umsetzung der Projekte stellen.
Auch wenn man die „Neue Sachlichkeit“ als Baustil der 20er und 30er Jahre nicht unbedingt mag, ist es ein zeitgeschichtliches Denkmal. Deshalb steht der Bahnhof zurecht unter Denkmalschutz. Mein Verständnis geht somit auch dahin, dass der Bahnhof äußerlich so bleibt wie er ist, also keine Aufbockung. Diese ist absolut unpassend.
Das Hochhaus daneben ist zwar nicht schön, aber wahrscheinlich nur dadurch ist der Umbau finanzierbar. Und wenn ein paar Büros aus der Innenstadt dorthin ziehen und in der Innenstadt dadurch Wohnraum geschaffen wird, ok.
Am Entwurf ist außerdem zu kritisieren: die fehlenden Bäume, die Schatten spenden, deshalb müssen die aktuell vorhandenen Platanen mit eingeplant werden. Sonst ist das ein „Grillplatz“.
Was ein echter Mehrwert wäre: die 80er Jahre Gleisüberdachungen rückbauen. Momentan ist es nicht gerade eine Visitenkarte, die Gleise verhüllen sich in düster-braun. Da kommt man gar nicht gerne an. Davon sehe ich in dem Entwurf nichts.
Und last but not least: Die 80er Jahre Gebäude genau gegenüber dem Bahnhof sind das eigentliche Problem. Solange diese so weiter existieren, bleibt der Platz häßlich.