Insgesamt verzeichnete das Düsseldorfer Ordnungsamt am vergangenen Wochenende von Freitag, 7. August, bis Sonntag, 9. August, 148 Einsätze, wovon 22 im Zusammenhang mit der Überwachung oder Durchsetzung der Coronaschutzverordnung (CoronaSchVO) standen. So wurden auch wieder einige Gaststätten auf Einhaltung der Coronaschutzvorschriften überprüft. Während es etlichen Zeitgenossen in der Altstadt offensichtlich zu warm war, dort blieb die Lage überschaubar, zog es viele Menschen an die Badeseen und an den Rhein. Was mancherorts zu Problemen führte. So kam es am Unterbacher See zu langen Warteschlangen, weil die Maximalbelegung der beiden Strandbäder erreicht war und keine neuen Gäste eingelassen werden durften. In Himmelgeist und an der Bremer Straße im Hafen wurden die Straßen zugeparkt, was zu zahlreichen Anwohnerbeschwerden und zum Einsatz der Verkehrsüberwachung führte.
Freitag, 7. August
Von 13 Maßnahmen mit Corona-Bezug endeten elf ohne Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren. Im Rahmen der beiden anderen Kontrollen wurden diverse Mängel bezüglich der Einhaltung der vorgegebenen Mindestabstände, des korrekten Führens der Kontaktliste, fehlender Desinfektionsmittel sowie in einer Gaststätte eine Tanzveranstaltung mit 92 teilnehmenden Gästen festgestellt, die nach Ansprache und Aufforderung zur Einstellung in die Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren mündeten. In mehreren Shisha-Bars wurden zudem jeweils große Mengen von Tabak sichergestellt, der nicht ordnungsgemäß angeboten wurde.
Samstag, 8. August
Von sechs Maßnahmen mit Corona-Bezug endeten vier ohne Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren. In der Altstadt wurden keine nennenswerten Verstöße festgestellt. Maßnahmen nach CoronaSchVO waren nicht erforderlich. Für die Bereiche Himmelgeist und Paradiestrand wurden zahlreiche Parkverstöße gemeldet. Die für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr erforderliche Straßenbreite wurde teilweise nicht eingehalten. Die Verkehrsüberwachung wurde mit der Klärung der Situation beauftragt. So gab es in Himmelgeist insgesamt 84 Verwarnungen gegen Falschparker, fünf Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. An der Bremer Straße im Hafen (Nähe Paradiesstrand) gab es insgesamt 98 Verwarnungen gegen Falschparker.
Am Unterbacher See war ein extrem überhöhtes Besucheraufkommen festzustellen. Nach Erreichen der Maximalkapazität der Bäder konnten Besucher nicht mehr eingelassen werden. In den deshalb entstandenen Warteschlangen außerhalb des Bades wurden die Sicherheitsabstände nicht eingehalten. Teilweise wurden am Nordbad Zäune durchbrochen, um dennoch auf das Gelände zu gelangen. Die Lage entspannte sich erst mit Eintreffen der durch den Betreiber herbeigerufenen Einsatzhundertschaft der Polizei sowie des Diensthundeführers des OSD. Vereinzelt mussten Badegäste wegen Hausfriedensbruchs aus dem Innenbereich des Bades entfernt werden. Eine vergleichbare Situation bestand auch am Südbad des Unterbacher Sees.
Vor einem Kaufhaus mit Markenprodukten in Bilk wurde eine Menschenansammlung von 1.200 bis 1.300 Personen festgestellt, die sich über mehrere Straßenzüge zum Einlass angestellt hatten. Da eine Auflösung der Situation trotz großen Engagements des Betreibers durch diesen und dessen Mitarbeiter nicht umgesetzt werden konnte, wurden die nach Einlassbegrenzung überzähligen Personen durch den OSD aufgefordert, die Örtlichkeit zu verlassen.
Sonntag, 9. August
Von drei Maßnahmen mit Corona-Bezug endeten zwei ohne Einleitung von Ordnungswidrigkeitenverfahren. Lediglich die Kontrolle einer Gaststätte in Gerresheim wies Mängel auf, die in die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens mündete. Dort wurden folgende Verstöße festgestellt: Fehlendes Desinfektionsmittel im Eingangs- und im Sanitärbereich, Fehlen des Datenschutzhinweises, Fehlender Sicherheitsabstand zwischen den Tischen im Außenbereich sowie Betrieb zweier illegaler Geldspielgeräte. In der Altstadt gab es keine nennenswerten Vorkommnisse und ein eher mäßiges Besucheraufkommen. Maßnahmen nach CoronaSchVO waren nicht erforderlich.
In Himmelgeist und am Paradiesstrand kam es erneut zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen. In Himmelgeist wurden von der Verkehrsüberwachung 27 Verwarnungen erteilt, an der Bremer Straße gab es 77 Verwarnungen, und ein Fahrzeug musste abgeschleppt werden. Auch in Hamm wurden über 20 Verwarnungen erteilt.
Im Rahmen einer Maßnahme zum Schutz der ÖPNV-Anlagen vor dem Hauptbahnhof Düsseldorf wurden Mitarbeiter des OSD aggressiv angegangen und beleidigt. Im Rahmen der Maßnahme solidarisierte sich eine große Menschenmenge teilweise mit den Störern. Die Maßnahme konnte mit schnellem Eintreffen von zwei weiteren OSD-Teams, drei Teams der Bundespolizei und weiteren Kräften der Landespolizei letztlich unter Androhung des Einsatzes des Reizstoffsprühgerätes unter Kontrolle gebracht werden. Die Betroffenen wurden zur Personalienfeststellung in die Räumlichkeiten der Bundespolizei verbracht und im Anschluss aus der Maßnahme entlassen.
Am Himmelgeister Rheinbogen wurde aufgrund einer Beschwerde eine Taufe mit einer großen Zahl an Teilnehmenden festgestellt. Etwa 180 Personen wurden aus dem dafür nicht freigegebenen Naturschutzgebiet verwiesen. Etwa 75 Personen wurden im freigegebenen Bereich insbesondere bezüglich der Abstandserfordernisse gemäß CoronaSchVO belehrt. Darüber hinaus wurden zwei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz — vier Joints — und ein Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz — Rauchen durch eine minderjährige Person — festgestellt. Die Verströße gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden an die Landespolizei übergeben.
Eine Beschwerde über eine Ruhestörung stellte sich vor Ort als häusliche Gewalt heraus. Der Störer musste aus Gründen der Eigensicherung mittels Handfesseln fixiert werden. Die Maßnahme wurde der hinzugezogenen Landespolizei übergeben.