„Die Prinzengarde Blau-Weiss ist stolz und glücklich, dass wir mit Gregor Schneider erneut einen international renommierten Künstler für die Gestaltung unseres Sessionsordens gewinnen konnten.“ Mit diesen Worten präsentierte Präsident Lothar Hörning auf einer Pressekonferenz im Stammhaus der Brauerei Schumacher im Beisein des Künstlers das neueste Objekt einer bundesweit einzigartigen Kunstedition. Seit dem Jahr 2000 haben 22 namhafte Künstler – darunter Otto Piene, Heinz Mack, Markus Lüpertz, Günther Uecker, Tony Cragg, Thomas Ruff, Imi Knoebel, Gereon Krebber, Katharina Sieverding – den Mittel- teil des Ordens gestaltet.
Bei der Wahl des Motivs entschied sich der 1969 in Rheydt geborene Bildhauer für den Gebäudegrundriss der Düsseldorfer Kunstakademie. Durch den Zusatz „Freiheit den Künsten“ wird sein Entwurf zu einem außergewöhnlichen Plädoyer für die Freiheit, die Vielfalt und die Tradition der Künste. „In dieser Tradition sehe ich gleichzeitig auch eine Verpflichtung gegenüber den Studierenden, die Freiräume der Gestaltung und damit die Freiheit der Kunst — und auch des Karnevals — zu erhalten“, so Schneider. Gerade der Düsseldorfer Karneval spiele dabei nicht zuletzt durch die künstlerisch-kritischen Mottowagen von Jacques Tilly eine herausragende Rolle.
Werke von Gregor Schneider befinden sich in vielen bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen sowie im Museum of Modern Arts in New York. Herausragende Stationen sei- ner umfangreichen Vita sind beispielsweise die Biennale 2001 in Venedig, als Schneider den deutschen Pavillon kreierte und für sein Kunstwerk „Totes Haus u r“ die höchste Auszeichnung der Kunstszene erhielt: den Goldenen Löwen von Venedig. 2011 bekam der Bildhauer den Auftrag, in Kalkutta einen Tempel zu errichten. Diese Arbeit trug den mehrdeutigen Titel „IT’S ALL RHEYDT“ und wurde unter großer Anteilnahme der indischen Bevölkerung — genannt wurden 3,8 Millionen Menschen — durch die Stadt eskortiert und in einem Nebenfluss des Ganges versenkt. 2016 übernahm Schneider als Nachfolger von Tony Cragg den Lehr- stuhl für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Tony Cragg hatte übrigens den blau- weissen Sessionsorden 2011 gestaltet.
Präsident Hörning dankte nicht nur Gregor Schneider für die Gestaltung des Ordens, sondern auch (dem leider erkrankten) Kurator Bernd Meyer für die erfolgreiche Vermittlungstätigkeit. Hörning betonte, dass man in der glücklichen Lage sei, nicht nur über einen außergewöhnlichen Sessionsorden, sondern auch über 33 individuell mit farbigem Silikon, Hanffaser und Schnüren verzierte Unikate zu verfügen. Diese Sonderedition werde, so Hörning, im Laufe der kommenden Session an verdiente Mitglieder und Freunde der Prinzengarde Blau- Weiss verlieh